leerräumen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈleːɐ̯ˌʁɔɪ̯mən]

Silbentrennung

leerräumen

Definition bzw. Bedeutung

Von dem befreien, was sich auf oder in etwas befindet; auch über Wertgegenstände oder Guthaben: entwenden, wegnehmen.

Begriffsursprung

Kompositum aus Verb räumen und Adjektiv leer.

Alternative Schreibweise

  • leer räumen

Konjugation

  • Präsens: räume leer, du räumst leer, er/sie/es räumt leer
  • Präteritum: ich räumte leer
  • Konjunktiv II: ich räumte leer
  • Imperativ: räum leer! / räume leer! (Einzahl), räumt leer! (Mehrzahl)
  • Partizip II: leer­ge­räumt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für leer­räu­men (Synonyme)

ausräumen:
aus einer Bleibe, von einem Wohnort viele Sachen stehlen
einen Raum oder ein Behältnis, in dem Dinge verwahrt sind, leeren
entrümpeln:
von Gerümpel befreien
(sich) alles holen (ugs.)
abräumen (ugs., fig., Hauptform):
Abraum entfernen
alle Kegel/Pins durch Werfen von Kugeln umstoßen
alle Punkte holen (Sport) (ugs.)
alles einsacken (ugs., salopp)
(sich) alles auszahlen lassen
alles (Geld) abheben (ugs.)
alles mitnehmen (was nicht niet- und nagelfest ist)
ausplündern:
jemandem oder etwas (einer Stadt, einem Gebiet) alles (Wertvolle) gewaltsam wegnehmen
ausräubern:
jemandem sein Eigentum nehmen, indem man ihm seine Wertsachen nimmt oder indem man in seinem Heim alles Wertvolle stiehlt
nichts dalassen
plündern:
(etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
(jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
räubern:
unerlaubterweise nehmen, auch: (zum Missfallen anderer Betroffener) um den Inhalt bringen

Sinnverwandte Wörter

ab­neh­men:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
ab­zie­hen:
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
an­eig­nen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
aus­rau­ben:
jemandem alles wegnehmen; etwas vollständig (von Wertvollem) leeren
be­die­nen:
auf eine ausgespielte Farbkarte eine Karte der entsprechenden Farbe oder auf eine Trumpfkarte einen Trumpf zugeben (müssen)
den Gang von etwas steuern und überwachen
be­klau­en:
jemandem (heimlich) etwas wegnehmen
be­rau­ben:
jemandem etwas, gegebenenfalls auch unter Androhung von Gewalt, wegnehmen
be­steh­len:
jemandem (heimlich) etwas wegnehmen
ent­la­den:
etwas, das beladen ist, zum Beispiel ein Fahrzeug, von der Last/Ladung befreien
freisetzen
ent­wen­den:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
er­beu­ten:
etwas widerrechtlich in seinen Besitz nehmen; Beute machen
er­leich­tern:
bei jemandem psychischen Druck verringern oder beseitigen
etwas einfacher oder bequemer machen
eva­ku­ie­ren:
einen Ort [zum Beispiel ein Haus oder ein Gebiet], der gefährdet ist, räumen
jemanden, der sich an einem gefährdeten Ort aufhält, an einen anderen Ort bringen
fled­dern:
(scherzhaft) Sachen oder Gegenstände hernehmen, die unbeaufsichtigt draußen herumstehen.
Leichen oder Menschen ausplündern, die nicht verteidigungsfähig sind.
freiräumen
leer:
(fast) ohne (physischen) Inhalt
ohne Menschen
lee­ren:
(Flüssigkeiten oder Kleinteiliges) aus einem Behältnis irgendwohin schütten
den Inhalt verbrauchen oder entfernen
ma­chen:
beginnen
den nachfolgend umschriebenen Laut von sich geben
räu­men:
einen Gegenstand an einen anderen Ort bringen
einen Ort verlassen
rau­ben:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
steh­len:
etwas aus dem Besitz eines anderen ohne dessen Einverständnis wegnehmen; einen Diebstahl begehen
unbemerkt weggehen
ver­un­treu­en:
fremdes Geld (seltener auch Waren), auf die eine Person rechtmäßig Zugriff hat, für einen anderen Zweck als erlaubte Zwecke einsetzen (ganz besonders, wenn der andere Zweck die persönliche Bereicherung ist)
weg­neh­men:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen

Gegenteil von leer­räu­men (Antonyme)

hin­zu­fü­gen:
einen Zusatz zu etwas geben
etwas ergänzend sagen

Beispielsätze

  • Das Zimmer wurde leergeräumt, gefegt, gewischt und tapeziert.

