Widersinn

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈviːdɐˌzɪn]

Silbentrennung

Widersinn

Definition bzw. Bedeutung

Etwas, das für den menschlichen Verstand keinen nachvollziehbaren Gehalt (Sinn) ergibt; Unsinn.

Begriffsursprung

Ableitung vom Substantiv Sinn mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) wider-

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Widersinn
Genitivdes Widersinns/​Widersinnes
Dativdem Widersinn/​Widersinne
Akkusativden Widersinn

Anderes Wort für Wi­der­sinn (Synonyme)

Aberwitz:
etwas völlig (absurd) Unsinniges; Handeln oder Verhalten, das abwegig, unvernünftig, bisweilen zudem gefährlich ist
Absurdität:
allgemein, ohne Plural: das Absurd-Sein/Widersinnig-Sein/Sinnlos-Sein
spezifisch: eine einzelne absurde, widersinnige oder sinnlose Handlung oder Begebenheit
Hirnrissigkeit
Hirnverbranntheit
Irrwitz:
eine einzelne absurde, widersinnige oder sinnlose Handlung oder Begebenheit
Unding:
nur Singular: etwas völlig Widersinniges, vor allem in der Wendung ein Unding sein
seltener: unförmiger, unberechenbarer, seltsamer, Gegenstand; ein Ding, das einem nicht ganz geheuer ist
Unsinnigkeit
Wahnwitz:
etwas völlig Unsinniges, Abwegiges oder Unvernünftiges mit oft gefährlichen Risiken

Sinnverwandte Wörter

Abwegigkeit
Gro­tes­ke:
Kunstwissenschaft, Literatur: Erzählform, in der widersprüchliche, meist derbkomische und grauenhafte Elemente verbunden werden
Kunstwissenschaft: Kunstwerk mit verzerrter (komischer und zugleich bedrohlicher) Darstellung der Wirklichkeit, meist ein fantastisches Ornament mit Tieren oder Pflanzen
Non­sens:
etwas Sinnloses; Quatsch
Sinn­lo­sig­keit:
das Fehlen von Bedeutung; das Nichterfüllen eines Zwecks; die Eigenschaft sinnlos zu sein
Un­ge­reimt­heit:
etwas, das nicht schlüssig/stimmig ist; etwas, das Fragen aufwirft
verworrene, nicht stimmige Art und Weise
Un­lo­gik:
Zustand, nicht logisch zu sein
Un­sinn:
etwas, das keinen Sinn hat
unüberlegte Handlung

Gegenteil von Wi­der­sinn (Antonyme)

Sinn:
bestimmte physiologische Fähigkeit zur Wahrnehmung von etwas
die Bedeutungen und Vorstellungen, die sich mit einem sprachlichen Ausdruck verbinden

Beispielsätze

  • Der Widersinn des kapitalistischen Rechnens wird auch im Bereich der Kultur in der Krise noch offensichtlicher.

  • Dieser Widersinn resultiert in erster Linie aus der die Regulierung begleitenden Gesetzgebung.

  • Hier feierte die pure Unvernunft ihren baren Widersinn.

  • Eine weitere Gewissheit kommt hinzu: Das Vorsorgewesen erzeugt Widersinn und Schadensfälle.

  • "Das Überstehen war ein Widersinn", heißt es in aller Lakonik.

  • Gebuchte Abenteuer - was für ein Widersinn!

  • Man muss kein naiver Pazifist sein, um den Widersinn zu begreifen, der in den ersten Kriegstagen steckt.

  • "Das zeigt den Widersinn des derzeitigen Beitragssystems", sagt Arbeitgeberfunktionär Gunkel.

  • Trotz oder vielleicht auch wegen des Krieges; Widersinn oder einfach nur Zynismus raffgieriger Börsianer?

  • Der Widersinn zahlreicher neuer Regelungen sei nicht einzusehen, heißt es zur Begründung.

  • Sie verlor an Reputation, je auffälliger der Widersinn wurde.

  • Es sei "Widersinn, bei einer nationalen Wirtschaftskrise die kommunalen Steuern der größten deutschen Gemeinde auch noch massiv anzuheben".

  • Zé do Rock führt den grandiosen Widersinn deutscher Grammatik und Orthographie vor.

  • Er komprimiert das Geschehen auf das Problem von staatlicher Gewalt und dem Widersinn bürokratischer Maschinerien.

  • Was für ein Widersinn, die Kunst, die grenzenlose, einzusperren in lauter kleine Nationalkunsthallen!

Häufige Wortkombinationen

  • Sinn und Widersinn

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Wi­der­sinn be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × R, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × R, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I und R mög­lich.

Das Alphagramm von Wi­der­sinn lautet: DEIINNRSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Salz­wedel
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Dora
  4. Emil
  5. Richard
  6. Samuel
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Delta
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Sierra
  7. India
  8. Novem­ber
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

Widersinn

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wi­der­sinn kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Widersinn. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Widersinn. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. linkezeitung.de, 25.06.2020
  2. berlinonline.de, 02.08.2006
  3. welt.de, 07.05.2005
  4. welt.de, 01.07.2004
  5. Die Zeit (04/2004)
  6. Die Zeit (23/2003)
  7. lvz.de, 26.03.2003
  8. fr-aktuell.de, 31.12.2003
  9. Welt 1999
  10. Welt 1998
  11. Welt 1997
  12. Süddeutsche Zeitung 1996
  13. Berliner Zeitung 1996
  14. Die Zeit 1995