herausholen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ hɛˈʁaʊ̯sˌhoːlən ]

Silbentrennung

herausholen

Definition bzw. Bedeutung

  • durch Bearbeitung und Analyse, Nachdenken gewinnen

  • durch Befragung erfahren

  • einen Gewinn machen, Geld für sich sichern

  • etwas aus dem Inneren von etwas, wo dieses Teil normal hingehört oder hineingeraten ist, nach draußen holen, wo es anderen Einflüssen unterliegt

Begriffsursprung

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Adverb heraus und dem Verb holen.

Konjugation

  • Präsens: hole heraus, du holst heraus, er/sie/es holt heraus
  • Präteritum: ich hol­te he­r­aus
  • Konjunktiv II: ich hol­te he­r­aus
  • Imperativ: hol heraus! / hole heraus! (Einzahl), holt heraus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: he­r­aus­ge­holt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für he­r­aus­ho­len (Synonyme)

(sich) die eigenen Taschen füllen
(sich) die Taschen vollmachen (ugs.)
(sich) die Taschen vollstopfen (ugs.)
(sich) (ordentlich) bedienen (ugs.):
auf eine ausgespielte Farbkarte eine Karte der entsprechenden Farbe oder auf eine Trumpfkarte einen Trumpf zugeben (müssen)
den Gang von etwas steuern und überwachen
(sich) bereichern (an):
etwas durch etwas vollständiger, schöner (reicher) machen
sich auf Kosten anderer einen Vorteil, Geld (Reichtum) zukommen lassen
(etwas für sich) herausschlagen
in die eigene Tasche wirtschaften
blank ziehen (blankziehen) (geh., auch figurativ, historisch)
herauskramen (ugs.)
herausnehmen:
etwas aus dem Inneren von etwas entfernen
etwas tun, für das man keine sichere Legitimation hat
herausziehen:
aus einem Ort (dauerhaft) ins Umfeld ziehen
einen Auszug aus einem Text anfertigen
hervorholen
(umständlich) hervorkramen (ugs.):
etwas in ungeordneten Dingen suchen und hervorholen
hervorziehen:
aus, hinter, unter, zwischen etwas ziehend hervor bewegen; aus, hinter, unter, zwischen etwas nach vorn ziehen, sodass es zum Vorschein kommt
(etwas irgendwoher) kramen (ugs.):
in einer Menge von Sachen (mit wenig Ordnung oder System) umherschauen und suchen
in einer Menge von Sachen etwas (mit wenig Ordnung oder System) (heraus-)suchen und entnehmen
ziehen:
(Konsequenzen, Schlüsse und so weiter) bilden und entsprechend handeln
beide Hilfsverben: eine Spielfigur bewegen
zücken:
eine Waffe schnell aus der Tasche, dem Holster oder zum Beispiel auch der Scheide hervorziehen
etwas aus der Tasche hervorholen
freibekommen (etwas das festsitzt)
losbekommen
(etwas) herausschinden (negativ)

Sinnverwandte Wörter

ab­grei­fen:
(mit der Hand) untersuchen
an Kontaktpunkten Signale oder Spannungen registrieren; feststellen, dass sie existieren
be­frei­en:
aus einer Zwangslage entkommen
etwas Störendes überwinden; von etwas Störendem loskommen
ent­blö­ßen:
etwas Verborgenes bloß legen
Kleidung vom Körper einer Person entfernen
er­fah­ren:
durch eigenes Erleben kennen lernen
zur Kenntnis bekommen, von etwas Kenntnis erhalten, etwas mitgeteilt bekommen
eru­ie­ren:
etwas durch gründliches Nachforschen herausfinden; etwas in Erfahrung bringen
jemanden ausfindig machen
ge­win­nen:
diesen unter beschriebenen, finanziellen oder materiellen Gewinn einbringen, erbringen
durch eigenen Aufwand, Einsatz, eigene Bemühung (und günstige Umstände) etwas Erstrebenswertes bzw. Wünschenswertes erlangen
lö­sen:
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
los­schla­gen:
als erster mit Kampfhandlungen beginnen, angreifen
mit einem Schlagwerkzeug lösen
rauspfriemeln
rauspulen
ret­ten:
einen gegnerischen Punkt oder ein Tor verhindern
etwas vor drohendem Verlust bewahren, erhalten

Beispielsätze

  • Schatzi, da können wir doch mehr herausholen als einen Hunderter, oder?

  • Aus diesem brandaktuellen Thema hätten Sie aber mehr herausholen können.

  • Das geht nicht gut, gar nicht gut, wir müssen sie da aus ihrer Familie herausholen und das sofort.

  • Sehen Sie zu, dass sie aus ihm den Aufenthaltsort der Geisel herausholen.

