einräumen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaɪ̯nˌʁɔɪ̯mən]

Silbentrennung

einräumen

Definition bzw. Bedeutung

  • in einen Raum oder Behälter geben

  • nicht widersprechen, eine Straftat begangen zu haben

  • übertragen: Platz auch für andere Meinungen frei geben

Konjugation

  • Präsens: räume ein, du räumst ein, er/sie/es räumt ein
  • Präteritum: ich räum­te ein
  • Konjunktiv II: ich räum­te ein
  • Imperativ: räum ein! / räume ein! (Einzahl), räumt ein! / räumet ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­räumt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­räu­men (Synonyme)

(ein) Bekenntnis ablegen
(sich) schuldig bekennen
beichten:
Religion: seine Sünden und Vergehen einem Geistlichen erzählen; seine Sünden bekennen
übertragen: jemandem von selbstverschuldeten, meist schlechten Taten berichten
eingestehen:
etwas unter Bedenken zugeben
gestehen:
etwas offen zugeben; ein Geständnis ablegen
herausrücken (mit) (ugs.):
(etwas) aus einem bestimmten Bereich, von einer bestimmten Position (dort drinnen, innerhalb einer bestimmten Ordnung) in einen anderen Bereich, an eine andere Position (hier draußen, weiter außen) bewegen (rücken) (in Richtung zum Sprecher her)
(etwas) nur zögerlich äußern, ansprechen, gestehen
offenbaren:
etwas sagen, das vorher geheim war
sich an jemanden wenden und der Person Wissen anvertrauen
zugeben (Hauptform):
etwas als richtig, zutreffend bestätigen; einer fremden Behauptung Richtigkeit zubilligen oder auch: eine eigene Tat einräumen, eingestehen
etwas erlauben, zu etwas zustimmen, zu etwas die Zustimmung geben
einsortieren:
etwas an dem richtigen/vorgesehenen Ort (in einem Ordnungssystem) einfügen
unterbringen:
jemandem eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle verschaffen
jemandem eine Bleibe, Unterkunft verschaffen
verräumen (Jargon)
versorgen (schweiz., österr.):
dafür sorgen, dass jemand die nötige Pflege bekommt
etwas verstauen
verstauen:
Gegenstände in einem Raum unterbringen
wegpacken:
aus dem Weg räumen, woanders aufbewahren
weggehen
wegräumen:
aufräumen
aus dem Weg schaffen; beseitigen
anerkennen:
einen Umstand als sachlich richtig oder wahr akzeptieren
etwas wertschätzen, jemanden loben
auch sehen (ugs.)
berücksichtigen:
auf jemanden, etwas Rücksicht nehmen; jemanden, etwas in Betracht ziehen
jemanden, etwas beachten
konzedieren (geh.):
zugestehen, einen Anspruch anerkennen
(jemandem etwas) zugestehen (Hauptform):
jemandem, der einen Anspruch auf etwas geltend macht, dieses gewähren/überlassen/erlauben
jemandem, der etwas sagt oder tut, das Einverständnis geben, dass dies erlaubt ist/akzeptiert wird
(jemandem) zugutehalten:
als etwas Positives anerkennen, jemandem etwas zum Vorteil anrechnen (oft als Gegengewicht zu einem Vorwurf)
(jemandem etwas) geben:
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen
(jemandem etwas) gewähren:
jemandem etwas bereiten
jemandem etwas Erwünschtes zugestehen
(jemandem etwas) lassen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
einrichten:
das häusliche Umfeld oder einen anderen Ort, an dem man sich aufhält, herrichten, ausgestalten, möblieren
etwas gründen, neu schaffen

Gegenteil von ein­räu­men (Antonyme)

aus­räu­men:
aus einer Bleibe, von einem Wohnort viele Sachen stehlen
einen Raum oder ein Behältnis, in dem Dinge verwahrt sind, leeren

Beispielsätze

  • Wir wollen zu zweit das Zimmer einräumen.

  • Sehr ungern räumte er auch ein, Versäumnisse gemacht zu haben.

  • Hast du schon die Geschirrspülmaschine eingeräumt?

  • Kannst du die Spülmaschine einräumen?

  • Tom hatte schon nicht ganz unrecht, als er meinte, wir sollten dem Projekt mehr Zeit einräumen.

  • Ich habe meine Niederlage eingeräumt.

  • Ihr habt eure Niederlage eingeräumt.

  • Sie haben Ihre Niederlage eingeräumt.

  • Sie haben ihre Niederlage eingeräumt.

  • Wir haben unsere Niederlage eingeräumt.

  • Wenn man einräumt, daß nichts gewiß ist, so muß man, denke ich, auch einräumen, daß manches weit näher daran ist, gewiß zu sein, als anderes.

  • Ich habe die Sachen, die wir gekauft haben, schon in den Kühlschrank eingeräumt.

  • Er hat eingeräumt, dass Fehler aufgetreten sind.

  • Die Debatten haben an Tiefgang verloren, da die neuen Formen sozialer Medien der Ausarbeitung langer Argumentationen nicht genügend Raum einräumen.

  • Er musste einräumen, dass auch seine Übersetzung nicht vollkommen ist.

  • Letztendlich musste er einräumen, dass er im Unrecht wahr.

  • Können Sie mir vielleicht etwas Rabatt einräumen?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings muss er einräumen: „Es gibt viele Gemeinden, in denen für vier Plätze nur vier Kandidaten bereitstehen.

