Wanst

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [vanst]

Silbentrennung

Wanst (Mehrzahl:Wänste)

Definition bzw. Bedeutung

  • abwertend, derb: für Bauch

  • scherzhaft: kleines, ungezogenes Kind

  • Zoologie: Magen, Pansen von Wiederkäuern

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch wanst, althochdeutsch wanast, wenist „Bauch, Magen der Wiederkäuer“, belegt seit dem 11. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Wanstdie Wänste
Genitivdes Wanstesder Wänste
Dativdem Wanstden Wänsten
Akkusativden Wanstdie Wänste

Anderes Wort für Wanst (Synonyme)

Balg:
sehr abwertend: (meist ungewolltes, nicht erwünschtes) Kind
verzogenes, freches Kind
(dicker) Bauch:
(bei Wirbeltieren samt Mensch) der sich zwischen Zwerchfell und Becken befindliche vordere Teil des Rumpfes
der innere unter beschriebene Teil des Rumpfes, in dem die Nahrung verdaut wird; Magen (samt Darm)
Bierbauch:
Bauch eines Mannes mit einem übergroßem Umfang bei ansonsten normalen Proportionen
starker Biertrinker
Blag:
umgangssprachlich, abwertend: nerviges, ungezogenes Kind
Feinkostgewölbe (ugs., fig.)
Mollenfriedhof
Pansen:
erster Abschnitt des Magens (genauer: erster Vormagen) bei Wiederkäuern
umgangssprachlich: Verdauungsorgan, Magen auch bei Nicht-Wiederkäuern
Plauze (ugs.):
dicker Bauch, der in starkem ästhetischen Gegensatz zum sonstigen Körperbau steht und deshalb besonders auffällt
Rettungsring:
meist Plural, umgangssprachlich: Fett bzw. Gewebe mit Fett, das am Oberkörper oder der Hüfte herunterhängt
schwimmfähiger Torus zur Rettung von Personen aus dem Wasser
Rettungsringe (ugs., fig.)
Schmerbauch:
dicker, stark vorgewölbter Bauch
Speckgürtel (ugs.):
Gürtel bzw. Ring von (verhältnismäßig wohlhabenden) Vororten in der Umgebung einer Großstadt, in der viele Pendler, welche in der Großstadt arbeiten, ihren Wohnsitz haben
Wamme:
Bauchseite des Fells
Flanke des Schalenwilds
Wampe (ugs.):
bei Tieren, vor allem Rindern, vom Hals herabfallende Hautfalte
dicker Bauch

Beispielsätze

  • Die Wänste der betrunkenen Herren lugten über ihren Hosenlinien hervor und zuckten wabbernd jedes Mal, dass sie in schallendem Gelächter ausbrachen.

  • Der Wanst, die Wamme, Wampe oder der Pansen ist der größeste der vier Magen, er nimmt den größern Teil der Bauchhöhle ein.

  • Toms Wanst sprengte den Hosenknopf.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Was dem Düsseldorfer sein Porsche ist, war dem "Homosowjeticus" offenbar sein Wanst.

  • Adam schlägt sich den Wanst voll und fällt in Tiefschlaf.

  • Grölt "Never In My Life", rammt dir die rostige Klinge in den Wanst, tobt, hackt, messert aufwärts, bricht am Herzen und hält Stille.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Wanst?

Wortaufbau

Das Isogramm Wanst be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × W

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × W

Das Alphagramm von Wanst lautet: ANSTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Wanst (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Wäns­te (Plural).

Wanst

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wanst kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wanst. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wanst. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7268367. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. diepresse.com, 04.07.2017
  3. Berliner Zeitung 1999
  4. Die Zeit 1996