kramen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkʁaːmən ]

Silbentrennung

kramen

Definition bzw. Bedeutung

  • in einer Menge von Sachen (mit wenig Ordnung oder System) umherschauen und suchen

  • in einer Menge von Sachen etwas (mit wenig Ordnung oder System) (heraus-)suchen und entnehmen

  • schweizerisch, sonst veraltet: kleinere Dinge einkaufen

Konjugation

  • Präsens: krame, du kramst, er/sie/es kramt
  • Präteritum: ich kram­te
  • Konjunktiv II: ich kram­te
  • Imperativ: krame! (Einzahl), kramt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­kramt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für kra­men (Synonyme)

gruscheln (ugs., bayr.):
durch Wühlen suchen
freundliche Bemerkungen gegenüber einer anderen Person in einem sozialen Medium machen
gruschen (ugs., bayr.)
pulen (ugs.):
mit den Fingern an etwas herummachen
mit den Fingern etwas aus / von etwas entfernen
stochern:
einen Gegenstand (zum Beispiel einen Stock, eine Gabel) in etwas mehrfach, prüfend hineinstoßen
blank ziehen (blankziehen) (geh., auch figurativ, historisch)
herausholen:
durch Bearbeitung und Analyse, Nachdenken gewinnen
durch Befragung erfahren
herauskramen (ugs.)
herausnehmen:
etwas aus dem Inneren von etwas entfernen
etwas tun, für das man keine sichere Legitimation hat
herausziehen:
aus einem Ort (dauerhaft) ins Umfeld ziehen
einen Auszug aus einem Text anfertigen
hervorholen
(umständlich) hervorkramen (ugs.):
etwas in ungeordneten Dingen suchen und hervorholen
hervorziehen:
aus, hinter, unter, zwischen etwas ziehend hervor bewegen; aus, hinter, unter, zwischen etwas nach vorn ziehen, sodass es zum Vorschein kommt
ziehen:
(Konsequenzen, Schlüsse und so weiter) bilden und entsprechend handeln
beide Hilfsverben: eine Spielfigur bewegen
zücken:
eine Waffe schnell aus der Tasche, dem Holster oder zum Beispiel auch der Scheide hervorziehen
etwas aus der Tasche hervorholen
(rum)krosen (ugs., regional, rheinisch)
(herum)kruschteln (ugs., regional, süddt.):
etwas in einem Berg/Haufen unübersichtlicher Dinge suchen
(herum)stöbern:
etwas ausdauernd durchsuchen, in etwas herumwühlen und dabei eine Unordnung machen
gründlich Ordnung machen, aufräumen
(herum)suchen (ohne System):
intransitiv, mit Infinitiv mit zu, gehoben: etwas versuchen
transitiv, auch mit nach: sich bemühen, etwas durch Überlegungen zu finden und/oder zu entdecken
herumkramen:
suchend in einem Haufen Dinge wühlen
herumwühlen

Beispielsätze

  • Der Händler kramte ein Schmuckstück aus seiner Kiste.

  • Karl kramt schon den ganzen Tag in seinem Hobbyraum.

  • Ich werde morgen im Einkaufszentrum ein wenig kramen.

  • Tom kramte in seinem Rucksack herum, um einen Stift zu finden.

  • Maria kramte ihr Telefon aus ihrer Handtasche.

  • Maria kramte in ihrer Handtasche, konnte das, was sie suchte, jedoch nicht finden.

  • Ich kramte in meinen Taschen.

  • Er kramte seine Läuseharke aus der Hosentasche.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als eines der Tiere der Frau in der Nähe schnüffelte, fing der kroatische Staatsbürger in seinem Rucksack zu kramen an.

  • Manche kramen schon jetzt ihren Laptop raus, andere sprechen über die Bundesliga.

  • Einige Frauen hatten auch tief im persönlichen Archiv gekramt und Anekdoten, Geschichten und Gedichte aus den Anfangszeiten dabei.

  • Das nächste mal wieder auf Scully warten, bevor wieder die Verschwörung heraus gekramt werden muss.

  • Die Besucher, die ihr Dosimeter anstecken, das die Strahlenbelastung aufzeichnet, kramen in den Untiefen ihrer Allgemeinbildung.

  • Taufrisch kramen sie ihre Digitalkameras heraus und fotografieren, was das Zeug hält.

  • Die zwei jungen Damen schauen ganz schuldig, kramen in ihren Häkeltaschen, schwups, da sind die Papiere des Begehrens.

  • "No Problem": Das Plastik-Grün wurde aus dem Keller gekramt und zusammengesteckt.

  • Man braucht bei den Megalogic-Geräten nicht mehr nach der gedruckten Anleitung zu kramen.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas aus etwas kramen
  • nach etwas kramen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf kra­men?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm kra­men be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × K, 1 × M, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × M, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich.

Das Alphagramm von kra­men lautet: AEKMNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Anton
  4. Martha
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Mike
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

kramen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort kra­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kramen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kramen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10269538, 7016322, 2476803, 2221475 & 1756125. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. vienna.at, 07.08.2022
  2. faz.net, 24.04.2021
  3. schwarzwaelder-bote.de, 05.09.2017
  4. derstandard.at, 01.10.2014
  5. welt.de, 17.10.2013
  6. waz.de, 10.08.2005
  7. welt.de, 25.07.2003
  8. Die Welt 2001
  9. Süddeutsche Zeitung 1995