lotsen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈloːt͡sn̩ ]

Silbentrennung

lotsen

Definition bzw. Bedeutung

  • Als Helfer, Führer (Lotse) tätig werden und jemandem oder etwas durch ein schwieriges Umfeld ans Ziel bringen.

  • jemanden (eigentlich gegen dessen Willen) dazu bringen, an einen bestimmten Ort zu gehen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) vom Substantiv Lotse durch Konversion.

Konjugation

  • Präsens: lotse, du lotst, er/sie/es lotst
  • Präteritum: ich lots­te
  • Konjunktiv II: ich lots­te
  • Imperativ: lots/​lotse! (Einzahl), lotst! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­lotst
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für lot­sen (Synonyme)

bugsieren:
transitiv, Seefahrt: ein Schiff durch Lotsen ins Schlepptau nehmen und an einen bestimmten Ort schleppen
transitiv, umgangssprachlich: mit Mühe an einen anderen Ort bringen
dirigieren:
ein Orchester oder einen Chor während einer Aufführung leiten, das Zusammenspiel ermöglichen
einweisen:
einen Kollegen oder sonst jemanden, in eine neue Aufgabe einführen
jemandem einen Platz, eine Stelle zuweisen
einwinken:
mit Handzeichen (durch Winken) an einen Platz leiten
führen:
bei einem Wettkampf in Führung liegen
das Handeln von jemanden oder etwas bestimmen, indem eine Führungsrolle übernommen wird
geleiten:
beschützend oder höflichkeitshalber zur gleichen Zeit den gleichen Weg nehmen
hineindirigieren
leiten:
die Führung ausüben
etwas (zum Beispiel Elektrizität oder Wasser) in eine bestimmte Richtung/an ein bestimmtes Ziel lenken
manövrieren:
durch absichtliche, zielgerichtete Maßnahmen in eine bestimmte Lage bringen
ein Fahrzeug (insbesondere ein Schiff) mit Umsicht und Konzentration lenken
navigieren:
ein Fahrzeug, Schiff oder Flugzeug über eine bestimmte Route steuern, führen
regieren:
den Kasus bestimmen, einen Fall verlangen
die Herrschaft ausüben, die Macht haben
schleusen:
etwas (zum Beispiel ein Schiff) durch eine Schleuse bringen
jemanden oder etwas illegal über eine Staatsgrenze oder durch eine Kontrolle bringen

Sinnverwandte Wörter

den Weg zeigen
durch­schleu­sen:
(verbotenerweise) an einer Wache oder einem Aufpasser vorbei, auf die andere Seite bringen
durch einen Engpass bringen
es­kor­tie­ren:
(mit Begleitschutz) begleiten; geleiten
lo­cken:
jemanden mit Hilfe eines Versprechens zu einer Handlung bewegen
Kleinkind auf den Arm nehmen, in den Armen wiegen
mit­schlep­pen:
eine andere Person widerwillig zu einer Veranstaltung oder Ähnlichem mitnehmen
Gegenstände persönlich oder mit eigenem Transportmittel (häufig tragend) zu einem anderen Ort bringen
über­re­den:
jemanden durch Zureden dazu bringen, etwas zu tun, was ursprünglich nicht in seiner oder ihrer Absicht lag

Beispielsätze

Das Schiff wurde durch den Hafen zum Liegeplatz an der Kaimauer gelotst.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber wer hier ein Talent besitzt, diese in die richtigen Reihen zu lotsen – oder sich darin ausprobieren möchte, ist herzlich willkommen.

  • Alle Züge zwischen Düsseldorf und Essen werden vom neuen Elektronischen Stellwerk in Duisburg gelotst.

  • Da eine Wiegung des Fahrzeugs vor Ort nur bedingt möglich war, wurde der 24-jährige Fahrer zur offiziellen Wiegestelle in Kehl gelotst.

  • Der Taktgeber an der Linie: FCS-Coach Murat Yakin will sein Team wieder zurück auf die Erfolgsspur lotsen.

  • Dabei hieß es, dass man zu Beginn zu einem Hotel an einen „drei Stunden entfernten Ort“ gelotst worden sei.

  • Nun erwägt der Engländer, Badstuber nach Wales zu lotsen - auch wenn er sich keine allzu großen Hoffnungen auf eine Verpflichtung macht.

  • Dass der noch nicht auf die Insel gelotst wurde, gleicht an ein Wunder.

  • Allein Berlin Partner hat 2015 auf diesem Weg 302 Talente nach Berlin gelotst.

  • Mit seiner Verpflichtung erhöhen wir die Konkurrenz in der Offensive", erläutert Bader, warum er Füllkrug in die Noris gelotst hat.

  • Dabei hatten sich die rund 30 teilnehmenden Händler alle Mühe gegeben, die Leute von der Brandenburger- in ihre Seitenstraße zu lotsen.

  • Nun verlässt Raúl, der von Felix Magath ins Revier gelotst worden war, den Club ablösefrei.

  • Nedin wurde durch eine Kette von Zufällen von Odessa zum Schleswig-Holstein-Festival und zur Mannheimer Musikhochschule gelotst.

  • Bereits im Januar versuchten die Nerazzurri, den Stürmer in die Lombardei zu lotsen.

  • Dagegen ist beim Vorhaben von TuS Linden-Evinghorst, Westfalia Hernes Dominik Behrend nach Dortmund zu lotsen, Hängen im Schacht.

  • Skowroneks Uni Hannover ist besonders erfolgreich in ihren Bemühungen, Schulabgängerinnen in technische Fachbereiche zu lotsen.

  • Fast alles dreht sich bei dem CDU-Mann darum, Investoren in die Stadt zu lotsen.

  • Fedra musste erneut reagieren und erinnerte sich an Uvira, den er schon vor acht Jahren zu seinem Ex-Arbeitgeber EV Landshut gelotst hatte.

  • Beim FC St. Pauli gilt Ivan Klasnic als einer der Garanten, um den Klub sportlich in ruhigeres Fahrwasser zu lotsen.

  • Jetzt will ihn Hertha BSC zurück in die Hauptstadt lotsen.

  • Farbleitsysteme lotsen auch Andersbegabte durch die Texte.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf lot­sen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm lot­sen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von lot­sen lautet: ELNOST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Offen­bach
  3. Tü­bin­gen
  4. Salz­wedel
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Otto
  3. Theo­dor
  4. Samuel
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Oscar
  3. Tango
  4. Sierra
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

lotsen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort lot­sen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: lotsen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: lotsen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. allgemeine-zeitung.de, 18.04.2023
  2. waz.de, 19.08.2022
  3. presseportal.de, 12.02.2021
  4. shn.ch, 16.10.2020
  5. krone.at, 11.12.2019
  6. sport1.de, 08.01.2017
  7. tagesschau.de, 03.10.2016
  8. morgenpost.de, 27.12.2015
  9. nordbayern.de, 26.06.2014
  10. maerkischeallgemeine.de, 21.05.2013
  11. schwaebische.de, 20.04.2012
  12. morgenweb.de, 26.03.2010
  13. kicker.de, 20.02.2009
  14. ruhrnachrichten.de, 25.01.2008
  15. spiegel.de, 19.06.2004
  16. sueddeutsche.de, 25.04.2002
  17. Die Welt 2001
  18. DIE WELT 2000
  19. Berliner Zeitung 1998
  20. TAZ 1996