bestricken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈʃtʁɪkn̩]

Silbentrennung

bestricken

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung vom Substantiv Strick zum Verb stricken, von dort mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be- zu bestricken vom ursprünglicheren, engeren Sinne: mit Stricken, Bändern fesseln.

Konjugation

  • Präsens: bestricke, du bestrickst, er/sie/es be­strickt
  • Präteritum: ich be­strick­te
  • Konjunktiv II: ich be­strick­te
  • Imperativ: bestrick/​bestricke! (Einzahl), be­strickt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­strickt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­stri­cken (Synonyme)

(ein) Herz im Sturm erobern
(jemandem) das Herz stehlen
(jemandem) den Kopf verdrehen (fig.)
(jemanden) durchdrehen lassen
(jemanden) in seinen Bann ziehen
(jemanden) um den Verstand bringen (ugs.)
(jemanden) verrückt machen
betören (geh.):
jemanden faszinieren, in sich verliebt machen
jemanden in Verwirrung bringen
bezaubern:
auf magische Weise in einen anderen Zustand versetzen
durch Charme oder Liebreiz für sich gewinnen
bezirzen:
jemanden durch seinen Charme, seinen Liebreiz zu etwas bewegen, was nicht unbedingt vorteilhaft für ihn ist; jemanden charmant zu etwas überreden
entflammen (geh.):
etwas zum Brennen bringen
Hilfsverb haben: etwas zum Ausbrechen bringen
kirre machen (ugs.)
kirremachen (ugs.)
verhexen:
durch eine bösgesinnte, meist hässlich aussehende, weibliche Märchen- oder Sagengestalt, welche oft mit einem Buckel, einer langen, krummen Nase dargestellt wird und zauberische Kräfte besitzt verzaubert werden
verliebt machen
verzaubern:
in Märchen und Geschichten: mit einem Zauber eine Verwandlung hervorrufen
jemanden durch seine Ausstrahlung oder durch etwas Besonderes für sich einnehmen

Sinnverwandte Wörter

be­ein­dru­cken:
bei jemandem ein sehr deutliches, oftmals bewunderndes Gefühl hinterlassen
be­he­xen:
mit schwer nachzuvollziehenden Mitteln und Methoden (Hexerei) beeinflussen
be­nä­hen:
Kleidungsstücke für eine Person herstellen (auf freundschaftlich/familiärer Basis, nicht gewerbsmäßig)
mit Nadel und Faden (nähend) etwas auf einem Untergrund befestigen
fas­zi­nie­ren:
fesselnde Wirkung haben; jemanden für sich begeistern
fes­seln:
jemanden (an etwas) festbinden und damit bewegungsunfähig machen
jemanden stark beeindrucken, für sich einnehmen
in seinen Bann ziehen
stark:
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet

Gegenteil von be­stri­cken (Antonyme)

ab­sto­ßen:
biologische Schutzreaktion des Körpers, der als Schutzreaktion Teile von sich absondert
etwas (oft mit Verlust oder eilig) verkaufen oder loswerden (wobei der Aspekt betont wird, dass man es danach nicht mehr hat)

Beispielsätze

  • Oma bestrickt immer wieder gerne die Enkel.

  • Die Gastgeberin bestrickte durch ihre formvollendete Anmut.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Vier bestrickte Laternen weisen auf den Standort hin.

  • Der 72-Jährige spielt einen 60-Jährigen, der sich für 55 bis 50 ausgibt und den zig Frauen verehren, betüddeln und im Wortsinn bestricken.

  • Frau Eichmann, hier ist ja alles bestrickt.

  • Er kann also niemanden bezaubern und bestricken, null Charisma.

  • "Bildlos/Weglos" umzingelt den Hörer, Mozarts Konzert will ihn bestricken.

  • Die große Halle des Hotels, ließ er wissen, "bestrickt und bezaubert Auge und Sinn, das umrauscht uns wie köstliche Musik".

  • Schon der Anfangssatz bestrickt: 'Jeder weiß, was mit Adel gemeint ist, solange er kein Buch darüber schreiben muß.'

Häufige Wortkombinationen

  • jemand bestrickt jemanden durch sein Wesen

Wortbildungen

  • Bestrickung

Übergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf be­stri­cken?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­stri­cken be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × I, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und I mög­lich.

Das Alphagramm von be­stri­cken lautet: BCEEIKNRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Ros­tock
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Köln
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Richard
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Kauf­mann
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Romeo
  6. India
  7. Char­lie
  8. Kilo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

bestricken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­stri­cken kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bestricken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bestricken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wz.de, 16.05.2020
  2. welt.de, 23.06.2002
  3. berlinonline.de, 12.04.2002
  4. Die Zeit (04/2001)
  5. Berliner Zeitung 1998
  6. Die Zeit (36/1997)
  7. Süddeutsche Zeitung 1995