erbleichen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛɐ̯ˈblaɪ̯çn̩ ]

Silbentrennung

erbleichen

Definition bzw. Bedeutung

  • seine Farbe verlieren, blass werden

  • veraltet: sterben

Begriffsursprung

Das neuhochdeutsche Wort setzt zwei mittelhochdeutsche fort: 1. das schwache Verb „erbleichen“ „bleich werden, sterben“ und 2. das starke Verb „erblīchen“ „erblassen“

Konjugation

  • Präsens: erbleiche, du erbleichst, er/sie/es er­bleicht
  • Präteritum: ich er­bleich­te/​er­blich
  • Konjunktiv II: ich er­bleich­te/​erbliche
  • Imperativ: erbleich/​erbleiche! (Einzahl), er­bleicht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: er­bleicht
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für er­blei­chen (Synonyme)

(die) Farbe verlieren
blass werden
bleich werden
erblassen:
blass, bleich werden (von Personen)
verblassen:
mit der Zeit (als Erinnerung) weniger lebendig (blasser) werden
mit der Zeit (als Farbe) weniger kräftig (blasser) werden
alle Farbe verlieren (Gesicht)
aschfahl (im Gesicht) werden
das Blut weicht aus jemandes Gesicht (geh., literarisch)
käseweiß werden
kreidebleich werden
leichenblass werden
sterben:
aufhören zu leben

Gegenteil von er­blei­chen (Antonyme)

er­rö­ten:
rot werden im Gesicht (insbesondere beim Menschen durch Erweiterung der Blutgefäße)

Beispielsätze

  • Er erblich, als er sich ertappt fühlte.

  • Die Farben des Bezuges erblichen mit der Zeit.

  • Bekannt sein ist nicht erblich.

  • Tom ist erblich belastet.

  • Als Tom die Nachricht hörte, erbleichte er.

  • Tom erbleichte.

  • Plötzlich erbleichte ihr Gesicht.

  • Ich erbleichte.

  • Verschiedene Würden sind wie Krankheiten, entweder erblich oder ansteckend.

  • Gemäß letzter Forschungen ist die Krankheit erblich bedingt.

  • Die Folianten vergilben, der Städte gelehrter Glanz erbleicht, aber das Buch der Natur erhält jedes Jahr eine neue Auflage.

  • Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Toms Kinder in irgendeiner Weise von ihm erblich belastet wurden.

  • Als sie das hörte, erbleichte sie.

  • Haarausfall ist oft erblich bedingt.

  • Sie erbleichte vor Zorn.

  • Die Familie ist erblich vorbelastet.

  • Sie erbleichte, als sie die Nachricht hörte.

  • Bei diesen Neuigkeiten erblich sie.

  • Sie erbleichte bei diesen Neuigkeiten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Was Apollo 13 funkt, lässt die routinierten Männer in Houston erbleichen.

  • Unter seiner Propellermaschine war die See plötzlich erbleicht.

  • "Schon Bert Brecht hat ja davon geschrieben, dass man erbleichen muss, wenn es nicht Veränderungen im Leben gibt". sagte Merkel.

  • Und wir halfen ihm bei Klassenarbeiten, die ihn erbleichen ließen, über die Runden.

  • Die wir eine ungerechte Welt bewohnen, ohne zu erbleichen.

  • Er erbleicht ein wenig und schüttelt den Kopf.

  • Mißtrauisch schaute ich in die Tiefen des Einbauschranks und erbleichte.

  • Für einen Moment erbleichte das Auditorium.

Wortbildungen

  • Erblichener

Übersetzungen

Was reimt sich auf er­blei­chen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb er­blei­chen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich.

Das Alphagramm von er­blei­chen lautet: BCEEEHILNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Ber­lin
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Berta
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Bravo
  4. Lima
  5. Echo
  6. India
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

erbleichen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­blei­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Achon­dro­pla­sie:
Medizin: erbliche Erkrankung die gekennzeichnet ist durch Minderwuchs aufgrund eines gestörten enchondralen Längenwachstums, durch Fehlen der Knorpelwachstumszone.
Blut­grup­pe:
Medizin: Beschreibung der erblich, überwiegend stabilen Eigenschaft von Blutbestandteilen – die sich bei den verschiedenen Individuen unterscheiden
Far­ben­fehl­sich­tig­keit:
meist erbliche Anomalie der Netzhaut, bei der Farben falsch wahrgenommen werden
Hä­mo­phi­lie:
erblich bedingte Störung der Blutgerinnung
he­re­di­tär:
Biologie, Medizin: erblich, die genetischen Eigenschaften betreffend
Schmet­ter­lings­krank­heit:
erbliche Hautkrankheit, bei der die Epidermis, die Oberhaut, nicht richtig mit den unteren Hautschichten verbunden und verzahnt ist
Woll­schaf:
Schaf, bei dem erblich bedingt kein jahreszeitlicher Wollwechsel stattfindet; das wegen der Verwertung seiner Wolle gehalten wird
Xe­ro­der­ma:
Medizin: Hautkrankheit mit Entzündungen und Karzinomen, die erblich bedingt ist und meist im Kindesalter tödlich verläuft
Xe­ro­der­ma pig­men­to­sum:
Hautkrankheit mit Entzündungen und Karzinomen, die erblich bedingt ist und meist im Kindesalter tödlich verläuft
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erbleichen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erbleichen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11451262, 11229659, 7819868, 5610330, 5030487, 4785315, 2577929, 2338617, 2226821, 2137294, 2030764, 1810830, 1769331, 1267182, 690589, 669892 & 669783. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. heute.de, 13.04.2010
  2. welt.de, 17.08.2007
  3. tagesschau.de, 23.11.2005
  4. archiv.tagesspiegel.de, 03.12.2003
  5. Tagesspiegel 1999
  6. Berliner Zeitung 1997
  7. Süddeutsche Zeitung 1996
  8. Die Zeit 1995