einverleiben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nfɛɐ̯ˌlaɪ̯bn̩ ]

Silbentrennung

einverleiben

Definition bzw. Bedeutung

  • übernehmen, mit in etwas einbeziehen oder in etwas aufnehmen

  • zu seinem Wissen hinzufügen

  • zu sich nehmen, essen

Konjugation

  • Präsens: verleibe ein, du verleibst ein, er/sie/es verleibt ein
  • Präteritum: ich ver­leib­te ein
  • Konjunktiv II: ich ver­leib­te ein
  • Imperativ: verleibe ein! (Einzahl), verleibt ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ver­leibt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­ver­lei­ben (Synonyme)

(sich) aneignen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
angliedern:
als Teil zu einem größeren Ganzen fügen
annektieren:
(sich etwas) gewaltsam aneignen, in Besitz nehmen, beispielsweise den Teil eines fremden Staates
besetzen:
ein Gebiet militärisch unterwerfen
einen Ort belegen, einen Platz einnehmen
in Anspruch nehmen
in Beschlag nehmen
(etwas) zwischen die Kiemen bekommen (ugs.)
(sich) gütlich tun (an)
(sich) zu Gemüte führen
einnehmen (Mahlzeit) (geh.):
beziehen
eine Befestigung erobern
Essen fassen (ugs.)
fressen (derb):
übertragen
futtern (ugs.):
reichlich Nahrung zu sich nehmen
in sich hineinschaufeln (ugs.)
mampfen (ugs.):
mit vollen Backen kauen, schmausen
Nahrung aufnehmen
spachteln (ugs.):
eher hastig und größere Mengen essen
eine zähflüssige Masse mit einem geeigneten Werkzeug (Spachtel) auf einen Untergrund aufbringen
speisen:
essen, Nahrung zu sich nehmen
mit etwas versorgen, etwas zuführen
verdrücken (ugs.):
familiär, reflexiv: heimlich weggehen
familiär: aufessen
verkosten:
eine Probe von etwas essen oder trinken (um den Geschmack zu prüfen und sich ein Urteil zu bilden)
vernaschen (ugs.):
genüsslich und komplett aufessen; verputzen
jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
verputzen (ugs.):
eine große Portion einer Speise auf einmal essen
einen Putz auf eine Mauer auftragen
verschmausen:
voller Genuss ein Gericht aufessen
verspachteln (ugs.):
mit einer Füllmasse (Spachtelmasse) füllen und dadurch eine unebene Oberfläche glätten
mit Genuss aufessen
verspeisen:
etwas genüsslich und mit Vergnügen aufessen
weghauen (ugs.):
aufessen
mit einem Schlag (Hieb) entfernen
wegputzen (ugs.):
aufessen
deutlich und mühelos besiegen
wegspachteln (ugs.)
zu Munde führen
(sich) unter den Nagel reißen (ugs.)
(seinen Besitztümern) hinzufügen:
einen Zusatz zu etwas geben
etwas ergänzend sagen
schlucken (ugs.):
durch Zusammenziehen der Muskeln im Hals und Mund in dem Magen gelangen lassen
etwas akzeptieren
übernehmen:
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen

Sinnverwandte Wörter

an­neh­men:
eine Vermutung anstellen
einen Ball, der einem zugepasst wurde, unter Kontrolle bringen
an­rei­hen:
(etwas) einer bereits vorhandenen Reihe hinzufügen
sich zu einer bereits vorhandenen Reihe gesellen, nacheinander erscheinen
auf­neh­men:
absorbieren
ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
ein­be­zie­hen:
transitiv: jemanden an etwas beteiligen
transitiv: jemanden oder etwas bei der Planung oder Ausgestaltung berücksichtigen
ein­glie­dern:
als Teil in ein größeres Ganzes fügen
hermachen
in­kor­po­rie­ren:
eingemeinden, in den Herrschaftsbereich aufnehmen
in den Körper aufnehmen, dem Körper einverleiben
rein­zie­hen:
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: auf irgendeine Weise sinnlich erfahren bzw. ausprobieren (z.B. schmecken, fühlen)
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: essen (oder auch trinken)
ver­schmel­zen:
durch den Vorgang zu etwas Neuem werden
etwas mit etwas anderem zu etwas Neuem vereinen
ver­til­gen:
etwas aufessen
etwas ausrotten, vernichten
zu sich nehmen
zu­sam­men­le­gen:
die Hände sich berühren lassen
etwas, das an getrennten Orten ist/liegt an einem Ort zusammenführen

Gegenteil von ein­ver­lei­ben (Antonyme)

aus­son­dern:
aus einer bestimmten Menge (etwas Ungeeignetes, Unbrauchbares) heraussuchen und entfernen

Beispielsätze

  • Der König verleibte das Reich seines Kontrahenten ein.

