klapprig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈklapʁɪç ]

Silbentrennung

klapprig

Definition bzw. Bedeutung

  • salopp abwertend

  • veraltet, landschaftlich: schwatzhaft

  • Von Dingen: alt, altersschwach, abgenutzt, bald kaputt.

  • Von Dingen: den Zusammenhalt verlierend, angeknackst, Technik: mit schlechter Passung, mit mangelhaftem Sitz.

  • Von Lebewesen: alt, altersschwach, gebrechlich.

  • Von Lebewesen: sehr mager, ausgezehrt, knochig.

Begriffsursprung

Klapprig ist die modernere Bildung zu klapperig, in der Form klapperig seit 15. Jahrhundert bezeugt, beide zu klappern „Geräusche von sich geben“; bildhaft zu Gerippe: vergleiche Klappe „Mund“

Alternative Schreibweise

Steigerung (Komparation)

  1. klapprig (Positiv)
  2. klappriger (Komparativ)
  3. am klapprigsten (Superlativ)

Anderes Wort für klapp­rig (Synonyme)

(zu viel) Spiel haben
gelöst
locker:
durchlässig, nicht dicht
lässig, unkompliziert
lose:
nicht mehr ganz fest
nicht vor vornherein verpackt
Luft haben
wackelig:
nicht fest, nicht stabil, locker; mit der Fähigkeit zu wackeln
umgangssprachlich, übertragen: gefährdet, nicht sicher
wacklig:
nicht fest, nicht stabil, locker; mit der Fähigkeit zu wackeln
umgangssprachlich, übertragen: gefährdet, nicht sicher
(die) Rippen einzeln zählen können (bei jemandem) (ugs.)
(nur noch ein) Schatten seiner selbst (ugs.)
(nur noch) Haut und Knochen (ugs.)
(wie ein) lebender Leichnam (aussehen/herumlaufen) (ugs.)
(wie ein) wandelndes Gerippe (ugs.)
(wie eine) Leiche auf Urlaub (ugs.)
(wie eine) wandelnde Leiche (ugs.)
(wie) sein eigener Schatten (ugs.)
abgemagert
abgemergelt:
in schlechter körperlicher Verfassung, durch Arbeit erschöpft
abgezehrt
ausgehungert
ausgemergelt:
in schlechter körperlicher Verfassung, erschöpft
ausgezehrt
eingefallen (ugs.)
halb verhungert (ugs.)
hohlwangig:
(infolge von Unterernährung oder Krankheit) eingefallene Wangen habend/aufweisend
Hungerleider:
umgangssprachlich, pejorativ: eine Person, die sich aus Geiz die notwendigsten Bedürfnisse versagt
umgangssprachlich, pejorativ: jemand, der sehr arm ist, ein armer Schlucker
klapperdürr (ugs.)
knochendürr (ugs.):
sehr dünn, schlank, mager
magersüchtig:
an Magersucht leidend
marantisch (fachspr., medizinisch)
marastisch (fachspr., medizinisch):
Medizin: infolge von Krankheit oder hohen Alters an körperlichem und geistigen Verfall leidend
morbid (geh.):
den inneren, moralischen Verfall betreffend
Medizin: kränklich, krankhaft
spindeldürr (ugs.):
sehr dünn, schlank
(stark) unterernährt:
an Unterernährung leidend, also sich in dem Zustand der auf Dauer zu geringen Nahrungsaufnahme befindlich
(stark) untergewichtig:
von weniger Gewicht, als es normalerweise in diesem Fall sein sollte
vom Fleisch gefallen (ugs.)
(eine) Klapperkiste von (einem Fahrzeug) (ugs.)
abgewrackt (derb)
altersschwach (Fahrzeug):
gebrechlich und schwach aufgrund des Alters und deswegen in keiner guten Verfassung
nicht mehr voll funktionsfähig aufgrund des Alters
fällt bald auseinander (ugs.)
gammlig (derb)
reif für den Schrottplatz (derb)
reif für die Schrottpresse (derb)
schrottig (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für klapp­rig

bresthaft
rappeldürr
schepprig
schwatzhaft:
viel und wortreich (über Überflüssiges oder Belangloses) redend; dazu neigend, Geheimnisse weiterzuerzählen
taperig
taprig
tattrig
zittrig:
häufig zitternd

Beispielsätze

  • Mein Mann fährt ein altes, klappriges Auto.

  • Die neue Tastatur meines Computers ist leider klapprig.

  • Ein magersüchtiges, klappriges Fotomodell

  • Tom stellte in den alten, klapprigen Kinderwagen eine Kiste Bier, schob ihn in den Park und setzte sich auf eine Bank.

