bekloppt

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈklɔpt ]

Silbentrennung

bekloppt

Definition bzw. Bedeutung

salopp: dumm, töricht

Begriffsursprung

Partizip II einer Zusammensetzung aus kloppen (niederdeutsch für klopfen) mit der Vorsilbe be-

Steigerung (Komparation)

  1. bekloppt (Positiv)
  2. bekloppter (Komparativ)
  3. am beklopptesten (Superlativ)

Anderes Wort für be­kloppt (Synonyme)

(das) Pulver nicht erfunden haben (ugs.)
(die) Weisheit nicht mit dem Schöpflöffel gegessen haben (ugs.)
(die) Weisheit nicht mit Löffeln gegessen haben (ugs.)
(ein) Spatzenhirn haben (ugs.)
(jemandem) haben sie ins Gehirn geschissen (derb)
(jemanden) beißen (doch) die Schweine im Galopp (ugs., Spruch)
(so) dumm wie 10 Meter Feldweg (ugs.)
(so) dumm wie Bohnenstroh (ugs.)
(so) dumm, dass ihn die Gänse beißen (ugs.)
(so) dumm, dass ihn die Schweine beißen (ugs.)
(total) von der Rolle
ballaballa (ugs.)
(total) Banane (sein) (ugs.):
bananenförmige Gürteltasche
längliche, meist gelbe tropische Frucht
bedeppert (ugs.)
behämmert (ugs.):
bildlich: nicht ganz richtig im Kopf, dumm wie nach einem Schlag auf den Kopf
wörtlich: mit dem Hammer bearbeitet
belämmert (ugs.):
umgangssprachlich: betreten, eingeschüchtert
umgangssprachlich: von Nachteil, übel
bescheuert (ugs.):
ärgerlich, unerfreulich
verrückt, nicht ganz bei Verstand
(geistig) beschränkt:
abwertend: einfältig, engstirnig, geistig unbeweglich
begrenzt, räumlich oder zeitlich eingeschränkt
beschruppt (ugs.)
besemmelt (ugs.)
bestusst (ugs.):
salopp: verrückt
birnig (ugs.)
blöd:
eine unerfreuliche Situation beschreibend
nicht sehr intelligent (Person) oder durch mangelndes Nachdenken entstanden
blöde:
auf sehr niedrigem geistigen Niveau
dämlich:
ausgesprochen dumm
deppat (ugs., bayr., österr.)
deppert (ugs., süddt.):
dumm, blöd, intelligenzlos
leicht verrückt, nicht recht bei Verstand
doof (ugs.):
landschaftlich: fade, uninteressant
nicht jemandes Vorstellungen entsprechend
dümmer als die Polizei erlaubt (ugs.)
dumm (Hauptform):
auf unpassende und kindische Art lustig
mit nachteiligen Folgen, unangenehm, übel
Dumm geboren und nichts dazugelernt. (ugs., Spruch)
dumm wie Brot (ugs.)
dumm wie Schifferscheiße (derb)
durch den Wind (ugs.)
durchgedreht (ugs.)
(total) durchgeknallt (ugs.):
salopp: nicht mehr ganz bei Verstand; nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechend
gaga (ugs.):
etwas verrückt, nicht ganz richtig im Kopf
gehirnamputiert (derb)
geistesgestört
geisteskrank:
geistig behindert
sehr wütend, vorübergehend emotional fehlgeleitet, psychotisch
geistig nicht (mehr) auf der Höhe
geistig umnachtet
grenzdebil (derb):
salopp: nur über schwache Geisteskräfte verfügend, keine hinreichende Intelligenz aufweisend
hirnig (ugs.)
hohl (ugs.):
dumpf, dunkel klingend
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
idiotisch:
dumm, wenig intelligent, unwissend, in der Art und Weise eines Idioten, zu einem Idioten gehörig; unsinnig; widersinnig
intellektuell herausgefordert (geh., ironisch, verhüllend)
intellektuell überfordert (verhüllend)
irre (ugs.):
an einer Störung oder Fehlleistung des Geistes- und Seelenlebens (= Geisteskrankheit) leidend
nicht mehr so gut konzentriert, verwirrt
irrsinnig (ugs.):
in der Art und Weise des Irrsinns; psychisch auffällig oder gestört
sehr, außerordentlich, die Vorstellung übersteigend
jeck (ugs., kölsch):
verrückt, närrisch
keinen Grips im Kopf (haben)
kognitiv herausgefordert (geh., ironisch, verhüllend)
merkbefreit (ugs.)
(geistig) minderbemittelt
narrisch (ugs., bayr.)
nasch (ugs., bayr.)
naturblöd (ugs.)
nicht (ganz) bei Trost (ugs.)
nicht besonders helle
nicht bis drei zählen können (ugs.)
nicht ganz dicht (ugs.)
nicht gerade helle
(voll) panne (ugs.)
psychotisch:
an einer Psychose erkrankt
zu den Symptomen einer Psychose gehörend
saublöd (ugs.):
umgangssprachlich: sehr dumm, sehr blöd
saudoof (ugs.)
saudumm (ugs.):
sehr blöd/falsch/unpassend/störend/gefährlich (dumm)
schwachköpfig
selten dämlich (ugs., Verstärkung)
stockdumm
Stroh im Kopf (haben) (fig.)
strohdumm:
umgangssprachlich: außerordentlich dumm
strunzdoof (ugs.)
strunzdumm (ugs.):
salopp: besonders einfältig
strunzendumm (ugs.)
stupide:
von Personen: beschränkt, dumm
von Tätigkeiten: eintönig, langweilig, stumpfsinnig
talentfrei (ironisch):
abwertend: ohne Talent
unintelligent
unter Wahnvorstellungen leidend
unterbelichtet (ugs.)
unzurechnungsfähig:
in Bezug auf Personen: nicht (mehr) bei klarem Verstand sein; häufig im juristischen Umfeld/vor Gericht: nicht in der Lage, das Unrecht der eigenen Handlungen zu erkennen und daher nicht schuldfähig
verrückt (geworden):
auffallend und unkonventionell
geistig verwirrt
von allen guten Geistern verlassen (ugs.)
von Sinnen (geh., literarisch, veraltet)
wahnsinnig:
in hohem Maße
ohne jede Vernunft
weiß nicht (mehr), was er sagt
weiß nicht (mehr), was er tut
zu dumm, ein Loch in den Schnee zu pinkeln (ugs.)

