laben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈlaːbn̩]

Silbentrennung

laben

Definition bzw. Bedeutung

  • reflexiv, gehoben: sich mit etwas stärken, sich an etwas gütlich tun

  • Transitiv, gehoben: jemanden erfrischen, jemandem neue Stärke geben.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch laben, althochdeutsch labōn; wahrscheinlich aus lateinisch lavāre „waschen, baden“ entlehnt; belegt seit dem 9. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: labe, du labst, er/sie/es labt
  • Präteritum: ich lab­te
  • Konjunktiv II: ich lab­te
  • Imperativ: lab/​labe! (Einzahl), labt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­labt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für la­ben (Synonyme)

auffrischen:
etwas (das über den Lauf der Zeit abgenommen hat oder veraltet ist) in seiner Qualität wieder verbessern
zunehmen, mehr Wind geben; raueres Wetter werden
beleben:
jemand oder etwas zum Leben erwecken
Schwung in etwas bringen, anregen
erfrischen:
neue Stärke geben, (mit etwas, durch etwas) Frische verleihen
sich mit etwas stärken, sich an etwas gütlich tun
erquicken:
gehoben: neu beleben, laben
(sich) gütlich tun (an) (geh.)
reinhauen (ugs.):
ein Tor erzielen
eine große Portion schnell essen
(sich) stärken (an):
die Wirksamkeit erhöhen; etwas wirkungsvoller machen
mit Wäschestärke behandeln, steif machen
(ordentlich) zulangen (ugs.):
herüberreichen, jemandem etwas geben
in genügend großem Umfang vorhanden sein
(einer Speise / einem Getränk) zusprechen (geh.):
ein Genussmittel schätzen
offiziell entscheiden, dass jemand etwas bekommen soll

Weitere mögliche Alternativen für la­ben

erlaben:
etwas genießen, sich daran erfreuen
gutes Essen und Trinken genießen
sich erfrischen
sich erlaben
sich erquicken
sich stärken

Beispielsätze

  • Nach der Hitze des Tages kam am Abend ein labender Wind auf.

  • Der Hüttenwirt labt die durchgefrorenen Skifahrer mit Glühwein oder heißer Würstelsuppe.

  • Eine Zombiehorde labte sich an Toms Leichnam.

  • Die Liebe ist der Tau, der zugleich Brennessel und Lilie labt.

  • Maria ist eine Vampirin, die sich an Toms Blute labt, aber wohl darauf bedacht ist, ihn am Leben zu lassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • So streift die Romanfigur über die Stuttgarter Friedhöfe, um sich an der Natur zu laben…

  • Immer mehr von ihnen spazieren des Nachts durch die Gärten, um sich an Obst und Gemüse zu laben.

  • Hierhin ins tiefste Emmental pilgert er zwar noch immer in Scharen, um sich an übergrossen «Merängge»-Portionen zu laben.

  • Auf den Uferwiesen laben sich die Pferde an Kräutern und Wildblumen.

  • Cannstatter Hütte" in Stuttgart-Bad Cannstatt eingedrungen und haben sich an Getränken gelabt.

  • Dazu dürfen sich die Gäste an zwei verschiedenen Hochzeitskuchen laben.

  • Ob sich der Täter auch an den Burger und Fritten gelabt hat, ist jedoch nicht bekannt.

  • Als Belohnung für ihre Mühe durften sich alle Teilnehmer im Anschluss an Grillwurst und Erfrischungsgetränken laben.

  • Akazien produzieren einen Lockstoff für Ameisen, die sich an den Akazien laben und so gleichzeitig Schädlinge von den Bäumen fern halten.

  • Allerdings hat sich der mafiöse US-Gewerkschaftsboss am Brunnen der Jugend gelabt - und das nicht zu knapp.

  • Flechten und Moose, aber auch Brennnesseln und Brombeeren laben sich an den düngenden Gasen.

  • In den Städten laben sich Touristen an Trinkwasserhähnen und halten die Beine in die Springbrunnen.

  • Es wird in manchem Garten ausgestreut, damit die Schnecken sich daran laben und dabei eingefangen werden können.

  • Wer während der Anprobe zu vertrocknen droht, kann sich an Wasserspendern laben.

  • Die Dagebliebenen, dicht gedrängt, laben sich zwischen Hosen- und Sakko-Ständern am Fingerfood.

  • An der Bar kann man sich an den Cocktails Fliegendreck und Hexennase oder Bier der Marke "Mord und Totschlag laben".

  • So nimmt der Trunkenbold Junker Tobias zum Auftakt einen kräftigen Schluck "shakesbier", während sich die Gäste eher an Weizenbier laben.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf la­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm la­ben be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich.

Das Alphagramm von la­ben lautet: ABELN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Aachen
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Anton
  3. Berta
  4. Emil
  5. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Alfa
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

laben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort la­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Crab in a lab Russell Punter | ISBN: 978-1-80131-987-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: laben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: laben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10128808, 5210023 & 3246103. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. stuttgart-journal.de, 16.12.2021
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  5. basellandschaftlichezeitung.ch, 18.05.2019
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  7. stuttgarter-nachrichten.de, 19.12.2013
  8. focus.de, 29.04.2011
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  10. rotenburger-rundschau.de, 06.04.2009
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  13. spiegel.de, 09.03.2006
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  16. sueddeutsche.de, 29.04.2002
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  18. Berliner Zeitung 1997
  19. Stuttgarter Zeitung 1995