  • Im Laufe der Jahre war aus Tom ein verwitterter, klappriger, des Lebens überdrüssiger Greis geworden.

  • Tom, ein klappriger Greis, bat Johannes, dass er ihm erlauben möge, sich am Feuer zu wärmen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Beitrag "Wir sind nicht klapprig, krank und teuer" (SN, Inge Baldinger, 30. Dezember) spricht eine an sich bekannte Binsenweisheit aus.

  • Im Folkwang Museum treten erste klapprige Blechwesen aus den 1930er Jahren auf, Cyborgs und seltsame Mischwesen.

  • Sie will möglichst viel Geld abräumen, um ihr Haus zu finanzieren und vor allem ihr klappriges Auto zu ersetzen.

  • Manchmal kam ein Liebespaar vorbei oder ein klappriger Opel, der Richtung Osten fuhr.

  • Als umfassende Beichte taugt der Hinweis auf unser klappriges Wertegerüst allerdings nicht.

  • Von ehrlicher Schlichtheit ist das alles, einfach, aber nicht klapprig.

  • Auf dem Land ziehen dick eingepackte Menschen mit Bündeln und klapprigen Wagen am Strassenrand entlang oder rasten auf der gefrorenen Erde.

  • Es ist kalt, aus dem kleinen Gettoblaster dröhnt klapprig Afro-Karibik-Sound.

  • Dann kann ich meinen alten, klapprigen endlich entsorgen.

  • AirBerlin hat im Vergleich dazu jüngst die klapprigen Maschinen der alten Tante LTU übernommen.

  • Der Wind pfiff durch die klapprigen Türen und Fenster.

  • Er stützt sich neben einem Brunnen auf seinen Stock, er ist umgeben von klapprigen Kamelen und ungezählten Tierkadavern.

  • Der Deutsche aber lässt sich nicht aufklappen, stattdessen wird er immer klappriger, also immer älter.

  • Im Beiwagen eines klapprigen Motorrades wurde ein neuer Patient vorgefahren.

  • Denn wer um seinen Arbeitsplatz bangt, der verschiebt eben einen Autokauf, und sei das Gefährt auch noch so klapprig.

  • Die Grünen wirken neben der klapprigen SPD wie gedopte Kraftmeier.

  • Das klapprige Taxi teilt sich die Straße nur noch mit strolchenden Hunden und schimpfenden Spatzen.

  • Sie war zu klapprig, um aus eigener Kraft nach Stralsund zu segeln, ein Transporter musste sie huckepack nehmen.

  • Soeben stoppen sie einen klapprigen Laster, der mit Passagieren und Brennholz voll beladen ist, und befehlen: Mütter und Kinder aussteigen!

  • Laut rauschen die Wasser des Urubamba-Flusses unter der klapprigen Hängebrücke hindurch.

Häufige Wortkombinationen

  • alt, Skelett
  • Auto, Schreibmaschine
  • dahin
  • Esel, Parkinson, Bulimie

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv klapp­rig be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × P, 1 × A, 1 × G, 1 × I, 1 × K, 1 × L & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten P mög­lich.

Das Alphagramm von klapp­rig lautet: AGIKLPPR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Pots­dam
  5. Pots­dam
  6. Ros­tock
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Paula
  5. Paula
  6. Richard
  7. Ida
  8. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Papa
  5. Papa
  6. Romeo
  7. India
  8. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

klapprig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort klapp­rig kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

klap­pe­rig:
veraltete Schreibweise von klapprig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: klapprig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: klapprig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9982515, 6213160 & 6213110. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. sn.at, 02.01.2023
  3. sueddeutsche.de, 10.10.2019
  4. extremnews.com, 19.06.2017
  5. bergedorfer-zeitung.de, 23.12.2016
  6. bernerzeitung.ch, 06.10.2014
  7. kicker.de, 26.04.2012
  8. nzz.ch, 17.04.2011
  9. merkur.de, 11.02.2010
  10. allegra.de, 31.07.2009
  11. focus.de, 26.08.2008
  12. tagesspiegel.de, 25.11.2007
  13. berlinonline.de, 12.01.2006
  14. welt.de, 18.08.2006
  15. fr-aktuell.de, 31.01.2005
  16. sueddeutsche.de, 14.02.2004
  17. lvz.de, 10.05.2004
  18. Neues Deutschland, 20.12.2003
  19. sueddeutsche.de, 11.10.2003
  20. Die Zeit (30/2002)
  21. spiegel.de, 21.04.2002
  22. Die Welt 2001
  23. jw, 12.09.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Welt 1997
  28. Welt 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995