kampieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [kamˈpiːʁən]

Silbentrennung

kampieren

Definition bzw. Bedeutung

  • behelfsmäßig hausen

  • in einem Lager draußen übernachten oder auf einem Zelt- bzw. Campingplatz seine Zeit verbringen

Alternative Schreibweise

Konjugation

  • Präsens: kampiere, du kampierst, er/sie/es kam­piert
  • Präteritum: ich kam­pier­te
  • Konjunktiv II: ich kam­pier­te
  • Imperativ: kampier/​kampiere! (Einzahl), kam­piert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: kam­piert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für kam­pie­ren (Synonyme)

biwakieren:
meist Militär, Bergsteigen: im Freien lagern
boofen (sächsisch)
campen:
Computerspiel: exzessives Warten und Ausharren auf einer Position, um passierenden Gegenspielern aufzulauern
kampieren, seine Freizeit auf einem Zelt- bzw. Campingplatz verbringen
lagern:
intransitiv: sich an einem Ort niederlassen, um beispielsweise eine Rast einzulegen fehlen
transitiv: etwas für eine spätere Verwendung an einen vorgesehen Ort ablegen
zelten:
in einem Zelt wohnen
absteigen (ugs.):
an Höhe verlieren, nach unten verlaufen, einen abschüssigen Verlauf nehmen
aus seiner Liga, seinem Leistungsniveau herausfallen
die Nacht verbringen
einquartiert sein
logieren (geh.):
an einem Ort, an dem man sich nur für eine gewisse Zeit aufhält, in einer Unterkunft wohnen
jemanden als Gast bei sich beherbergen
nächtigen (geh.):
irgendwo die Nacht verbringen
übernachten
(irgendwo) pennen (ugs., salopp):
schlafen
übertragen: nicht aufpassen, unaufmerksam sein
(irgendwo) schlafen:
Geschlechtsverkehr ausüben
sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
übernachten (Hauptform):
nachts anderswo schlafen oder ausruhen
untergebracht sein
(irgendwo) unterkommen:
bemerkt werden
einen Platz zum Übernachten oder Wohnen finden
provisorisch wohnen
vorübergehend untergebracht sein

Sinnverwandte Wörter

hau­sen:
umgangssprachlich abwertend: wüten, Verwüstungen anrichten
veraltet: gut haushalten; sparen
nie­der­las­sen:
einen Gegenstand senken/auf den Boden legen
sich an einem Ort ansiedeln; an einem Ort ein Geschäft eröffnen
sein Lager aufschlagen
woh­nen:
wesentliche Zeit seines Lebens an einem bestimmten, geschützten Ort verbringen
zeitweilig eine Unterkunft haben, vorübergehend untergebracht sein

Beispielsätze

  • Solange unsere Wohnung renoviert wird, kampieren wir bei Oma.

  • Sie kampierten während ihres Abenteuerurlaubs in der freien Wildnis.

  • Die Leute kampierten auf dem Parkplatz hinter dem Theater, um ja nicht den Beginn des Kartenverkaufs zu verpassen.

  • Wir werden hier kampieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Seit mehr als 200 Tagen kampieren Klimaktivistinnen und -aktivisten vor dem Augsburger Rathaus.

  • Am Flughafen in Cebu sollen etliche Reisende seit Tagen kampieren, die auf einen Heimflug warten.

  • Die Protestierenden hatten im Vorfeld angekündigt, mehrere Tage lang im Zentrum Bangkoks kampieren zu wollen.

  • Hinzu kommen Obdachlose, die direkt auf der Straße leben – oder in den Parks und Grünanlagen Berlins kampieren.

  • Am Wochenende werden Zehntausende Kirchentagsbesucher auf den Elbwiesen kampieren.

  • In Calais kampieren nach Schätzungen bis zu 1500 Flüchtlinge in improvisierten Lagern.

  • Die meisten Besucher kampieren bereits seit Donnerstag auf dem Gelände.

  • Hierfür rief er am Dienstag seine Anhänger dazu auf, in der Hauptstadt zu kampieren, bis die Regierung seinen Forderungen nachkomme.

  • Migranten, die nach Europa fliehen wollen, kampieren rund um die Exklaven.

  • Tausende der ganz überwiegend tunesischen Immigranten kampieren unzureichend versorgt unter freiem Himmel.

  • Zwei britische Bergsteiger mussten notgedrungen bereits in 3200 Höhe im Grépon-Gebiet an der Ostseite des Eismeer-Gletschers kampieren.

  • Wir dürfen davon ausgehen, dass man es tunlichst vermied, zu nah am Alpheiosfluss zu kampieren.

  • Der 55-Jährige kampiert bei der verletzten Elefantenkuh Rani im Stall.

  • Einige hatten schon seit vielen Stunden vor dem Eingang der Halle kampiert, um dem "Boss" ganz nah sein zu können.

  • Nachdem eine Ehe gescheitert war und er aus seiner Wohnung flog, blieb zunächst noch das Auto, in dem er kampierte.

  • Die Obdachlosigkeit im Land hat sich seit 1996 verdoppelt; allein in Nippons Hauptstadt kampieren Tausende Menschen nachts im Freien.

  • Am Ärmelkanal kampieren Hunderte Flüchtlinge.

  • Wer Geld hat, mietet ein schäbiges Hotelzimmer für 12 Mark. Die meisten aber schlafen in Abbruchhäusern oder kampieren in den Wäldern.

  • Soldaten waten förmlich durch die Menschen, die am Boden kampieren.

  • Viele der Schaulustigen, die zum Teil schon seit Montag vor der Residenz kampiert hatten, sangen mit.

  • In Hamburg pfeift mancher, der unter einer Brücke kampiert, auf dem letzten Loch.

  • Wer nicht unter freiem Himmel kampieren will, sollte ein Zelt an den Rucksack binden und Proviant mitnehmen.

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf kam­pie­ren?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb kam­pie­ren be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × K, 1 × M, 1 × N, 1 × P & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem M und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von kam­pie­ren lautet: AEEIKMNPR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Mün­chen
  4. Pots­dam
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Martha
  4. Paula
  5. Ida
  6. Emil
  7. Richard
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Mike
  4. Papa
  5. India
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

kampieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort kam­pie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kampieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kampieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2727054. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  19. Welt 1998
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