herunternehmen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ hɛˈʁʊntɐˌneːmən ]

Silbentrennung

herunternehmen

Definition bzw. Bedeutung

  • einen Wert (normalerweise: der eine Belastung ausdrückt) senken

  • Etwas, das sich höher befindet, von oben nach unten bewegen (meist ein Transport mit der Hand).

Begriffsursprung

Partikelverb, zusammengesetzt aus herunter und nehmen.

Abkürzung

  • runternehmen

Konjugation

  • Präsens: nehme herunter, du nimmst herunter, er/sie/es nimmt herunter
  • Präteritum: ich nahm he­r­un­ter
  • Konjunktiv II: ich nähme herunter
  • Imperativ: nimm herunter! (Einzahl), nehmt herunter! (Mehrzahl)
  • Partizip II: he­r­un­ter­ge­nom­men
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für he­r­un­ter­neh­men (Synonyme)

abschöpfen:
etwas, das sich oben (auf einer Flüssigkeit) befindet, von dort mittels Schöpfen entfernen
Geld aus dem Kreislauf entnehmen (und es nicht wieder investieren)
abdecken:
ein Dach von Dachziegeln oder vom Dachbelag befreien
eine Decke entfernen
abjagen (ugs.):
reflexiv, umgangssprachlich: sich besonders beeilen, alle Kräfte einsetzen, um etwas noch rechtzeitig zu schaffen
transitiv, übertragen: jemandem etwas (durch Hartnäckigkeit, Können, Tricks oder Ähnliches) wegnehmen
abknapsen (ugs.)
abknöpfen (ugs.):
ein Kleidungsstück durch Lösen der Knöpfe abnehmen
jemandem etwas wegnehmen
abluchsen (ugs.):
durch genaue Beobachtung von jemandem lernen
jemandem mit Überredung oder List eine Leistung abringen
abnehmen:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
abräumen:
Abraum entfernen
alle Kegel/Pins durch Werfen von Kugeln umstoßen
abringen (ugs.):
etwas (von jemandem) durch Beharrlichkeit und intensive Bemühung erhalten oder erlangen
sich zwingen, etwas zu sagen oder zu tun
abzwacken (ugs.):
einen kleinen Teil von etwas (ohnehin schon Knappem) für einen anderen (eigenen) Zweck wegnehmen
etwas kneifend abtrennen; abkneifen
(sich) aneignen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
das Wasser abgraben (ugs.)
deprivieren (geh., lat.)
entreißen:
(jemandem) einen Gegenstand gewaltsam durch kräftiges/ruckartiges Ziehen wegnehmen
übertragen: jemandem etwas (Abstraktes) wegnehmen
entwenden:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
entziehen:
einer Verpflichtung nicht nachkommen; so handeln, dass man die Konsequenzen einer Tat nicht tragen muss
etwas entfernen, die Anzahl oder Menge von etwas verringern
fortnehmen:
etwas (oder jemanden) wegnehmen, entfernen
jemandem etwas (oder jemanden), was dieser hat, wegnehmen, es sich (vorübergehend) aneignen
mitnehmen:
behalten, zu seinem Besitz machen (beispielsweise kostenlose Ware)
jemanden oder etwas so stark belasten, dass es negative Folgen hat
wegnehmen:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen
wegschnappen (ugs.):
schnell etwas nehmen (schnappen), was auch jemand anderes gerne hätte
abhängen:
(von geschlachteten oder erlegten Tieren) lagern, bis sich die Totenstarre löst
abhängen von: angewiesen sein auf; die Hilfe oder Unterstützung von etwas/jemandem brauchen
einholen (Flagge):
das Versäumte oder Verlorene wieder aufholen
einem Ankommenden feierlich entgegengehen, um sie zu begleiten
herabnehmen
niederholen (Flagge) (fachspr.):
von oben nach unten herablassen/transportieren
runterholen:
etwas, das sich [von hier aus gesehen, wo der sich Äußernde ist] in einer erhöhten Position befunden hat, nach unten [hierher zum sich Äußernden] schaffen
in der Wendung „einen runterholen“: sich selbst oder einen [anderen] Mann mit der Hand sexuell befriedigen
runternehmen
abziehen (Bauteil im Maschinenbau):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
ausbauen:
ein Teil aus einer Maschine, einer technischen Anlage herausnehmen
etwas planmäßig vergrößern, erweitern
(mit einem Abzieher = Spezialwerkzeug) herausziehen:
aus einem Ort (dauerhaft) ins Umfeld ziehen
einen Auszug aus einem Text anfertigen
lösen:
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
rausnehmen (ugs.)
rausziehen (ugs.)
herunterholen

