ausräumen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯sˌʁɔɪ̯mən]

Silbentrennung

ausräumen

Definition bzw. Bedeutung

  • aus einer Bleibe, von einem Wohnort viele Sachen stehlen

  • einen Raum oder ein Behältnis, in dem Dinge verwahrt sind, leeren

  • geologisches Material auswaschen

  • jemandes Gedanken, die ihn an etwas hindern, zerstreuen

  • operativ entfernen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb räumen mit dem Derivatem aus-

Konjugation

  • Präsens: räume aus, du räumst aus, er/sie/es räumt aus
  • Präteritum: ich räum­te aus
  • Konjunktiv II: ich räum­te aus
  • Imperativ: räum aus! / räume aus! (Einzahl), räumt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­räumt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­räu­men (Synonyme)

auslagern:
einen Teilbereich an einen anderen Ort umziehen lassen; Aufgaben von einem anderen Akteur/Anbieter erledigen lassen
wieder aus dem Lager nehmen, was zuvor dort eingelagert wurde
migrieren:
(in ein anderes Land) übersiedeln, überwechseln
EDV: Daten überführen; auf andere Software umstellen
räumen:
einen Gegenstand an einen anderen Ort bringen
einen Ort verlassen
verlagern:
an einen anderen Ort bringen, an einem anderen Platz unterbringen
den Schwerpunkt durch die Veränderung der Position, das Umlagern von Gewicht, verändern
abtransportieren:
Personen oder Dinge mit einem Fahrzeug an einen anderen Ort bringen
beiseiteräumen
beseitigen:
etwas beiseite schaffen; etwas entfernen
jemanden töten
entfernen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
fortbringen:
unter Anstrengung, mit Kraft von der Stelle schaffen
vom Aufenthaltsort wegbringen (an einen unbekannten Ort)
fortschaffen:
(ohne besondere Vorsicht/Rücksicht/Planung) vom Aufenthaltsort wegbringen
forttragen (veraltend):
jemanden oder etwas mit Hilfe der Körperkraft (auf den Armen/mit den Händen) vom derzeitigen Ort entfernen
verbringen:
besonders mit Angaben von Zeit und Zeiträumen (Jugend, Alter, Leben, Ferien, Wochenende, usw.): eine Zeitdauer verstreichen lassen; Zeit für etwas verwenden
Schriftdeutsch, besonders Amtssprache; ansonsten mündlich veraltend
verfrachten:
einen Menschen bewegen, ihm helfen, von einem Ort an einen anderen zu gelangen
etwas Größeres (eine Fracht) von einem Ort an einen anderen bringen
wegbringen:
eine Person an einen anderen Ort führen
eine Sache an einen anderen Ort bewegen
wegräumen:
aufräumen
aus dem Weg schaffen; beseitigen
wegschaffen:
sich umbringen, das eigene Leben nehmen
von einem Ort entfernen (und an einen anderen Ort bringen)
entrümpeln:
von Gerümpel befreien
leer räumen
leerräumen:
von dem befreien, was sich auf oder in etwas befindet; auch über Wertgegenstände oder Guthaben: entwenden, wegnehmen
ausleeren:
einen Behälter mit Flüssigkeiten oder festen Stoffen vollständig leer machen
entleeren:
(vollständig) leer machen
leer machen
leer saugen
leeren:
(Flüssigkeiten oder Kleinteiliges) aus einem Behältnis irgendwohin schütten
den Inhalt verbrauchen oder entfernen
(Missverständnis) aufklären:
die Wahrheit über etwas Ungeklärtes ans Licht bringen
jemanden Unwissenden über etwas informieren [meist mit dem Ziel, dass er zukünftig entsprechend handeln kann]
alles mitnehmen (was nicht niet- und nagelfest ist)
ausplündern:
jemandem oder etwas (einer Stadt, einem Gebiet) alles (Wertvolle) gewaltsam wegnehmen
ausräubern:
jemandem sein Eigentum nehmen, indem man ihm seine Wertsachen nimmt oder indem man in seinem Heim alles Wertvolle stiehlt
nichts dalassen
plündern:
(etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
(jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
räubern:
unerlaubterweise nehmen, auch: (zum Missfallen anderer Betroffener) um den Inhalt bringen

Sinnverwandte Wörter

aus­wa­schen:
etwas durch die Einwirkung von Wasser abtragen und/oder aushöhlen
etwas durch Waschen entfernen
be­ru­hi­gen:
beschwichtigen, die Sorge nehmen
sich emotional wieder normalisieren (nach großer Aufregung oder Wut)
he­r­aus­ho­len:
durch Bearbeitung und Analyse, Nachdenken gewinnen
durch Befragung erfahren
klau­en:
etwas entwenden, stehlen
leer­ma­chen:
den Inhalt eines Behältnisses leeren; einen Platz leer räumen
neh­men:
eine Sache greifen
eine Vielzahl von charakteristischen Verbindungen, die eigene Bedeutungen haben
steh­len:
etwas aus dem Besitz eines anderen ohne dessen Einverständnis wegnehmen; einen Diebstahl begehen
unbemerkt weggehen
weg­dis­ku­tie­ren:
durch geschicktes Reden oder einseitiges Bewerten die Bedeutung nehmen und zur Nebensache erklären, für nichtig erklären
zer­streu­en:
durch Argumente, Zureden beiseitigen
in der Gegend verteilen, weit auseinanderstreuen

Gegenteil von aus­räu­men (Antonyme)

ein­räu­men:
in einen Raum oder Behälter geben
nicht widersprechen, eine Straftat begangen zu haben
vollpacken

Beispielsätze

  • Am Nordrand hat ein alter Mäander den unterlagernden Werfener Schiefer ausgeräumt und so eine große Rutschung erzeugt.

