plauschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈplaʊ̯ʃn̩]

Silbentrennung

plauschen

Definition bzw. Bedeutung

  • Geheimnisse ausplaudern, verraten

  • sich in vertraulicher Atmosphäre unterhalten

  • übertreiben, die Tatsachen verdrehen

Begriffsursprung

Regional lautmalerische Abwandlung von plaudern im 19. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: plausche, du plauschst/​plauscht, er/sie/es plauscht
  • Präteritum: ich plausch­te
  • Konjunktiv II: ich plausch­te
  • Imperativ: plausch/​plausche! (Einzahl), plauscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­plauscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für plau­schen (Synonyme)

(ein) Quätschchen machen (ugs.)
anschwärzen:
(etwas) schwärzen (schwarz färben)
jemanden bei jemandem schlecht machen
ausplaudern:
ein Geheimnis weitererzählen
lang und ausgiebig miteinander reden
babbele (ugs., hessisch)
babbeln (ugs., regional):
undeutlich reden (bei kleinen Kindern, die noch nicht richtig sprechen können)
viel reden, dummes Zeug reden
ein paar Worte wechseln
erzählen:
jemandem etwas mitteilen oder berichten, jemandem eine Information geben
schriftlich oder mündlich ein Erlebnis oder Vorkommnis anschaulich zur Darstellung bringen
flunkern:
nicht ganz bei der Wahrheit bleiben
klönen (ugs., norddeutsch):
gemütlich plaudern
Konversation machen (geh.)
konversieren (geh., veraltet):
Konversation machen, plaudern
parlieren (geh., französierend):
sich unterhalten, Konversation führen
veraltet: in einer Fremdsprache reden
plaudern (Hauptform):
(unbedacht) ein Wissen, das man für sich behalten sollte, weitergeben
sich ungezwungen unterhalten
quasseln (ugs.):
umgangssprachlich, salopp: viel und gern – vor allem über Unwichtiges oder Dummes – reden
quatern (ugs., regional):
viel und substanzlos reden
quatschen (ugs.):
sich ungezwungen unterhalten, ein lockeres Gespräch führen
viel (und häufig Unsinn) reden/erzählen
ratschen (ugs., bayr.):
Lärm erzeugen mit Hilfe eines Holzinstruments, genannt Ratsche
sich ungezwungen unterhalten
(miteinander) reden:
etwas sagen, Sprache von sich geben
schnacken (ugs., norddeutsch):
in Norddeutschland, umgangssprachlich: schwatzen, plaudern, sich unterhalten
in Norddeutschland, umgangssprachlich: sprechen
schnaken (ugs., norddeutsch)
schwatzen:
entspannt miteinander reden
Small Talk machen
Smalltalk machen
töttern (ugs., westdeutsch)
tratschen:
heftig regnen
jemanden heimlich über etwas informieren
übertreiben:
einen Sachverhalt in einer Weise darstellen, dass er mehr einer Eigenschaft besitzt als in Wirklichkeit
zu viel einer Sache tun
(sich) unterhalten:
etwas aufrechterhalten, pflegen
etwas aufsagen, vorführen, vorspielen zur Zerstreuung
verpetzen:
eine Autoritätsperson über schlechte Absichten oder eine unrechtmäßige Tat unterrichten

Gegenteil von plau­schen (Antonyme)

schwei­gen:
ein Geheimnis bewahren
still sein oder nicht reden
ver­schwei­gen:
bewusst nicht sagen oder aussprechen

Redensarten & Redewendungen

  • geh Peperl plausch net

Beispielsätze

Tom plauscht mit seinen Freunden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Mit den Bikern vom linken Motorradclub „Kuhle Wampe“ hat sie ein bisschen geplauscht.

  • Erst plauschen sie, tauschen sich aus, tun desinteressiert.

  • Statt am offenen Feuer kann dann im virtuellen Kaminzimmer geplauscht werden.

  • Wir plauschen, Shiva schnüffelt die Gegend ab, ich achte nicht genau auf sie.

  • Am Lagerfeuer wird geplauscht Knüppelkuchen gebacken und dieser natürlich auch vernascht.

  • Entspannt läßt sich tanzen oder in gemütlichen Sitzecken plauschen.

  • Angeregt haben sie miteinander geplauscht, über damals und heute und Gott und die Welt.

  • Doch viele kommen nur, um zu plauschen, gemeinsam Fußball im Fernsehen zu sehen oder zum Kartenspielen.

  • Die können dort rund um die Uhr plauschen und gern auch den starken Mann oder die schwache Frau markieren.

  • Den Malern, die vor einem Pott mit schwarzem Kaffee plauschen, ist morgens noch nicht nach Bewegung.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf plau­schen?

Anagramme

  • plauensch

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm plau­schen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von plau­schen lautet: ACEHLNPSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Salz­wedel
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Samuel
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Sierra
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

plauschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort plau­schen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: plauschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: plauschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5694136. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. fr.de, 27.06.2022
  3. spiegel.de, 01.05.2020
  4. tagesschau.de, 05.12.2020
  5. bz-berlin.de, 13.09.2010
  6. halleforum.de, 28.10.2009
  7. abendblatt.de, 20.10.2004
  8. Die Zeit (28/2000)
  9. Welt 1998
  10. Rheinischer Merkur 1997
  11. Berliner Zeitung 1995