  • Anderen europäischen Schwergewichten wie dem FC Liverpool oder Manchester United wurden nur Außenseiterchancen eingeräumt.

  • Außerdem hoffe er, dass ihm bei einer Teilöffnung zumindest die Möglichkeit eingeräumt werde, Essen zum Mitnehmen zu verkaufen.

  • Aber bei der Glasfaser "hängen wir hinterher", muss auch der Chefregulierer einräumen.

  • Adidas-Chef Kasper Rorsted hat hausgemachte Fehler im schwächelnden Westeuropa-Geschäft eingeräumt.

  • Allerdings musste er auch einräumen, dass die Stadt den Verein hinterher mit den Folgen nicht allein gelassen habe.

  • Allerdings musste Kerry einräumen, dass tatsächlich Probleme bei der Umsetzung des Atomdeals bestehen.

  • Aber das ist längst nicht genug, wie eingeräumt wird.

  • Aktuell werden den beiden Stammpiloten sowie Testpilot James Calado die größten Chancen eingeräumt.

  • Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy hat Schwierigkeiten beim Erreichen der Defizitziele des Landes eingeräumt.

  • Alle drei Jugendlichen haben bei der Polizei ausgesagt und die Taten eingeräumt.

  • Nach der Verhandlung sagte Steffen Ufer, Benji D.s Anwalt, gegenüber den Medien, Mike B. habe eine gewisse Beteiligung eingeräumt.

  • Das Unternehmen hatte eingeräumt, 2002 und 2003 heimlich 173 000 Mitarbeiter auf Korruptionsverdacht überprüft zu haben.

  • Bisher wird bisweilen eingeräumt, bei Madoff investiert zu haben.

  • Die Bundespolizei hat eingeräumt, über drei Jahre hinweg ohne Rechtsgrundlage vertrauliche Daten von Bürgern eingeholt zu haben.

  • Äthiopien hat erstmals eine Beteiligung an den seit fünf Tagen im Nachbarland Somalia tobenden Kämpfen eingeräumt.

  • Er habe Fehler eingeräumt und zugegeben, sich über Sicherheitsbedenken von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hinweggesetzt zu haben.

  • Diese Privilegien bekommt der immer noch ehrgeizige Torjäger aus gutem Grund eingeräumt.

  • Unbekannt ist darüber hinaus, welche Kompensation E.ON der Energie Baden-Württemberg (EnBW) für den Rückzug ihrer Beschwerde eingeräumt hat.

  • Finanzminister Eichel hat eingeräumt, dass das Sparpaket für den Haushalt 2003 noch nicht ausreicht.

  • Er muss aber dem Arbeitnehmer Gelegenheit geben, sich zu informieren und ihm dazu eine ausreichende Überlegungsfrist einräumen.

  • Aber auch der Minister musste einräumen, dass noch nicht alle Ämter mit Internet-fähigen Computern ausgestattet sind.

  • Abgesehen davon, daß das ein Verfehlen seines Wahlziels einräumen würde, ist dieses personalpolitische Feld vermint.

  • Diesner hat die Schüsse zwar eingeräumt, in allen Fällen aber eine Tötungsabsicht bestritten.

  • Dabei hatte Gehring sowohl im schriftlichen wie auch im mündlichen Teil seines Jahresberichts dem Neubauprojekt breiten Raum eingeräumt.

  • Dem Anliegen wurden jedoch kaum Chancen eingeräumt.

Häufige Wortkombinationen

  • Probleme einräumen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­räu­men be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × Ä, 1 × I, 1 × M, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × M, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und U mög­lich.

Das Alphagramm von ein­räu­men lautet: ÄEEIMNNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Ros­tock
  5. Umlaut-Aachen
  6. Unna
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Richard
  5. Ärger
  6. Ulrich
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Echo
  7. Uni­form
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

einräumen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­räu­men kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­ge­stell­ten­ra­batt:
preisliche Vergünstigung, die Angestellten einer Firma eingeräumt wird
be­fu­gen:
jemandem das Recht (Befugnis) einräumen, eine gewisse Amtshandlung durchzuführen
ein­schlich­ten:
einordnen, einräumen
Fahr­gast­recht:
Recht, das einem Passagier in einem Zug, Flugzeug oder Ähnlichem eingeräumt wird
Kanz­ler­bo­nus:
Vorteil, der einem Bundeskanzlers/einer Bundeskanzlerin bei erneuten Wahlen, meist von Medien, eingeräumt wird
un­ter­ord­nen:
etwas nur eine weniger wichtige Position einräumen
vor­ge­ben:
jemandem einen Vorteil einräumen, eine Vorgabe gewähren
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einräumen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einräumen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7532372, 6841870, 5763665, 5244984, 5244982, 5244980, 5244977, 5244975, 4032200, 3755083, 2684848, 2147806, 1622862, 1383542 & 656367. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  13. szon.de, 30.01.2009
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  15. nzz.ch, 21.03.2007
  16. aachener-zeitung.de, 25.12.2006
  17. welt.de, 26.04.2005
  18. abendblatt.de, 05.08.2004
  19. heute.t-online.de, 08.03.2003
  20. netzeitung.de, 09.11.2002
  21. bz, 26.10.2001
  22. DIE WELT 2000
  23. Welt 1998
  24. TAZ 1997
  25. Stuttgarter Zeitung 1996
  26. Stuttgarter Zeitung 1995