  • Jetzt könnte ich mir ganz alleine eine Riesenpizza einverleiben.

  • Vor der Prüfung muss ich mir auch noch die erste Hälfte vom Band 2 einverleiben.

  • Wirst du denn schlafen können mit dem ganzen Koffein, das du dir gerade einverleibt hast?

  • Im Alter gibt es keinen schöneren Trost, als dass man die ganze Kraft seiner Jugend Werken einverleibt hat, die nicht mitaltern.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Provinz wurde 1969 in einer von den Vereinten Nationen unterstützten Abstimmung dem Inselstaat einverleibt.

  • Chewis Leibspeise sind dabei Haferflocken, von denen er sich täglich drei Kilo einverleibt.

  • Darf Tanz sich jede Komposition einverleiben?

  • Nach Kriegsende gelangte es in die Sammelstelle der Alliierten und wurde später dem Kunsteigentum des Bundes einverleibt.

  • Aber auch hier gilt: Wenn jemand sich fünf Leberkässemmeln einverleibt, nützt die beste Salattheke wenig.

  • Die "Volksrepubliken" Russland einverleiben?

  • Hitler hat bereits in Mein Kampf deutlich gemacht, dass er sich Russland und seine „Randstaaten“ einverleiben will.

  • Lampe-Analyst Kanders hält es für möglich, dass die Deutsche Annington ihrem Imperium noch weitere Wohnungskonzerne einverleibt.

  • Die Zahlen verdeutlichen, warum Pfizer sich den britischen Rivalen einverleiben will.

  • Damit würde sich Israel den Großteil der palästinensischen Gebiete einverleiben.

  • Rivale Microsoft hatte sich schon 2008 Powerset, ebenfalls ein Spezialist für die semantische Suche, einverleibt.

  • Damit wird die Mobilfunksparte nun ganz dem Sony-Konzern einverleibt.

  • Der Unternehmer Richard Branson wollte sich Northern Rock bereits kurz vor der Verstaatlichung einverleiben.

  • Der Schweizer Versicherer Swiss Life kann sich den Finanzvertrieb AWD komplett einverleiben und ihn von der Börse nehmen.

  • Das DSL- und Webhosting-Geschäft von Freenet soll an UI gehen, während sich Drillisch die Mobilfunkaktivitäten einverleiben will.

  • Heineken und Carlsberg, die sich den britischen Konzern einverleiben und aufteilen wollten, würden derzeit GBp 750/Aktie bieten.

  • Rosneft hatte sich das Herzstück von Yukos, den Förderer Yuganskneftegas, 2004 in einer umstrittenen Auktion einverleibt.

  • Kein Wunder, daß sich auch die Nasdaq mit Instinet einen starken Konkurrenten einverleiben will.

  • Das hat sich der Staat einverleibt und meist an LPG-Nachfolger verpachtet.

  • Im genossenschaftlichen Lager dominiert die DZ Bank, die sich gerade die Norisbank einverleibt hat.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Anagramme

  • vereinleiben

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ein­ver­lei­ben be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 2 × I, 2 × N, 1 × B, 1 × L, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 4 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × L, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, R und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von ein­ver­lei­ben lautet: BEEEEIILNNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Völk­lingen
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Ingel­heim
  10. Ber­lin
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Vik­tor
  5. Emil
  6. Richard
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Ida
  10. Berta
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Vic­tor
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Lima
  8. Echo
  9. India
  10. Bravo
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

einverleiben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­ver­lei­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

in­kor­po­rie­ren:
in den Körper aufnehmen, dem Körper einverleiben
me­di­a­ti­sie­ren:
Geschichte: ein selbständiges Gebiet seiner Landeshoheit berauben und einem anderen Staat einverleiben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einverleiben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einverleiben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10255876 & 2346830. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. volksblatt.at, 18.04.2023
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  3. wienerzeitung.at, 01.06.2020
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  5. augsburger-allgemeine.de, 11.10.2018
  6. focus.de, 22.02.2017
  7. propagandaschau.wordpress.com, 23.06.2016
  8. abendblatt.de, 21.01.2015
  9. nzz.ch, 05.05.2014
  10. transatlantikblog.de, 18.06.2013
  11. verivox.de, 15.03.2012
  12. gamona.de, 27.10.2011
  13. wedel-schulauer-tageblatt.de, 04.01.2010
  14. manager-magazin.de, 24.02.2009
  15. n-tv.de, 16.04.2008
  16. stock-world.de, 21.12.2007
  17. mainpost.de, 13.07.2006
  18. welt.de, 22.04.2005
  19. lvz.de, 16.06.2004
  20. sueddeutsche.de, 07.08.2003
  21. welt.de, 16.06.2002
  22. bz, 29.08.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Die Zeit (30/1999)
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 05.08.1998
  26. TAZ 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995