fortgehen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɔʁtˌɡeːən ]

Silbentrennung

fortgehen

Definition bzw. Bedeutung

Konjugation

  • Präsens: gehe fort, du gehst fort, er/sie/es geht fort
  • Präteritum: ich ging fort
  • Konjunktiv II: ich ginge fort
  • Imperativ: geh fort! / gehe fort! (Einzahl), geht fort! (Mehrzahl)
  • Partizip II: fort­ge­gan­gen
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für fort­ge­hen (Synonyme)

(den) Rückzug antreten (auch figurativ, militärisch)
abdackeln (ugs.)
abdampfen (ugs.):
Fahrt aufnehmen, die Geschwindigkeit erhöhen, (sich) entfernen; ursprünglich von Dampf betriebenen Fahrzeugen wie Lokomotiven oder Schiffen, jetzt von Personen: weggehen, wegfahren, weglaufen, verschwinden, (sich) davonmachen, (sich) vom Acker machen
Gas als Folge eines chemischen Prozesses/einer chemischen Reaktion abgeben, abscheiden, entweichen lassen, ausstoßen
abhauen (ugs., salopp):
etwas abschlagen, abtrennen (starke und schwache Konjugation: hieb/haute ab und abgehauen/abgehaut)
sich entfernen, davonmachen (Präteritum nur schwache Konjugation: haute; Partizip II abgehaut oder abgehauen)
abschieben (ugs.):
jemanden ins Ausland ausweisen
jemanden verdrängen, ins Abseits drängen
abschwirren (ugs., salopp)
abtreten (fachspr.):
die Schuhe säubern
durch Gebrauch abnutzen
abziehen (ugs.):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
abzischen (ugs.):
intransitiv, salopp: sich schnell von einem Ort wegbegeben
die Düse machen (ugs.)
entrauschen (geh., ironisierend):
eine zufällige Störung (Rauschen) aus einem Signal (Bild oder Ton) entfernen
schnell von dannen ziehen, mit einem Rauschen verlassen
entschwinden (geh., scherzhaft):
sich von etwas entfernen
gehen (= 'weggehen'):
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
Leine ziehen (ugs., salopp)
scheiden (geh.):
etwas von etwas: unterscheiden
sich entfernen, fortgehen; auch euphemisch: sterben
sich entfernen (geh.)
sich trollen (ugs.)
sich verziehen (ugs.)
sich vom Acker machen (ugs.)
sich von dannen machen (geh., veraltend)
sich zurückziehen
verschwinden:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen
von dannen eilen (geh., altertümelnd)
von dannen rauschen (geh., ironisierend)
von dannen ziehen (geh., veraltend)
weggehen (Ortswechsel) (Hauptform):
ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen
sich entfernen; einen Ort verlassen
wieder gehen (nach Besuch) (ugs.)
(einer Sache / einem Ort) auf Wiedersehen sagen (fig.)
(einer Sache / einem Ort) Goodbye sagen (fig.)
(einer Sache) den Rücken kehren (fig.)
(seine) Zelte abbrechen (fig.)
alle Zelte hinter sich abbrechen (fig.)
alles hinter sich lassen
fortziehen:
jemanden von dort, wo er steht wegziehen, am Arm fassend wegführen
vom Wohnort weg an einen anderen Ort umziehen, seinen Haushalt verlegen
sich abwenden (geh.)
sich lösen
sich lossagen (von) (auch figurativ)
(einen Ort) verlassen:
eine Person verlassen: die Beziehung beenden; jemanden alleine lassen
einen Ort verlassen: weggehen, sich entfernen
wegziehen:
intransitiv den Wohnsitz wechseln
transitiv etwas von seinem Ort fortbewegen (in einer ziehenden Bewegung)
andauern:
sich weiter fortführen; zeitlich weitergehen
weitergehen:
die nächsthöhere Instanz anrufen
sich entwickeln, seinen Lauf nehmen

Gegenteil von fort­ge­hen (Antonyme)

auf­hö­ren:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
blei­ben:
einen bestimmten Zustand beibehalten
einen Ort beibehalten
en­den:
aufhören, am Ende sein, zu Ende kommen
Linguistik: am Ende einer Spracheinheit vorkommen

Beispielsätze

  • Danach wollte er fortgehen.

