kränken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkʁɛŋkn̩]

Silbentrennung

kränken

Definition bzw. Bedeutung

  • jemandes Gefühle verletzen

  • verletzt sein

Konjugation

  • Präsens: kränke, du kränkst, er/sie/es kränkt
  • Präteritum: ich kränk­te
  • Konjunktiv II: ich kränk­te
  • Imperativ: kränk/​kränke! (Einzahl), kränkt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­kränkt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für krän­ken (Synonyme)

(jemandem) weh tun
im Innersten treffen
ins Herz treffen (fig.)
ins Mark treffen (fig.)
(jemanden) treffen:
auf etwas oder jemandem aufprallen, ein Ziel berühren
etwas Negatives geschieht jemandem
(emotional) verletzen:
etwas (eine Grenze, ein Gesetz) übertreten, nicht einhalten, nicht beachten
jemandem psychische Wunden zufügen, jemanden kränken
(jemandem) wehtun:
Schmerzen bereiten, die Ursache von Schmerzen sein
Schmerzen zufügen

Sinnverwandte Wörter

be­lei­di­gen:
auf etwas (insbesondere Sinnesorgane) dadurch einwirken, dass sie als negativ zu klassifizierenden Eindrücken ausgesetzt werden
den Tatbestand der Beleidigung verwirklichen
brüs­kie­ren:
gehoben: jemanden vor den Kopf stoßen, die Gefühle von jemandem verletzen
grä­men:
bei jemandem Kummer, Traurigkeit verursachen
traurig, bekümmert sein
här­men:
einen Menschen bedrücken, ihm seelisches Leid zufügen
sich Sorgen machen, so dass man seelisches Leid empfindet

Beispielsätze

  • Sein Fernbleiben von der Feier kränkte die Gastgeberin sehr.

  • Der Graf kränkt sich über das flegelhafte Benehmen seiner Töchter.

  • Deine Missachtung meiner Person kränkt mich sehr.

  • Ich wollte dich mit meinen Äußerungen nicht kränken.

  • Es tut mir leid, wenn ich dich gekränkt habe.

  • Maria war schwer gekränkt, als Tom Kritikpunkte an ihrer Arbeit fand.

  • Ehrliche Menschen sagen, was sie denken, ohne dabei den anderen zu kränken.

  • Wenn ich Tom gekränkt habe, soll er das mir sagen!

  • Anscheinend habe ich Tom gekränkt.

  • Tom fühlte sich in seiner Ehre gekränkt und forderte Johannes zu einem Duell heraus.

  • Ich möchte weder ihn noch jemand anderen kränken.

  • Eine Revolution ist die Notwehr des Volkes, welches in seinen heiligsten Rechten gekränkt ist.

  • Die Leute zu kränken ist leicht, sie zu bessern schwer, wo nicht unmöglich.

  • Maria war gekränkt, als Tom ihr einen Atemerfrischer kaufte.

  • Ich hatte keinen Grund, gekränkt zu sein, als sie mir nicht die Hand geben wollte.

  • Ich weiß, wie sehr ich dich gekränkt habe.

  • Schau nicht so gekränkt drein!

  • Wer sich mit einem Betrunkenen streitet, kränkt einen Abwesenden.

  • Einem schlechten Menschen einen Gefallen zu erweisen ist genau so gefährlich, wie einen guten zu kränken.

  • Der euch Vertrau'n will schenken, den sollt ihr nicht mit Lügen kränken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim WSA-Projekt sei er „sehr gekränkt und abgewatscht worden.

  • Das alleine würde sie kränken.

  • Der „Posterboy“ war einfach gekränkt.

  • Der Mensch, ohnehin gekränkt durch die Skandale von Krankheit und Zeitlichkeit, pfuscht dem Schöpfungsgott erfolgreich ins Handwerk.

  • Denn er ist stolz – und schnell gekränkt.

  • Auch wenn es Rolf Verleger narzisstisch kränken mag: In der Medienlogik hat er in etwa denselben Stellenwert wie ein Kalb mit zwei Köpfen.

  • Au mann sind sie leicht zu kränken.

  • Die Mitglieder des Ärzteteams würden sich in ihrer persönlichen und medizinischen Ehre gekränkt fühlen.