  • Ich muss noch den Kückenschrank ausräumen.

  • Die Einbrecher haben die ganze Bude ausgeräumt.

  • Haben wir Ihnen alle Fragen beantworten und Ihre Bedenken ausräumen können?

  • Sie brauchen das Wohnzimmer nicht auszuräumen, wir können die Möbel abdecken, wenn die Wände gestrichen werden.

  • Der Premier ist in unser Haus gekommen und hat uns den Kühlschrank ausgeräumt.

  • Ich muss erstmal die Geschirrspülmaschine ausräumen.

  • Ich habe die Spülmaschine ausgeräumt.

  • Hast du die Spülmaschine ausgeräumt?

  • Der Geschirrspüler sollte endlich mal ausgeräumt werden.

  • Wir müssen diesen Laster ausgeräumt haben, bevor der Regen anfängt.

  • Bevor der Maler kommt, müssen wir die Schränke ausräumen und in die Mitte des Raumes schaffen.

  • Endlich hat er die Geschirrspülmaschine ausgeräumt!

  • Bitte lass mich das Missverständnis ausräumen.

  • Ich werde diesen Schrank ausräumen, damit du ihn verwenden kannst.

  • Ich habe ihre Zweifel ausgeräumt.

  • Ich habe seine Zweifel ausgeräumt.

  • Wir müssen uns erneut mit ihnen treffen und jedwedes Missverständnis ausräumen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allein diese Fehlkonstruktion im Sanktionspaket sei mit der Ergänzung der Regeln ausgeräumt worden.

  • Allerdings sei mehrfach erklärt worden, zuvor müssten verfassungsrechtliche Bedenken ausgeräumt werden.

  • Das habe man häufig ausräumen können.

  • Auch die SPD-Fraktion findet die Idee klasse - und sieht rechtliche Probleme nun ausgeräumt.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht noch nicht alle Streitpunkte ausgeräumt.

  • Damit konnte er die Zweifel der anwesenden Obergösger jedoch nicht ausräumen.

  • Das Schiff wurde ausgeräumt und mit der Renovierung des Schiffrumpfes begonnen.

  • Am Mittwoch hat der Nationalrat die letzte Differenz im revidierten Finanzhaushaltsgesetz ausgeräumt.

  • Ähnlich äusserte sich E.On-Vorstandsmitglied Leonhard Birnbaum: Alle Bedenken über die Versorgungssicherheit müssten ausgeräumt werden.

  • Damit sollten die Bedenken der Feuerwehr, insbesondere des Göppinger Kreisbrandmeisters, ausgeräumt sein.

  • Die Unstimmigkeiten sind ausgeräumt, alles ist wieder wie damals.

  • Allerdings sollten vorher im Zuge eines Gerichtsverfahrens auch alle Gerüchte ausgeräumt werden.

  • Derzeit gäbe es aber noch rechtliche Probleme, welche erst ausgeräumt werden müssten.

  • Bezirksbürgermeister Ralf Heupel kann diese Befürchtungen nicht ausräumen.

  • Auch die Zweifel am iranischen Atomprogramm wurden nicht ausgeräumt.

  • Auf dem Weg zu einer Reform der Kraftfahrzeugsteuer ist ein bedeutendes Hindernis ausgeräumt.

  • Die große Koalition hat bei nächtlichen Verhandlungen zwei große Streitpunkte ausgeräumt: Elterngeld und Reichensteuer können kommen.

  • Womöglich wird dann einiges ausgeräumt und die Zusammenarbeit doch noch fortgesetzt.

  • Sechs Monate nach der Exhumierung der angeblichen Mengele-Gebeine sind die Zweifel am Tod des KZ-Arztes nicht ausgeräumt.

  • Kunath musste das lecke Becken wiederum ausräumen.

  • Die Amerikaner wissen freilich, dass sie nicht abwarten können, bis all diese Bedenken ausgeräumt, alle Sorgen beschwichtigt sind.

  • Nachdem die Avaya Inc als Fifa-Partner verpflichtet worden ist, scheint das Problem ausgeräumt.

  • Die Herren Hoffmann und Bittner werden klar Stellung beziehen müssen, um Hackmanns Irritationen ausräumen zu können.

  • Durch Verständigung über Parteigrenzen hinweg sollen damit mögliche Konflikte bereits im Vorfeld ausgeräumt werden.

  • Seinen Optimismus begründete Schulz damit, daß die Grünen ihre strategischen und taktischen Differenzen weitgehend ausgeräumt hätten.

  • Die Leute wollten noch mal mit dem Fahrzeug rein, Bude ausräumen.

  • Amerikanische Beobachter glauben aber, daß damit noch nicht alle Probleme des angeblich anfälligen Treibstoffsystems ausgeräumt seien.

  • Wie wollen, wie können Sie solche Vorbehalte ausräumen?

Häufige Wortkombinationen

  • Bedenken, die letzten Zweifel, einen Verdacht ausräumen
  • den Schrank, das Zimmer, den Geschirrspüler ausräumen
  • die Bude, die Wohnung, das Haus, den Safe ausräumen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­räu­men be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × E, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem S und zwei­ten U mög­lich.

Das Alphagramm von aus­räu­men lautet: AÄEMNRSUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Ros­tock
  5. Umlaut-Aachen
  6. Unna
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Richard
  5. Ärger
  6. Ulrich
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Echo
  7. Uni­form
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

ausräumen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­räu­men kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­rei­zen:
voll ausschöpfen, bis zur Grenze gehen, vollständig ausräumen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausräumen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausräumen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11436485, 7532373, 6841872, 6841871, 5919850, 5625146, 5492029, 5488167, 3940866, 2297361, 2027051, 2027044 & 1263987. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  28. Berliner Zeitung 1995