okkupieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɔkuˈpiːʁən ]

Silbentrennung

okkupieren

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas besetzen, sich etwas aneignen, etwas einnehmen

  • sich etwas widerrechtlich aneignen

Begriffsursprung

Um 1500 von dem lateinischen occupāre „besetzen, an sich reißen“ entlehnt

Konjugation

  • Präsens: okkupiere, du okkupierst, er/sie/es ok­ku­piert
  • Präteritum: ich ok­ku­pier­te
  • Konjunktiv II: ich ok­ku­pier­te
  • Imperativ: okkupier/​okkupiere! (Einzahl), ok­ku­piert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ok­ku­piert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ok­ku­pie­ren (Synonyme)

besetzen:
ein Gebiet militärisch unterwerfen
einen Ort belegen, einen Platz einnehmen
einnehmen:
beziehen
eine Befestigung erobern
erobern:
ein fremdes Land in einem Krieg dem Feind wegnehmen und unter die eigene Herrschaft bringen
jemand anderen für sich selbst günstig stimmen, einnehmen, gewinnen
erstürmen:
in einem geplanten Angriff (Sturm) vorgehen und einen Ort einnehmen
in kurzer Zeit, unvorhergesehen und ungestüm, einen positiven Eindruck machen und Erfolg haben, indem man einen Platz in Besitz nimmt
landnehmen

Sinnverwandte Wörter

an­eig­nen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
an­nek­tie­ren:
(sich etwas) gewaltsam aneignen, in Besitz nehmen, beispielsweise den Teil eines fremden Staates

Beispielsätze (Medien)

  • Doch sie sagt: »Donezk war okkupiert.«

  • Seither sind 20 Prozent des georgischen Territoriums okkupiert; russische Truppen stehen nur 40 Kilometer von Tiflis entfernt.

  • Tokio bezeichnete diese Inseln daraufhin im April erstmals seit Jahren wieder als »illegal okkupiert«.

  • So als hätte mich das Virus in dem Moment okkupiert.

  • Das Quartett aus Erfurt ist nach eigenen Aussagen dabei, „die triste Klangwelt mit gefährlich rockigen Einflüssen zu okkupieren“.

  • Den dritten Angriffsplatz neben Zlatan Ibrahimovic und Kylian Mbappé okkupierte ein gewisser Mustapha Dahleb.

  • Eröffnung der Ditib-Moschee in Ehrenfeld„Als hätte Erdogan die Moschee okkupiert

  • »Leider Gottes mussten wir bei zwei großen Volksinitiativen erkennen, dass sie von Parteien okkupiert worden sind«, so Schröter.

  • Dass der IS nichts weiter ist als eine Terrororganisation, die eine Religion okkupiert, instrumentalisiert und geschändet hat.

  • Rivalisierende Clans bilden mafiöse Strukturen: "Sie versuchen, ganze Gebiete zu okkupieren, um ihre Verkäufer dort zu platzieren."

  • Anders als das von Nazideutschland okkupierte Serbien erhielt Kroatien formell die Unabhängigkeit.

  • Der Markt ist auf den Platz, der von der Macht okkupiert und geprägt worden ist, zurückgekehrt.

  • Die Neue­rungen sind heute längst von den Kindern okkupiert.

  • Beides ist allerdings parteimäßig okkupiert.

  • Mit feindlichen Truppen, die fremdes Territorium unter Einsatz von Waffengewalt okkupieren, hat das nichts zu tun.

  • Als wir die steile Treppe zum Strand hinunter gestiegen waren, stellten wir fest, dass der ausschließlich von FKK-Anhängern "okkupiert" war.

  • Jahre lang okkupierte die Nazi-Diktatur nahezu die gesamte Fliegerei für ihren kriegslüsternen Wahnsinn.

  • Das Rheinland war okkupiert, man wusste um die Konzentrationslager.

  • Wir wollen den Platz nicht okkupieren.

  • Kurz zuvor schon hatte der gigantomanische Ministerpräsident entscheidende Management-Posten der RAI okkupiert.

Häufige Wortkombinationen

  • Territorium/Land/Gebiet okkupieren

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ok­ku­pie­ren?

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ok­ku­pie­ren be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × K, 1 × I, 1 × N, 1 × O, 1 × P, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten K, U und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ok­ku­pie­ren lautet: EEIKKNOPRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Köln
  3. Köln
  4. Unna
  5. Pots­dam
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Kauf­mann
  3. Kauf­mann
  4. Ulrich
  5. Paula
  6. Ida
  7. Emil
  8. Richard
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Kilo
  3. Kilo
  4. Uni­form
  5. Papa
  6. India
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

okkupieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ok­ku­pie­ren ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Häufige Rechtschreibfehler

  • occupieren (veraltet)
  • okkupiren (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: okkupieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: okkupieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. nd-aktuell.de, 16.03.2023
  3. wienerzeitung.at, 15.07.2022
  4. spiegel.de, 04.05.2022
  5. tagesspiegel.de, 29.03.2020
  6. thueringer-allgemeine.de, 19.10.2019
  7. welt.de, 04.06.2019
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  9. neues-deutschland.de, 06.02.2018
  10. focus.de, 13.07.2016
  11. derstandard.at, 24.12.2016
  12. jungewelt.de, 04.07.2013
  13. deutschlandradiokultur.de, 05.12.2013
  14. beobachter.ch, 16.09.2009
  15. jungewelt.de, 29.04.2007
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  22. berlinonline.de, 27.07.2002
  23. DIE WELT 2000
  24. Die Zeit (12/1999)
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995