einschleimen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaɪ̯nˌʃlaɪ̯mən]

Silbentrennung

einschleimen

Definition bzw. Bedeutung

Durch (übertriebene) Zuneigung oder Zuwendung die Gunst von jemandem erlangen wollen; sich bei jemandem einschmeicheln.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Verbs schleimen mit dem Präfix (Derivatem) ein-

Konjugation

  • Präsens: schleime ein, du schleimst ein, er/sie/es schleimt ein
  • Präteritum: ich schleim­te ein
  • Konjunktiv II: ich schleim­te ein
  • Imperativ: schleim ein! / schleime ein! (Einzahl), schleimt ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­schleimt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­schlei­men (Synonyme)

(jemandem) die Stiefel lecken (ugs., fig.)
(jemandem) in den Arsch kriechen (derb)
antichambrieren (geh., veraltet):
abwertend, übertragen: katzbuckeln, sich um Gunst bemühen
veraltend: im Vorzimmer warten
arschkriechen (vulg.)
katzbuckeln (ugs.):
sich unterwürfig aufführen/zeigen
Kratzfüße machen (ugs.)
kratzfüßeln
kriechen (vor):
sich mit dem Bauch am Boden/in Bodennähe fortbewegen
sich sehr langsam bewegen
liebedienern:
ehrfürchtig jemandem schmeicheln
speichellecken (derb)
(jemandem) Honig um den Bart schmieren (ugs., fig.)
(jemandem) um den Bart gehen (ugs., fig., veraltend)
(sich) lieb Kind machen (bei jemandem) (fig.)
(sich) Liebkind machen (bei) (fig.)
(sich) ranschleimen (derb)
(sich) anbiedern:
sich bei jemandem einschmeicheln
(sich) einkratzen (bei) (ugs., salopp)
(sich) einschmeicheln (bei):
sich mit Hilfe von Schmeicheleien oder nicht ernst gemeinten Komplimenten die Zuneigung/Gunst anderer erwerben
herumscharwenzeln (um) (ugs.):
sich einschmeichelnd um jemand herumbewegen/-treiben
(jemanden) hofieren:
sich bemühen, jemandes Gunst durch Höflichkeit und Dienstbarkeit zu erlangen
Kreide fressen (ugs., fig.)
(sich) ranschmeißen (ugs.)
rumschleimen (ugs., fig.)
schleimen (ugs., fig.):
durch (übertriebene) Zuneigung / Zuwendung die Gunst von jemandem erlangen wollen
ein zähflüssiges Sekret absondern
schwänzeln (ugs., fig.):
mit dem Hinterteil, insbesondere dem Schwanz wackeln bzw. wedeln
unterwürfig tun
(sich) beliebt zu machen versuchen (bei)
aufgesetzt positiv reagieren
bauchpinseln (geh.):
schmeicheln, flattieren, jemandes Gunst zu erlangen suchen
beweihräuchern:
mit dem Rauch von Weihrauch umhüllen
übertrieben loben, preisen, oft mit dem Unterton, dass dies peinlich oder unangemessen ist
herumschleimen (derb)
Honig ums Maul schmieren (ugs.)
lobhudeln:
jemandem übertrieben und unverdient schmeicheln
übertrieben loben

Weitere mögliche Alternativen für ein­schlei­men

abschmeicheln:
etwas erhalten/erzielen, indem man (wahre oder auch erlogene) Freundlichkeiten ausspricht, jemandem schmeichelt
anschmeicheln:
etwas erhalten/erzielen, indem man (wahre oder auch erlogene) Freundlichkeiten ausspricht, jemandem schmeichelt
erschmeicheln:
etwas dadurch bekommen, dass man (wahre oder auch erlogene) Freundlichkeiten (Schmeicheleien) ausspricht

Sinnverwandte Wörter

in den Arsch kriechen
lieb Kind machen

Beispielsätze

  • Kollegen, die sich zu jeder Gelegenheit beim Chef einschleimen, können einem auf die Nerven gehen.

  • Ich habe mich bei einer Spielerfrau eingeschleimt und ihr dann den Mann geklaut?

  • Sie müssen tanzen, singen, Privates ausplaudern und sich bei den Rentnern einschleimen.

  • Weil dann nicht mehr ein Einzelner die Gehälter festlegt, bei dem sich jemand einschleimen könnte.

  • Ich weiß von Pinky, dass er mich vor ihr schlecht gemacht hat und sich bei ihr eingeschleimt hat.

  • Und, vor allem: Er müsse niemandem Danke sagen, weil er sich "nie eingeschleimt", sondern stets sein "Ding durchgezogen" habe.

  • Und der Kanzler sollte nicht denken, er, der Brecht, wolle sich einschleimen.

  • Wie hatte sich die Taube einschleimen können.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­schlei­men be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × M & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von ein­schlei­men lautet: CEEEHIILMNNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Ingel­heim
  10. Mün­chen
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Ida
  10. Martha
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Lima
  8. Echo
  9. India
  10. Mike
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

einschleimen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­schlei­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einschleimen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einschleimen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. computerwoche.de, 23.01.2020
  2. top.de, 03.05.2016
  3. eurotopics.net, 12.04.2016
  4. zeit.de, 21.03.2015
  5. glamour.de, 09.02.2010
  6. sueddeutsche.de, 02.05.2002
  7. Berliner Zeitung 1998
  8. Süddeutsche Zeitung 1996