  • Versuch mal, kannst du den Golfball da aus dem Loch wieder herausholen?

  • Wir müssen euch hier herausholen.

  • Wir müssen Sie hier herausholen.

  • Wir müssen dich hier herausholen.

  • Ich muss Geld herausholen gehen.

  • Der Kuchen ist jetzt im Ofen und müsste in zehn Minuten so weit sein, dass wir ihn herausholen können.

  • Ich konnte ihn gerade noch herausholen.

  • Mindestens einmal in meinem Leben habe ich erfolgreich das beste aus ihm herausgeholt.

  • Ein Dummer wirft einen Felsbrocken in den Brunnen, den hundert Kluge nicht herausholen können.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als wir an diesem Punkt angekommen sind, wollten wir das Beste dabei herausholen.

  • Aber wir haben uns selbst aus diesem Tal herausgeholt und gewonnen.

  • Der hat am Donnerstag gegen Hammarby den wichtigen Elfmeter herausgeholt, der den FCB schlussendlich in die Conference League gebracht hat.

  • Aber ich glaube, dass er aus ihren Fähigkeiten das Beste herausholen kann.

  • Aber wie man an diesem Bericht sieht wird bei den kleinsten Kleinigkeiten sofort die Keule herausgeholt.

  • Auch Teamchef James Barclay möchte in der kommenden Saison mehr zählbares herausholen.

  • Das war ein verrücktes Training, aber wir haben das Maximum herausgeholt.

  • Bottas betont, das Bestmögliche herausgeholt zu haben, hebt aber warnend den Finger: "Bis jetzt liefen meine Rennsonntage nicht toll."

  • Vor allem wollte ich Cinderella aus der Opferrolle herausholen.

  • Der Ghanaer hatte beim 5:1 der SpVgg Greuther Fürth über Nachbar 1. FC Nürnberg zwei Tore erzielt und einen Foulelfmeter herausgeholt.

  • Das Auto war nicht gerade außergewöhnlich, aber ich denke, wir haben das meiste herausgeholt.

  • Hennerici argumentiert, dass "man medial einfach sehr viel aus diesem Format herausholen" und die Autos präsentieren könne.

  • Aber aus Käufersicht wollte er das bestmögliche Angebot herausholen.

  • Anschließend sollen die letzten Archivalien aus dem mit Schutt vermischten Grundwasser herausgeholt werden.

  • Das Mindeste, das die Kommune im Interesse der Einwohner herausholen möchte, sei Schallschutz.

Wortbildungen

  • herausgeholt
  • Herausholen
  • herausholend

Was reimt sich auf he­r­aus­ho­len?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Verb he­r­aus­ho­len be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 1 × A, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, R, S und O mög­lich.

Das Alphagramm von he­r­aus­ho­len lautet: AEEHHLNORSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Unna
  6. Salz­wedel
  7. Ham­burg
  8. Offen­bach
  9. Leip­zig
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Richard
  4. Anton
  5. Ulrich
  6. Samuel
  7. Hein­reich
  8. Otto
  9. Lud­wig
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Uni­form
  6. Sierra
  7. Hotel
  8. Oscar
  9. Lima
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

herausholen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort he­r­aus­ho­len kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­ge­win­nen:
transitiv, mit Dativ- und Akkusativobjekt, übertragen: etwas Positives aus jemandem oder einer Sache herausholen, etwa ein Gefühl oder eine Geste der Zuneigung, einen Vorteil erlangen oder hervorkehren
ab­wer­ben:
eine Person aus einem anderen Arbeitsverhältnis herausholen und selbst beschäftigen
aus­drin­gen:
etwas aus etwas herausholen
aus­flie­gen:
auf eine bestimmte Art fliegen, zum Beispiel das Maximum aus einer Maschine herausholen oder auch einen weiten Bogen fliegen
aus­quet­schen:
durch Pressen herausholen, herausfließen lassen
he­r­aus­fi­schen:
eine Person oder einen Gegenstand aus etwas herausholen
her­vor­brin­gen:
etwas herausholen
schin­den:
in Redewendungen: etwas für sich herausholen
vor­le­gen:
räumlich, eher selten: etwas herausholen und öffentlich präsentieren
wie­der­ge­win­nen:
brauchbare Stoffe aus Altmaterial herausholen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: herausholen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: herausholen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12258154, 12258153, 12258151, 9550649, 5763626, 1560200, 1201689 & 712562. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. moviepilot.de, 17.03.2023
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  15. nachrichten.finanztreff.de, 05.10.2009
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  23. DIE WELT 2001
  24. Tagesspiegel 2000
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  26. Berliner Zeitung 1997
  27. TAZ 1996
  28. Berliner Zeitung 1995