Gegenteil von be­kloppt (Antonyme)

in­tel­li­gent:
geistig begabt, von guter Auffassungsgabe, einsichtig, klug, Beziehungen kennend
klug:
gut durchdacht
mit scharfem Verstand und logischem Denkvermögen ausgestattet; mit gut entwickelter Denkfähigkeit
schlau:
um Wege wissend, seine Ziele (dennoch) zu erreichen
umgangssprachlich: Klugheit besitzend

Beispielsätze

  • Wie bekloppt muss man sein, um sich ohne einen triftigen Grund in Lebensgefahr zu begeben?

  • Was für eine bekloppte Idee!

  • Ihr seid doch bekloppt.

  • Tom ist nicht bekloppt.

  • Er macht auf mich einen bekloppten Eindruck.

  • Er ist bekloppt.

  • Unsere Iwona ist völlig bekloppt!

  • Ich habe die Nase voll von diesen bekloppten Regeln.

  • Du denkst wohl, Tom ist total bekloppt.

  • Manche Leute sind bekloppt, und ich bin einer davon.

  • Das Schnitzel sieht bekloppt aus.

  • Bei uns ist alles bekloppt, ohne Ausnahme.

  • Tom ist total bekloppt.

  • Man muss bekloppt sein, um so etwas zu machen!

  • Du bist bekloppt.

  • Ist er so bekloppt, dass er das glaubt?

  • Wenn sie bloß aufhören würde, diese bekloppte Musik zu spielen!