  • Breivik selbst ist "gekränkt".

  • Er wäre schwer gekränkt.

  • Am 15. Dezember des Vorjahres schlich Peter Vollmann entsetzt und tief gekränkt vom Holstein-Sportgelände in Kiel.

  • Andere Spieler fühlen sich da in ihrer Eitelkeit gekränkt.

  • Sie geht in den Keller, um Rotwein zu holen, er kommt hinterher, tief gekränkt.

  • In der "Bild"-Zeitung entschuldigte sich Schönbohm dafür, daß er "viele Menschen nicht nur gekränkt, sondern auch verletzt habe."

  • Rußland fühlt sich besonders durch das neue EU-Programm für die neuen Nachbarn der erweiterten Union in seiner Ehre gekränkt.

  • Das habe aber den seit 1968 mit ein und derselben Frau verheirateten, bekennenden Katholiken "nicht weiter gekränkt".

  • Sie sei "kein Medienprofi", habe niemanden kränken wollen und "halt so gesprochen, wie ich das auch sonst tue".

  • Als er "Talk im Turm" verlassen musste, war Erich Böhme (69) gekränkt.

  • Da ist weiter der chauvinistische Anspruch, daß es nun wohl die Aufgabe der ganzen Welt sei, die Deutschen nicht zu kränken.

  • "Entschuldige, ich wollte dich nicht kränken", erklärte Charlotte.

  • Jurek Becker konnte auch sehr überzeugend gekränkt sein.

Übersetzungen

Was reimt sich auf krän­ken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb krän­ken be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × K, 2 × N, 1 × Ä, 1 × E & 1 × R

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × K, 2 × N, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von krän­ken lautet: ÄEKKNNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Aachen
  4. Nürn­berg
  5. Köln
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Ärger
  4. Nord­pol
  5. Kauf­mann
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. Kilo
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

kränken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort krän­ken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fett­näpf­chen:
übertragen: peinliche Situation, in der man eine andere Person unabsichtlich kränkt oder verärgert
Ge­kränkt­heit:
Gefühl/Zustand, gekränkt zu sein
in­ju­rie­ren:
jemandes Ehrgefühl kränken, indem man abfällige Bemerkungen über ihn fallen lässt
Po­li­ti­cal Cor­rect­ness:
Gebot, Personen oder Personengruppen nicht zu kränken oder zu diskriminieren, beispielsweise aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrer Staatsangehörigkeit, ihrer Zugehörigkeit zu einer (als niedrig angesehenen) sozialen Schicht, ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Neigung oder ihrer körperlichen oder geistigen Verfassung
Tort:
etwas, das nicht rechtens ist; etwas, aus dem jemandem ein Nachteil, Schaden erwächst; etwas, das kränkt, verdrießt oder einfach unangenehm ist
ver­schnupft:
Gemütszustand: leicht gekränkt und daher übellaunig, mürrisch, unwirsch, unwillig reagierend
ver­wund­bar:
leicht zu kränken, sensibel

Buchtitel

  • Ab heute kränkt mich niemand mehr Doris Wolf | ISBN: 978-3-92361-479-0
  • Mich kränkt so schnell keiner! Bärbel Wardetzki | ISBN: 978-3-42334-173-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kränken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kränken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8265083, 8021778, 7467085, 6850051, 6827944, 6331018, 6031563, 5984856, 5612513, 4740398, 4483594, 3691837, 3567433, 2927316, 2759300 & 2424358. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. noe.orf.at, 28.09.2022
  2. tagesspiegel.de, 13.08.2020
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  5. nzz.ch, 14.09.2015
  6. spiegel.de, 22.08.2014
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  8. schwaebische.de, 04.05.2012
  9. taz.de, 01.12.2011
  10. hl-live.de, 10.04.2010
  11. feedsportal.com, 20.02.2009
  12. welt.de, 13.04.2008
  13. tagesspiegel.de, 08.07.2006
  14. welt.de, 06.08.2005
  15. welt.de, 13.11.2004
  16. welt.de, 18.06.2002
  17. bz, 18.05.2001
  18. BILD 2000
  19. Junge Welt 2000
  20. Berliner Zeitung 1999
  21. TAZ 1997