feist

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [faɪ̯st]

Silbentrennung

feist

Definition bzw. Bedeutung

(auf unangenehme Weise) wohlgenährt

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch veiʒt, veiʒet und althochdeutsch feiʒit, feiʒʒit; eigentlich 2. Partizip von mittelhochdeutsch veiʒen „fett machen“, zu veiʒ, veiʒe „feiß“ (fett), ursprünglich „strotzend, schwellend“

Steigerung (Komparation)

  1. feist (Positiv)
  2. feister (Komparativ)
  3. am feistesten (Superlativ)

Anderes Wort für feist (Synonyme)

(etwas) auf den Rippen haben (ugs., variabel)
adipös (fachspr., medizinisch):
medizinisch: krankhaft übergewichtig, fett, fettleibig
aufgedunsen
aus der Form geraten (ugs.)
beleibt:
dick, übergewichtig; mehr Körperfett als normal besitzend
dick (Hauptform):
(an)geschwollen
beträchtlich, in der Körperfülle einer Personen
dick und fett (ugs., Redensart)
dickbäuchig:
einen dicken Bauch besitzend
dickleibig:
bezogen auf Bücher und Schriftstücke: von großer Dicke, großem Umfang
bezogen auf Personen: großes Körpergewicht habend, mehr als normal ist
drall:
in Bezug auf (insbesondere weibliche) Personen: dick, rundlich
fett (derb):
Ausdruck bei einer geschehenen Unverschämtheit (im Gegensatz zu ; für Jugendliche meist irreführend)
betrunken
fettleibig:
starkes Übergewicht habend
füllig:
etwas Übergewicht habend; von dicker Statur
gut gepolstert (ugs., ironisch)
korpulent:
von kräftiger, fülliger Gestalt
kugelrund
mollig:
angenehm warm
leicht übergewichtig, dicklich
schmerbäuchig
schwergewichtig (verhüllend):
einen Schwerpunkt habend
von großem Gewicht, schwer; von Personen: ein hohes Körpergewicht habend
stark (verhüllend):
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet
stattlich (verhüllend):
der Erscheinung nach eindrucksvoll, kräftig, imposant, würdevoll
zahlenmäßig groß, beträchtlich
über Normalgewicht
übergewichtig:
Übergewicht habend, zu viel wiegend
üppig:
in großer Fülle (vorhanden)
vollschlank (verhüllend):
nicht ganz schlank, etwas dicklich
voluminös:
mit Masse und mit deutlichem Umfang (Volumen)
wampert (ugs., bayr.)
wohlbeleibt
wohlgenährt:
für mehr oder weniger übergewichtig
wohlgerundet (verhüllend)
an Fettsucht leidend
hochgradig übergewichtig

Weitere mögliche Alternativen für feist

fleischig:
(Körper-)Teile von Menschen, Tieren und Pflanzen beschreibend: mit viel Fleisch daran; dick oder massig
kugelig:
die Form einer Kugel habend oder ähnelnd
sehr dick
mächtig:
beeindruckende, große Ausmaße oder Funktion habend
etwas beherrschend
massig:
mit Masse ausgestattet; über genügend, ausreichend Masse verfügend
speckig:
dick durch Fetteinlagerungen
eine Beschaffenheit von Kartoffeln

Gegenteil von feist (Antonyme)

dünn:
kraftlos, leise
viel Wasser oder Flüssigkeit enthaltend; wenig gehaltvoll an Nährstoffen
rank:
gehoben: dünn und geschmeidig, biegsam; heute fast nur noch in der Wendung rank und schlank
schlank:
in der Form schmal, nicht breit

Beispielsätze

  • Er hat ein feistes Gesicht.

  • Die Jägerin hatte es auf den feisten Hirsch abgesehen, der vor ihr auf der Lichtung äste.

  • Er ist ein feister Mann.

  • Er fuhr mit seinen feisten Wurstfingern über ihre Brüste.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Manche der ehemaligen Mitschüler erkennt man nach 25 Jahren kaum wieder, so rund und feist sind sie geworden.

  • Erst recht nachdem die BILD-Zeitung ein Foto von seiner Facebook-Seite veröffentlich hatte, auf dem er feist in die Kamera grinste.

  • Immer wieder greifen seine feisten Finger nach der jungen Frau.

  • Das ging so weit, dass der feiste Hermann Göring für eine Foto in einer Wand am Watzmann posierte.

  • Dicht bepackt der Saal an diesem Abend, dicht gesteckt die Boxenfluten mit feistem Garagenrock und lautem Soul.

  • Clinton im Interview: "Und Sie haben dieses feiste Grinsen im Gesicht"

  • Werden labile Faustkämpfer als "Heulsusen" verhöhnt, aus chronischen Rekonvaleszenten entweder feige Simulanten oder feiste Abzocker.

  • Genauso sehen ihre Bewohner aus: feiste Vorstädter mit dicker Brille, neureiche Gefangene der Technik.

  • Die Schwäne sind Schweine, dreschen in rosa Trikots auf feist gestopfte Stoffpuppen ein.

  • Ein Angsthase zumal, dem die Haare im feisten Nacken zu Berge stehen, sobald eine Katze faucht.

  • Caligula war feist, hatte einen üppig behaarten Bauch, spindeldürre Beine - und keine Skrupel.

  • Sein Lohnherr wiederum, ein feister Spießer in mausgrauem Zwirn, schlawenzelt kurz in hochhackigen grünen Pumps über die Bühne.

  • Der Zwei-Meter-Hüne erwies sich schnell als Idealbesetzung für die feisten Film-Schinken der 50er Jahre.

  • Der feiste Gerichtsherr nimmt sie ihm tödlich übel.

  • Das ist kein Pop mehr, das ist nicht mal Sahne, das ist Creme Double, feist und fett.

  • Wie ein Satellit unkreist die Kamera feiste Brüste.

  • Dann gibt es diejenigen, die Engel als kleine, feiste, nackte Knaben schildern, die auf Wolken herumalbern.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf feist?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm feist be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von feist lautet: EFIST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Emil
  3. Ida
  4. Samuel
  5. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Echo
  3. India
  4. Sierra
  5. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

feist

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort feist kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Der feiste Doktor Lyndal Roper | ISBN: 978-3-83531-158-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: feist. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: feist. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10846570. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. Duden Online
  3. diepresse.com, 04.06.2016
  4. fr-online.de, 16.06.2015
  5. nzz.ch, 08.11.2014
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  7. morgenweb.de, 02.12.2009
  8. spiegel.de, 26.09.2006
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  11. DIE WELT 2000
  12. BILD 1998
  13. Berliner Zeitung 1998
  14. Berliner Zeitung 1996
  15. TAZ 1996
  16. Süddeutsche Zeitung 1995