preschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpʁɛʃn̩ ]

Silbentrennung

preschen

Definition bzw. Bedeutung

Sich eilig fortbewegen, sich sehr schnell irgendwohin bewegen (laufen, fahren, reiten oder Ähnliches).

Begriffsursprung

Aus dem Niederdeutschen, durch Umstellung aus dem Verb pirschen gebildet, das eigentlich ein Synonym von jagen ist

Konjugation

  • Präsens: presche, du preschst/​prescht, er/sie/es prescht
  • Präteritum: ich presch­te
  • Konjunktiv II: ich presch­te
  • Imperativ: presch/​presche! (Einzahl), prescht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­prescht
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für pre­schen (Synonyme)

(einen) heißen Reifen fahren (ugs.)
brausen:
laute gleichmäßige Geräusche von sich geben
meist reflexiv: duschen
brettern (ugs.):
schnell fahren
dahinpreschen (ugs.)
die Beine in die Hand nehmen (ugs., fig.)
donnern (ugs.):
(etwas) laut und mit Wucht schlagen
als Folge eines Blitzes ein lautes Geräusch verursachen
düsen (ugs.):
sich rasch, eilig fortbewegen
eilen (geh.):
etwas eilt: etwas ist dringlich, schnell von Nöten
etwas schnell machen oder zügig erledigen
fahren wie der Henker (ugs.)
fahren wie der Teufel (ugs.)
fahren wie ein Geisteskranker (ugs.)
fahren wie ein Henker (ugs.)
fahren wie ein Verrückter (ugs.)
fahren wie eine gesengte Sau (ugs.)
fegen (fig.):
mit einem Besen entfernen
sich sehr schnell fortbewegen
fitschen (ugs., ruhrdt.)
fliegen (mit Richtungsangabe) (geh., dichterisch, fig.):
(als Pilot) ein Luft- oder Raumfahrzeug führen
(irgendwohin) geworfen, geschleudert werden
flitzen (ugs.):
sich schnell vorwärts bewegen
galoppieren (Tier):
auf einem Tier, das im Galopp läuft, reiten
bei Tieren (hauptsächlich Pferden): im Galopp laufen
hasten:
schnell und stoßartig reden
sich schnell bewegen, sich in Hast bewegen
heizen (ugs.):
die Produktion von Hitze in Gang setzen oder unterhalten
mit überhöhter Geschwindigkeit fahren
hetzen:
(ein abgerichtetes Tier, übertragen die Polizei oder Ähnliches) auf jemanden loslassen, dazu veranlassen, auf jemanden loszugehen/jemanden zu verfolgen
Hass hervorrufen gegen jemanden/etwas, Stimmung machen gegen jemanden/etwas
jagen (ugs.):
einen Menschen verfolgen
Jagd ausüben, Tier verfolgen und erlegen
kacheln (ugs.):
transitiv, Hilfsverb „haben“: etwas mit Kacheln verkleiden
umgangssprachlich, intransitiv, Hilfsverb „sein“: sich (schnell) fahrend fortbewegen, (schnell) an einen bestimmten Ort fahren
(schnell) laufen (Hauptform):
(als Besitzer) in einer Liste, Kartei oder Ähnlichem eingetragen, registriert sein
dargeboten oder ausgestrahlt werden
pesen (ugs.):
sich schnell vorwärts bewegen
rasen:
sich (übermäßig) schnell bewegen
wüten, toben
rauschen (ugs.):
brünstig sein
ein gleichförmiges Geräusch machen
rennen:
etwas häufig machen
sich schnell zu Fuß fortbewegen, schnell laufen
sausen (ugs.):
Hilfsverb haben, landschaftlich (besonders in der Schweiz), in Bezug auf Getränke wie Most oder Federweißer: sehr stark gären, viel Schaum entwickeln
Hilfsverb haben, meist nur unpersönlich: ein scharfes Geräusch verursachen, das gleichmäßig an- und abschwillt und an Reibung erinnert
schießen (fig.):
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
schnell fahren (Fahrzeug) (Hauptform)
schnellen:
etwas kräftig beschleunigen und wegschleudern
sich schnell von einem Ort, von einer Position wegbewegen
sprinten:
am Sprint teilnehmen, die Kurzstrecke laufen
schnell laufen, wie beim Sprint
spurten (ugs.):
die Geschwindigkeit auf das Höchste beschleunigen
stieben:
in winzigen Teilchen davonfliegen
sich rasch zerstreuen
stochen (ugs., regional):
die Glut (eines Herdfeuers) durch Stochern anfachen und ein Feuer schüren
übertragen, Koblenzisch: etwas anheizen, etwas total ausreizen
stürmen (ugs.):
einen nach vorne auf den Gegner gerichteten Angriff unternehmen
einen Ort gegen Widerstand einnehmen
wetzen (ugs., regional):
sehr schnell rennen
wieder scharf machen, besonders: Klingenstahl durch Schleifen schärfen
wirbeln:
wild und ungeordnet durcheinanderströmen
zischen (ugs.):
intransitiv, Hilfsverb haben: ein Geräusch machen wie Luft, die durch eine enge Öffnung strömt
intransitiv, Hilfsverb haben: in scharfem Ton mehr oder weniger flüsternd reden

Beispielsätze (Medien)

  • Auch das Dröhnen der Züge nicht, die wenige Meter hinter ihm über die Bahnschienen preschen.

  • Das Hauptaugenmerk liegt aber immer noch auf Unternehmen, die selbst mit diversen Ankündigungen und ESG-Strategien nach vorn preschen.

  • Angefeuert von zahlreichen Eltern und anderen Besuchern preschen die Kinder beim zweiten Bambinilauf nach dem Startsignal kraftvoll los.

  • Die großen Werte in Deutschland verlieren am Freitag etwas im Kurs. Aber die mittelgroßen preschen weiter nach vorne.

  • Warum preschen ausgerechnet sie vor?

  • Die Polo Ponys preschen an der Celebrety Lounge vorbei.

  • Nun lassen es also die Butlers heftig tuten, Orgeln quieken und preschen überschnappend nach vorne.

  • Doch das hindert die Fahrer nicht, unter lautem Gehupe um Haarnadelkurven zu preschen.

Häufige Wortkombinationen

  • nach vorne preschen

Wortbildungen

  • Preschen
  • preschend

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf pre­schen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb pre­schen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von pre­schen lautet: CEEHNPRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Emil
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. Echo
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

preschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort pre­schen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: preschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: preschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. come-on.de, 20.07.2022
  3. faz.net, 20.02.2020
  4. de.sputniknews.com, 17.06.2017
  5. faz.net, 02.11.2013
  6. fr-aktuell.de, 30.04.2004
  7. Junge Welt 1999
  8. TAZ 1996
  9. Stuttgarter Zeitung 1995