logieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ loˈʒiːʁən ]

Silbentrennung

logieren

Definition bzw. Bedeutung

  • An einem Ort, an dem man sich nur für eine gewisse Zeit aufhält, in einer Unterkunft wohnen.

  • jemanden als Gast bei sich beherbergen

Begriffsursprung

Dem Verb logieren ging das mittelhochdeutsche loschieren ‚Herberge nehmen; jemanden beherbergen‘ voraus. Hierbei handelt es sich um eine Entlehnung aus dem altfranzösischen Verb logier ‚Laubhütten errichten, Herberge nehmen;: beherbergen, unterbringen;: sich lagern‘, das vom altfranzösischen Substantiv loge ‚primitive Unterkunft im Freien, Laubhütte, Jagdhütte‘ abgeleitet ist. Aus dem mittelhochdeutschen loschieren wurde im Frühneuhochdeutschen das bis im 17. Jahrhundert existente losieren mit dem im Westdeutschen aufkommenden s statt sch, woraus in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter dem Einfluss des (mittel-)französischen loger die Form logieren mit den bis heute geltenden Bedeutungen entstand.

Konjugation

  • Präsens: logiere, du logierst, er/sie/es lo­giert
  • Präteritum: ich lo­gier­te
  • Konjunktiv II: ich lo­gier­te
  • Imperativ: logiere/​logier! (Einzahl), lo­giert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: lo­giert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für lo­gie­ren (Synonyme)

absteigen (ugs.):
an Höhe verlieren, nach unten verlaufen, einen abschüssigen Verlauf nehmen
aus seiner Liga, seinem Leistungsniveau herausfallen
aufnehmen:
absorbieren
ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
beherbergen:
eine Unterkunft, Schlafstelle bereitstellen
die Nacht verbringen
einquartiert sein
kampieren:
behelfsmäßig hausen
in einem Lager draußen übernachten oder auf einem Zelt- bzw. Campingplatz seine Zeit verbringen
nächtigen (geh.):
irgendwo die Nacht verbringen
übernachten
(irgendwo) pennen (ugs., salopp):
schlafen
übertragen: nicht aufpassen, unaufmerksam sein
(irgendwo) schlafen:
Geschlechtsverkehr ausüben
sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
übernachten (Hauptform):
nachts anderswo schlafen oder ausruhen
unterbringen:
jemandem eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle verschaffen
jemandem eine Bleibe, Unterkunft verschaffen
untergebracht sein
(irgendwo) unterkommen:
bemerkt werden
einen Platz zum Übernachten oder Wohnen finden

Gegenteil von lo­gie­ren (Antonyme)

aus­lo­gie­ren:
jemanden (für eine gewisse Zeit) aus seiner Unterkunft vertreiben, zur Räumung seiner Wohnung zwingen
de­lo­gie­ren:
jemanden aus seinem Zuhause vertreiben, zur Räumung seiner Wohnung oder Ähnliches zwingen
hi­n­aus­wer­fen:
etwas nach draußen werfen
jemanden aus einem Raum werfen

Beispielsätze

  • Vor Ihnen hat ein berühmter Filmstar in dieser Suite logiert.

  • Sie logierten in Nürnberg in einer sehr einfachen Pension.

  • Wenn Johannes verreist, logiert er stets in exklusiven Hotels.

  • Wo werden Sie während Ihres Aufenthaltes logieren?

  • Meine Schwiegereltern logieren ihre Gäste in einem sehr ungemütlichen Kellerraum.

  • Tom wurde beim Verlassen des Hotels, in dem er logierte, festgenommen.

  • Tom aß in einem kleinen Gasthaus in der Nähe des Hotels, in dem er logierte, zu Mittag.

  • Es ist ein reiner Zufall, dass ich im gleichen Hotel logiert habe wie Maria.

  • Tom will in einem Fünfsternehotel logieren.

  • Tom logiert nächsten Monat im Hilton.

  • In dem Hotel werden Tom und ich nicht noch einmal logieren.

  • Wenn Tom nach Boston kommt, logiert er für gewöhnlich in einem Hotel, wohnt manchmal aber auch bei uns.

  • Ein guter Indikator für die Güte eines Hotels ist die Zahl der Japaner, die dort logieren.

  • Eines Montagnachmittags hielt eine einspännige Kutsche vor dem Hotel, in dem ich logierte.

  • Tom logierte drei Wochen in diesem Hotel.

  • In dem Hotel logieren lauter Ausländer.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Inese Valtere und Donatas Mockus dürfen im Bad Horn logieren.

  • Endlich logiert das Ski-Traumpaar Mikaela Shiffrin (26) und Aleksander Aamodt Kilde (29) am gleichen Ort.

  • Bis die Formalitäten abgewickelt sind, logiert das Paar im Hotel „Rosemilk“.

  • Tags drauf klappte es für das Team, das im Fußball-Stadionhotel von Bundesliga-Spitzeneiter Borussia Mönchengladbach logierte, besser.

  • Einst arbeiteten in den oberen Geschossen des Hauses Poststraße in Ebingen Postangestellte – seit dem Herbst logieren dort Studenten.

  • Angela Merkel logiert zwei Kilometer entfernt und greift dabei auf Bewährtes zurück.

  • Jussupow logierte - offenbar zufällig - im gleichen Hotel wie die «Sbornaja».

  • Er logierte im „Hirschen“ in Schwarzenberg.

  • Aber man ahnt schon, wo zu den nächsten Filmfestspielen die A-Kategorie von Regisseuren und Schauspielern logieren wird.

  • Zwischen 144 und 350 Franken pro Nacht muss bezahlen, wer in der Gastgeberstadt in einem 2-, 3- oder 4-Stern-Haus logieren will.

  • Was nicht alleine an dem nostalgischen Interieur des Grandhotels lag, in dem die Preisträger logieren.

  • Hier sollte ich logieren - in der Nähe des Brandortes.

  • Dort logiert das Team im «Illpark».

  • Das Mädchen hatte gemeinsam mit einer Gruppe Schwererziehbarer und den Erziehern in einem Hotel in Altona logiert.

  • Auch Teilnehmer der UEFA EURO 2008TM logieren deshalb unter der Marke "schlank und schön in österreich".

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf lo­gie­ren?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb lo­gie­ren be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × O & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem O und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von lo­gie­ren lautet: EEGILNOR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Offen­bach
  3. Gos­lar
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Otto
  3. Gus­tav
  4. Ida
  5. Emil
  6. Richard
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Oscar
  3. Golf
  4. India
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

logieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort lo­gie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: logieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: logieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10612191, 10172902, 7829644, 7590146, 7536341, 7409761, 5763757, 5346928, 2976048, 2750515 & 2290468. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. tagblatt.ch, 21.06.2023
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  23. BILD 2000
  24. DIE WELT 2000
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  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995