  • Kannst du mal den Schreibtisch leerräumen? Ich will da das Paket auspacken.

  • Wenn das Zimmer leergeräumt ist, können wir mit den Umbauarbeiten anfangen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als das Brautpaar am nächsten Tag das Fahrzeug öffnete, war es komplett leergeräumt.

  • Da waren es aber die Nachbarn, die ein Mietshaus leergeräumt hatten, einen Tag nachdem der Mieter ausgezogen war.

  • Denn nach Jahren der expansiven Geldpolitik hat die Notenbank ihren Instrumentenkasten annähernd leergeräumt.

  • Die Häuser der Zivilisten wurden von den Soldaten teils leergeräumt.

  • Als erstes musste die Kirche leergeräumt werden.

  • Sämtliche Wohnungen sind im Erdgeschoss leergeräumt.

  • Am 18. Dezember würden die ersten Büros leergeräumt.

  • Klammheimlich hat Sawiris den Luxus-Verkaufspavillon nun leerräumen und schliessen lassen.

  • Einigen von ihnen wurde quasi über Nacht der Hof leergeräumt.

  • Die Konten von Müller-Brot sind offensichtlich leergeräumt.

  • Aus Angst vor Bankpleiten haben die Letten gestern die Bankomaten leergeräumt.

  • Das hätte den Vorzug, dass der Altbau komplett leergeräumt wäre und in einem Zug hergerichtet werden könnte.

  • Bei einem Ortstermin des Schlüchterner Magistrats am 1. Juli wurde nun festgestellt, dass der Kinosaal leergeräumt war.

  • Nachdem sein Bankkonto leergeräumt war, hat der pensionierte Facharzt sie angezeigt.

  • Der Bunker, in dem der Brand ausgebrochen war, war noch in der Nacht komplett leergeräumt worden.

  • Das Bürohaus wird leergeräumt und nach Sachwerten ausgeweidet, kapitale Leiche des Kapitals.

  • Im Erdgeschoss liegende Wohnungen und Geschäfte sowie Keller wurden leergeräumt.

  • Straßen waren weiter unpassierbar und Geldautomaten leergeräumt.

  • Die Hütte, die auf rund 1650 Metern Höhe liegt, ist inzwischen leergeräumt.

  • Dass sein Schreibtisch schon leergeräumt ist, stimmt ihn ruhig.

  • Der ehemals volkseigene Betrieb ist leergeräumt.

  • Es gibt keine Arbeit mehr: Der Schreibtisch ist leergeräumt, das Telefon ist verstummt.

  • Dann endlich wurde die Bühne leergeräumt.

  • In der Augenklinik wurden schleunigst zehn Betten für Notfälle leergeräumt.

  • Für die Party wurde die Garage leergeräumt.

  • Als er am Wochenende wieder heim kam, war die Liebste weg und sein Konto leergeräumt.

  • Danach wurde es schnell sehr profan, und am Ende ist da oben alles leergeräumt.

  • Das Maschinenhaus ist bereits leergeräumt.

Häufige Wortkombinationen

  • den Tisch, ein Zimmer leerräumen; einen Safe, eine Wohnung, ein Konto leerräumen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb leer­räu­men be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × R, 1 × Ä, 1 × L, 1 × M, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 3 × E, 1 × Ä, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × L, 1 × M, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und U mög­lich.

Das Alphagramm von leer­räu­men lautet: ÄEEELMNRRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Essen
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Ros­tock
  6. Umlaut-Aachen
  7. Unna
  8. Mün­chen
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Emil
  3. Emil
  4. Richard
  5. Richard
  6. Ärger
  7. Ulrich
  8. Martha
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Echo
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Uni­form
  9. Mike
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

leerräumen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort leer­räu­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: leerräumen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: leerräumen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10529822. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. pnp.de, 10.10.2022
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  3. wiwo.de, 10.02.2020
  4. blick.ch, 03.04.2018
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  12. tagblatt.de, 17.12.2011
  13. fuldaerzeitung.de, 08.07.2010
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