  • Die letzte Person, der ich meine Idee erzählt habe, dachte, ich wäre bekloppt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Arztbrief zeigt Diagnose - Nick: "Ich bin also nicht bekloppt"

  • Denn die Serie ist so bekloppt, dass man solch ein Komplott nicht ausschließen könnte.

  • Ob jetzt der "letzte Michel" begriffen hat, wie bekloppt diese Sozen sind.

  • Lustig ist aber, eben, das da die KI cheaten muss wie bekloppt um z.B. in Strategiespielen mithalten und eine Herausforderung stellen.

  • Die ganze Welt lacht uns aus und sagt unvrholen, wie bekloppt wir sind.

  • Die Sendung ist einfach bekloppt.

  • Die halten Sie auch sonst für bekloppt.

  • Und ich weiß nicht was schlimmer ist, eine bekloppte Stute wie Michele Bachmann oder ein heuchelnder Obama.

  • Es ist so schön bekloppt zu sein-Super!

  • Entschuldigung wie bekloppt ist das Rechtssystem dort.

  • Das klingt ebenso bekloppt wie asozial, und es ist das Thema des Moralisten Jonas.

  • Das ist nicht meins, ich bin doch nicht bekloppt.

  • Der Turnschuh-Inder und dieser ekelige Sievers machen mich bekloppt.

  • "Die Bahnhöfe werden schwarz vor Menschen sein und wir werden fahren wie bekloppt." 17.000 Menschen pro Stunde können hier befördert werden.

  • Als würde ich nicht erscheinen oder von Johnny Depp vor der Kirche abgefangen werden...wie bekloppt wäre ich denn?

Häufige Wortkombinationen

  • bekloppt sein, jemanden bekloppt machen

Wortbildungen

  • Bekloppte
  • Bekloppter

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­kloppt?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv be­kloppt be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × P, 1 × B, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × O & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × B, 1 × K, 1 × L, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich.

Das Alphagramm von be­kloppt lautet: BEKLOPPT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Köln
  4. Leip­zig
  5. Offen­bach
  6. Pots­dam
  7. Pots­dam
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Kauf­mann
  4. Lud­wig
  5. Otto
  6. Paula
  7. Paula
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Kilo
  4. Lima
  5. Oscar
  6. Papa
  7. Papa
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

bekloppt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort be­kloppt kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Das Chaospferd … und das bekloppte Fohlen Nika S. Daveron | ISBN: 978-3-44016-914-8
  • Ich bin bekloppt … und ich bin nicht der Einzige Kester Schlenz | ISBN: 978-3-44217-946-6
  • Mein Hund ist voll bekloppt Katrin Höller | ISBN: 978-3-62519-296-1

Film- & Serientitel

  • Karneval! – Wir sind positiv bekloppt (Doku, 2014)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bekloppt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bekloppt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8653270, 5943624, 5724080, 5321998, 4152537, 3238655, 2989738, 2523185, 2397943, 2354000, 1400250, 1081020, 591308, 424681, 353788 & 120. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. focus.de, 10.01.2022
  3. bild.de, 13.04.2020
  4. focus.de, 27.12.2019
  5. 4players.de, 06.05.2018
  6. focus.de, 20.09.2017
  7. focus.de, 28.04.2015
  8. sz.de, 15.12.2014
  9. laut.de, 22.08.2013
  10. ad-hoc-news.de, 01.04.2012
  11. derwesten.de, 22.09.2011
  12. giessener-anzeiger.de, 08.02.2010
  13. tagesspiegel.de, 06.09.2009
  14. jetzt.sueddeutsche.de, 01.12.2008
  15. wdr.de, 28.07.2007
  16. ngz-online.de, 25.08.2006
  17. fr-aktuell.de, 27.10.2005
  18. handelsblatt.com, 16.07.2005
  19. spiegel.de, 30.04.2003
  20. sueddeutsche.de, 08.03.2003
  21. sueddeutsche.de, 29.06.2002
  22. ln-online.de, 16.11.2002
  23. Die Welt 2001
  24. bz, 07.04.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Welt 1999
  27. TAZ 1997
  28. Berliner Zeitung 1995