einseifen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nˌzaɪ̯fn̩ ]

Silbentrennung

einseifen

Definition bzw. Bedeutung

  • Seife reibend auftragen (sodass sich der Seifenschaum über die betreffende Stelle ausbreitet)

  • übertragen, schülersprachlich: jemandem das Gesicht mit Schnee einreiben

Begriffsursprung

Ableitung zu dem Verb seifen mit dem Präfix ein-.

Konjugation

  • Präsens: seife ein, du seifst ein, er/sie/es seift ein
  • Präteritum: ich seif­te ein
  • Konjunktiv II: ich seif­te ein
  • Imperativ: seif ein! / seife ein! (Einzahl), seift ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­seift
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­sei­fen (Synonyme)

abseifen:
(jemanden/sich/etwas) einseifen und abwaschen/reinigen
(die) Köpfe vernebeln
(jemandem einen) Bären aufbinden (ugs.)
(jemandem einen) Floh ins Ohr setzen (ugs., fig.)
(jemandem etwas) auf die Nase binden wollen (ugs., Redensart, variabel)
(jemandem) Sand in die Augen streuen (fig.)
(jemanden etwas) glauben machen (geh.)
(jemanden von etwas) zu überzeugen versuchen
(jemanden) hinwegtäuschen über
auftischen (ugs.):
eine Tafel mit Speisen decken
übertragen: jemandem eine unwahre Geschichte erzählen
Augenwischerei betreiben
(jemandem etwas) einflüstern:
durch wiederholtes (heimlich gehaltenes) Reden überzeugen
leise etwas mitteilen
einnebeln (ugs.):
mit Qualm, künstlichem Nebel, Dampf, Parfum umgeben
(jemandem etwas) einreden:
in einem Gespräch/Disput (auch vor Gericht) die gegenteilige Meinung in Worte fassen
jemanden (durch viel Reden) von etwas überzeugen, was (eher) nicht der Wahrheit entspricht
Nebelkerzen werfen
so tun als ob:
sich verstellen, simulieren, vorgeben, vortäuschen; Gebrauch: jemand tut so, als ob + Konjunktiv
suggerieren:
transitiv, jemandem etwas suggerieren: etwas unterschwellig andeuten; jemanden dazu bringen oder den Versuch dazu machen, dass er etwas bemerkt, zur Kenntnis nimmt oder für wahr hält, ohne es dazu offen anzusprechen
(etwas) vorgeben:
eine Unwahrheit äußern und damit nur so tun als ob
etwas festlegen, bestimmen, wie etwas sein soll
(jemandem etwas) vormachen (ugs.):
die Handhabung einer Sache vorführen
eine Sache vor einer anderen festmachen, anbringen
vortäuschen:
einen Sachverhalt, Zustand oder Umstand in veränderter, (stark abgewandelter oder gegensätzlicher) Weise darstellen, als er in der Realität vorliegt
(jemandem etwas) weismachen:
jemandem etwas Unwahres glaubhaft machen
(jemandem) ein X für ein U vormachen
(jemandem) einen Bären aufbinden (ugs.)
(jemanden) für dumm verschleißen (ugs., rheinisch, veraltend)
(mit jemandem) sein(e) Spielchen treiben (ugs.)
an der Nase herumführen (ugs.)
anführen (ugs.):
Argumente/Erklärung vorbringen
eine Gruppe von Personen oder etwas leiten
anmeiern (ugs.)
anschmieren (ugs.):
gedankenlos schlecht bemalen
hereinlegen, betrügen
auf den Arm nehmen (ugs., fig., Hauptform)
auf die Rolle nehmen (ugs.)
auf die Schippe nehmen (ugs.)
aufziehen (ugs.):
(durch Drehen der Krone) eine Feder aufspannen; funktionsbereit machen
an eine Stelle marschieren und sich dort aufstellen
foppen:
jemanden hereinlegen, hinters Licht führen
für dumm verkaufen (ugs.)
hinter die Fichte führen (ugs., fig., variabel)
hochnehmen (ugs.):
auf den Arm nehmen, sich über jemanden lustig machen, indem man ihn täuscht
über Verbrecher, ungesetzlich Handelnde: verhaften, aus dem Verkehr ziehen
hopsnehmen (ugs.)
narren:
jemandem etwas vormachen, ihm statt der Wahrheit eine andere Sichtweise präsentieren
nasführen:
jemanden hereinlegen, zum Narren halten
täuschen:
etwas irrtümlich für wahr halten
falsche Tatsachen vorspiegeln
veräppeln (ugs.):
jemanden an der Nase herumführen, sich einen Spaß mit jemandem erlauben
veralbern:
jemanden verspotten, ihn durch Spott und Satire herabsetzen
sich über jemanden lustig machen, ihn narren, täuschen, aber auch (freundschaftlich) necken
verarschen (derb):
jemandem zu seinem eigenen Vorteil bzw. zur allgemeinen Belustigung eine Unwahrheit erzählen, sich über jemanden lustig machen
verdummbeuteln (ugs.)
verdummdeubeln (ugs.)
vergackeiern (ugs.):
transitiv (umgangssprachlich): jemanden veräppeln, verulken, veralbern; sich einen Spaß mit jemandem machen
verkaspern (ugs.)
verkohlen (ugs.):
ein Material durch Verbrennen zu Kohle oder einer der Kohle ähnlichen Substanz machen
zu einer schwarzen Substanz werden, die der Kohle ähnelt
verladen (ugs.):
falsche Tatsachen vorspiegeln, betrügen
Frachtgüter oder Personen auf ein Transportmittel bringen
vernatzen (ugs., regional):
jemanden (aus Spaß) täuschen, sich einen Spaß mit jemandem erlauben
jemanden geschickt ausspielen
verschaukeln (ugs.):
jemanden veräppeln, auf den Arm nehmen, jemanden anflunkern, nicht die Wahrheit erzählen
verscheißern (derb):
jemanden nicht ernst nehmen und sich einen Spaß mit der Person machen
zum Besten haben
zum Besten halten
zum Narren halten
(jemandem) das sagen, was er hören will
(jemandem) Nettigkeiten sagen
(jemanden) bauchpinseln:
schmeicheln, flattieren, jemandes Gunst zu erlangen suchen
Komplimente machen
nette Dinge sagen
(jemandem) schmeicheln (Hauptform):
mit Dativ: versuchen, jemandem zu gefallen oder jemanden zu beeinflussen, indem man Dinge sagt, die der Andere gern hört, die aber nicht unbedingt der eigenen Meinung entsprechen.
schöntun:
(mit einer bestimmten Absicht) nett zu jemandem sein, ihm schmeicheln
Süßholz raspeln (fig.)
(eine) heile Welt vorgaukeln
einlullen (ugs.):
jemanden (meist Kleinkinder) mit beruhigenden Worten oder Gesang in den Schlaf bringen
jemanden mit bestimmten psychologischen Methoden in einen unwirklichen, wirklichkeitsfernen Zustand, in einen Traum, in einen hypnotischen Zustand bringen, eine Illusion hervorrufen
einwickeln (fig.):
etwas einpacken, indem man es mit etwas umhüllt
jemandem etwas vorspielen, so dass dieser manipuliert wird
so tun als wenn alles in (bester) Ordnung ist