  • Das ging so fort, bis plötzlich eine drastische Änderung eintrat.

  • Er kann nicht fortgehen.

  • Wollen wir heute Abend fortgehen?

  • Willst du heute fortgehen?

  • Ich will jetzt fortgehen.

  • Tom wird einen Tag früher fortgehen, als er geplant hat.

  • Maria sagte, dass sie früh fortgegangen ist, weil sie sich krank fühlte.

  • Ich weiß, dass Tom fortgehen muss.

  • Ich wüsste gerne, warum Tom von Boston fortgegangen ist.

  • Möchten Sie, dass wir fortgehen?

  • Möchtest du, dass wir fortgehen?

  • Ich möchte wirklich nicht schon jetzt fortgehen.

  • Ich werde niemals fortgehen.

  • Ich frage mich, warum Tom fortgegangen ist.

  • Du musst nicht gleich fortgehen.

  • Als du fortgegangen bist, habe ich viel geweint.

  • Tom wartet darauf, dass alle fortgehen.

  • Die Polizisten sind schon fortgegangen.

  • Linda wird bald fortgehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Grundsätzlich gehe es darum, Menschen zusammenzubringen die fortgegangen oder eben auch zurückgekehrt sind.

  • Offenbar hatte dort etwas weitergekokelt, während die Bewohner fortgegangen waren.

  • Ich kann dann auch nicht einfach fortgehen.

  • Der Ingenieur wollte nicht fortgehen aus seiner Heimatstadt im Süden der syrischen Provinz Idlib.

  • Keine Schülerin und kein Schüler, aber auch alle anderen, die seinen Erzählungen zuhörten, sind unbeeindruckt fortgegangen.

  • Wenn du ein Single bist, solltest du was unternehmen, fortgehen, auf die Menschen zugehen.

  • Warum müssen Sie dann fortgehen?

  • Ich protestiere und bestehe darauf, fortgehen zu können, wann immer ich es will.

  • Fast ein Jahr ist es nun her, dass du so plötzlich fortgegangen bist.

  • "Indem die anderen fortgehen." Würden Sie Gewalt anwenden?

  • Wenn er abends fortgehen will, schicke ich ihn ins Bett.

  • Townes van Zandt ist fortgegangen, seine Songs sind zum Glück geblieben.

  • Flüchtlingsschicksale handeln von Elend und Not. Menschen gehen fort aus ihrer Heimat, weil sie fortgehen müssen.

  • Als wir klein waren", fährt sie fort, "da schrie mich Mascha oft an und kratzte und schlug mich und sagte, ich solle fortgehen.

  • Aber wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, kann man nicht einfach fortgehen, sobald das Kämpfen vorbei ist.

  • Aber die neue Liga war zu wichtig für Amerika, ich mußte einfach fortgehen.

  • Man muß fortgehen können, wenn etwas nicht zusammenpaßt.

  • Furuya ist 1973 aus seiner Heimat Japan fortgegangen, hat in Mitteleuropa zum erstenmal willkürliche, nicht naturbedingte Grenzen erlebt.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb fort­ge­hen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von fort­ge­hen lautet: EEFGHNORT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Otto
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Tango
  5. Golf
  6. Echo
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

fortgehen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fort­ge­hen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ex­pa­t­ri­ate:
eine Person, die längere Zeit im Ausland arbeitet; wörtlich: die aus der Heimat fortgegangen ist
fort­wol­len:
sich von einem Ort, von jemandem entfernen wollen; fortgehen wollen
hut­schen:
sich (schnell) entfernen, fortgehen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fortgehen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fortgehen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10090230, 8399856, 6864945, 6861781, 6611115, 6608886, 6599345, 6372504, 5802561, 5802558, 5561165, 5400291, 5309021, 4943726, 4811478, 4726381, 4522016 & 4473086. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nordkurier.de, 24.01.2022
  2. nw.de, 09.06.2022
  3. rhein-zeitung.de, 21.07.2021
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  11. welt.de, 26.08.2002
  12. bz, 20.10.2001
  13. bz, 03.08.2001
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Welt 1999
  16. Stuttgarter Zeitung 1996
  17. Welt 1996
  18. Süddeutsche Zeitung 1995