Gegenteil von he­r­un­ter­neh­men (Antonyme)

hoch­he­ben:
etwas von unten nach oben bewegen (meistens mit der Hand)
stel­len:
einstellen, etwas justieren
etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen

Beispielsätze

  • Er nahm die Vase vom Tisch herunter.

  • Manchmal ist es auch an der Zeit, die Steuern herunterzunehmen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Asbestdach der Feldsteinscheune wurde heruntergenommen, die Mauern auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Höhe gekürzt.

  • Daneben wurde Italiens Note von A4 auf B heruntergenommen.

  • Während die iOS-Variante der Anwendung von Apple heruntergenommen wurde, ist die tvOS-Version aktuell noch verfügbar.

  • Er sei “froh, dass es heruntergenommen wurde”, zitiert der ORF Blümel.

  • Daum wird wohl Ouzas herunternehmen.

  • Wir hätten die Fahne nicht heruntergenommen", sagte Pressesprecher Christian Arbeit SPIEGEL ONLINE.

  • Goldman Sachs hat die Aktie zuletzt zwar weiter zum Kauf empfohlen, sie allerdings von der Liste der Top-Empfehlungen heruntergenommen.

  • Er habe die Internet-Seiten mit den Übersetzungen daraufhin wieder heruntergenommen, sagte Koelemann am Mittwoch.

  • Man werde in diesen und ähnlichen Situation schnell reagieren und die Inhalte von der Site herunternehmen, sagte eine Sprecherin von AOL.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das sechssilbige Verb he­r­un­ter­neh­men be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 3 × N, 2 × H, 2 × R, 1 × M, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 4 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × H, 2 × R, 1 × M, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, ers­ten R, ers­ten N, zwei­ten R und zwei­ten H mög­lich.

Das Alphagramm von he­r­un­ter­neh­men lautet: EEEEHHMNNNRRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Unna
  5. Nürn­berg
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Nürn­berg
  10. Essen
  11. Ham­burg
  12. Mün­chen
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Richard
  4. Ulrich
  5. Nord­pol
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Richard
  9. Nord­pol
  10. Emil
  11. Hein­reich
  12. Martha
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Uni­form
  5. Novem­ber
  6. Tango
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Novem­ber
  10. Echo
  11. Hotel
  12. Mike
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

herunternehmen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort he­r­un­ter­neh­men kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­he­ben:
etwas von etwas anderem, zum Beispiel auch einer Unterlage oder einem Unterteil, herunternehmen
de­pu­b­li­zie­ren:
vormals publizierten Inhalt/Content von einer Webseite herunternehmen, so dass dieser nicht mehr abrufbar ist (in Deutschland sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten aufgrund der Gesetzeslage gezwungen, Audiodateien und Videos nach einem bestimmten Zeitraum von ihren Webseiten herauszunehmen)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: herunternehmen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: herunternehmen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nordkurier.de, 23.06.2022
  2. presseportal.de, 08.06.2020
  3. heise.de, 27.02.2020
  4. vol.at, 14.11.2018
  5. saarbruecker-zeitung.de, 02.02.2017
  6. spiegel.de, 28.04.2015
  7. capital.de, 25.02.2011
  8. Berliner Zeitung 2000
  9. ZDNet 1999