Sinnverwandte Wörter

ein­cre­men:
mit Creme einreiben
ein­ölen:
mit einem Fett (Öl) einschmieren
schamponieren
sham­poo­nie­ren:
mit (reinigendem) Schaum bearbeiten

Gegenteil von ein­sei­fen (Antonyme)

aus­wa­schen:
etwas durch die Einwirkung von Wasser abtragen und/oder aushöhlen
etwas durch Waschen entfernen

Beispielsätze

  • Komm, wir fallen ihn von hinten an und dann seifen wir ihn ordentlich ein!

  • Von dir Knirps lass ich mich doch nicht einseifen!

  • Ich werde deinen Mund einseifen!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Organisator Billy McFarland hat beim Fyre-Festival alle eingeseift.

  • Wasser allein reicht nicht, um alle Bakterien und Viren abzuwaschen – dafür müssen Sie Ihre Hände mit Seife oder Waschlotion einseifen.

  • Du gehörst auch zu denjenigen, die mit Duschgel nicht geizen und ihren ganzen Körper ausgiebig einseifen?

  • Laut «Africa Confidential» ist es gut möglich, dass die Parlamentarier, eingeseift von den Ebola-Geldern, zustimmen werden.

  • Geizig sein mit Seife oder Syndet: Kurz einseifen reicht, dann mit viel Wasser abwaschen.

  • So sehr, dass der Nackte mit der Glatze auf dem Buchdeckel zu Testzwecken richtig eingeseift werden kann.

  • Die Leute hier machen das Licht aus, wenn sie zu Hause in ein anderes Zimmer gehen; sie stellen die Dusche ab, während sie sich einseifen.

  • Werden wir alle bald voll eingeseift im Internet?

  • Warmes Samowar-Wasser, gemischt mit dem kalten Wasser im Waschraum - und dann nur wenig einseifen!

  • Er wird gehörig eingeseift Polartaufe vor Spitzbergen und in den Pool geworfen - sehr zur Gaudi der Zuschauer.

Häufige Wortkombinationen

  • jemanden einseifen, jemandem den Kopf einseifen, jemandem den Rücken einseifen, sich das Gesicht einseifen, sich gründlich den ganzen Körper einseifen, sich von jemandem einseifen lassen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­sei­fen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × N, 1 × F & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von ein­sei­fen lautet: EEEFIINNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Frank­furt
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Emil
  6. Ida
  7. Fried­rich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Echo
  6. India
  7. Fox­trot
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

einseifen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­sei­fen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einseifen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einseifen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3866945. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. stuttgarter-zeitung.de, 21.04.2020
  2. merkur.de, 13.03.2020
  3. desired.de, 22.01.2019
  4. nzz.ch, 30.01.2015
  5. beobachter.ch, 11.10.2012
  6. berlinonline.de, 23.11.2002
  7. Die Zeit (51/2001)
  8. DIE WELT 2000
  9. BILD 1999
  10. Stuttgarter Zeitung 1995