ratschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁaːt͡ʃn̩ ]

Silbentrennung

ratschen

Definition bzw. Bedeutung

  • Lärm erzeugen mit Hilfe eines Holzinstruments, genannt Ratsche

  • sich ungezwungen unterhalten

  • viel (und häufig) zu viel erzählen, übel nachreden

Begriffsursprung

Erbwort von mittelhochdeutsch retschen

Konjugation

  • Präsens: ratsche, du ratschst/​ratscht, er/sie/es ratscht
  • Präteritum: ich ratsch­te
  • Konjunktiv II: ich ratsch­te
  • Imperativ: ratsche! (Einzahl), ratscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­ratscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für rat­schen (Synonyme)

(ein) Quätschchen machen (ugs.)
babbele (ugs., hessisch)
babbeln (ugs., regional):
undeutlich reden (bei kleinen Kindern, die noch nicht richtig sprechen können)
viel reden, dummes Zeug reden
ein paar Worte wechseln
klönen (ugs., norddeutsch):
(anhaltend) jammern
gemütlich plaudern
Konversation machen (geh.)
konversieren (geh., veraltet):
Konversation machen, plaudern
parlieren (geh., französierend):
sich unterhalten, Konversation führen
veraltet: in einer Fremdsprache reden
plaudern (Hauptform):
(unbedacht) ein Wissen, das man für sich behalten sollte, weitergeben
sich ungezwungen unterhalten
plauschen (ugs.):
Geheimnisse ausplaudern, verraten
sich in vertraulicher Atmosphäre unterhalten
quasseln (ugs.):
umgangssprachlich, salopp: viel und gern – vor allem über Unwichtiges oder Dummes – reden
quatern (ugs., regional):
viel und substanzlos reden
quatschen (ugs.):
sich ungezwungen unterhalten, ein lockeres Gespräch führen
viel (und häufig Unsinn) reden/erzählen
(miteinander) reden:
etwas sagen, Sprache von sich geben
schnacken (ugs., norddeutsch):
schwatzen, plaudern, sich unterhalten
sprechen
schnaken (ugs., norddeutsch)
Small Talk machen
Smalltalk machen
töttern (ugs., westdeutsch)
(sich) unterhalten:
etwas aufrechterhalten, pflegen
etwas aufsagen, vorführen, vorspielen zur Zerstreuung
dibbern (ugs.):
intransitiv, umgangssprachlich: heimlich reden; leise auf jemandem einreden
intransitiv, umgangssprachlich: jemanden in eine Unterhaltung verwickeln, um seine Aufmerksamkeit abzulenken, sodass man diesen bestehlen kann
reden wie ein Wasserfall
schnattern (ugs.):
eifrig meist über etwas Unwichtiges reden, plappern
stakkatoartige Laute, die Gänse und Enten von sich geben
schwätzen (ugs.):
allgemein reden, sprechen
als Schüler während des Unterrichts unerwünschte Gespräche miteinander führen

Weitere mögliche Alternativen für rat­schen

garren
kläpstern
klappern:
intransitiv, Hilfsverb haben: wiederholt helle harte Geräusche durch Aneinanderschlagen fester Gegenstände von sich geben
intransitiv, Hilfsverb sein: sich unter Abgabe von hellen harten Geräuschen bewegen
kleppern:
ein klapperndes Geräusch machen
etwas mit etwas anderem verquirlen
labern:
ohne Substanz und/oder unnötig lange, gewunden und umständlich, wortreich reden oder monologisieren
ungezwungen miteinander reden, sich entspannt unterhalten
rätschen:
das Musikinstrument Ratsche bedienen, sodass es Töne von sich gibt
knarrende Geräusche von sich geben
raspeln:
Gastronomie: Lebensmittel in kleine Stücke verarbeiten
Material (Holz, Metall) mit einer groben Feile (=Raspel) bearbeiten
schledern
schwatzen:
entspannt miteinander reden
tratschen:
heftig regnen
jemanden heimlich über etwas informieren

Beispielsätze

  • Gründonnerstag zogen die Ratscherbuben durch den Ort und riefen mit dreimaligem Ratschen die Gläubigen zum Kirchgang.

  • Wir haben noch ein bisschen miteinander geratscht.

  • Die Kathi ratscht über alles und jeden im Dorf.

  • Die Frauen treffen sich nachmittags zum Kaffee trinken und ratschen ein wenig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Während die Mütter und Väter bei einer Tasse Kaffee und einer kleinen Brotzeit ratschen können, dürfen die Kleinen nach Herzenslust spielen.

  • Er wäre sonst allein daheim gewesen und so könne er zumindest mit den Kollegen ratschen.

  • Hier kann ich auch immer mit den Leuten ratschen.

  • Damit die Gesprächskosten über die Feiertage nicht in den Himmel wachsen, zeigt unsere Zeitung wie es sich günstig ratschen lässt.

  • Sie rätseln und grübeln, sie ritschen und ratschen, sie kruscheln zuerst mit ihren Bleistiften, geräuscheln dann mit ihren Instrumenten.

  • Wohl noch nie ist über ein Kunstwerk so viel gemunkelt, geratscht und gestritten worden, bevor es überhaupt zu sehen war.

Häufige Wortkombinationen

  • Ratschen einstellen! 

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf rat­schen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm rat­schen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von rat­schen lautet: ACEHNRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

ratschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort rat­schen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ratschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ratschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. merkur.de, 25.01.2023
  3. augsburger-allgemeine.de, 01.01.2021
  4. sz.de, 08.08.2013
  5. merkur-online.de, 23.12.2006
  6. sueddeutsche.de, 04.05.2002
  7. Die Zeit (40/2000)