Scheiterhaufen

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃaɪ̯tɐˌhaʊ̯fn̩ ]

Silbentrennung

Scheiterhaufen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • aufgeschichteter Holzhaufen, auf dem Menschen nach einem entsprechenden Urteil durch Verbrennen hingerichtet wurden

  • Gastronomie, bayrische, österreichische Küche: süße Speise aus altbackenen Semmeln, die in Scheiben geschnitten, in Eiermilch eingeweicht und mit Gewürzen und anderen Zutaten (zum Beispiel Äpfel, Rosinen) im Ofen gebacken werden.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Scheit und Haufen mit dem Fugenelement -er; das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Scheiterhaufendie Scheiterhaufen
Genitivdes Scheiterhaufensder Scheiterhaufen
Dativdem Scheiterhaufenden Scheiterhaufen
Akkusativden Scheiterhaufendie Scheiterhaufen

Beispielsätze

  • Aus dem ganzen alten Weißbrot könnten wir doch einen Scheiterhaufen machen!

  • In früheren Zeiten wurden viele Menschen, die als Hexe verurteilt worden waren, auf einem Scheiterhaufen verbrannt.

  • Sie wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

  • Kann das Feuer des Herzens in den Flammen des Scheiterhaufens ausgelöscht werden?

  • Wer auf dem Scheiterhaufen noch frohlockt, triumphiert nicht über den Schmerz, sondern darüber, keinen Schmerz zu fühlen, wo er ihn erwartete.

  • Scheiterhaufen erleuchten nicht die Finsternis.

  • Der Ketzer wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

  • Als er die Anhöhe erreichte, sah er auf allen Seiten das Glimmen wie einen gerade entzündeten Scheiterhaufen, dessen Flammen am Zunder emporkrochen.

  • Mary ist auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden.

  • Mary wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am 7. März 1583, also vor 440 Jahren, starb sie auf dem Scheiterhaufen.

  • Der einstige Regent Francesco Grimaldi soll seine Geliebte damals zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt haben.

  • Am 30. Mai 1431 starb die erst 19-jährige Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen.

  • Die Kirchen haben nicht nur früher Schwule auf Scheiterhaufen verbrannt, sondern betätigen sich bis heute als geistige Brandstifter.

  • Der Scheiterhaufen steht bereits in Flammen.

  • Viele Vereine zünden derzeit große Scheiterhaufen an, um traditionell die Sonnenwende zu feiern.

  • Präsident Uhuru Kenyatta wird den ersten von insgesamt zwölf Scheiterhaufen anstecken, anschließend tun es ihm mehrere Ehrengäste gleich.

  • Dann folgte der traditionelle Umritt der berittenen Zünfter um den Scheiterhaufen.

  • Simmer froh, früher wurden die Leut pauschal am Scheiterhaufen verbrannt, da is es in der Geschlossenen schon gemütlicher.

  • Jeder, der an dieser Ansicht zweifelte, wurde auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leibe brennend gevierteilt.

  • Auf den Scheiterhaufen kam dann der Böögg für den Kinderumzug.

  • Keiner fährt einen mehr um einen Haufen, außer es ist der eigene oder ein Scheiterhaufen.

  • Der Körper lag bäuchlings, die Hände auf dem Rücken, auf einer Art Scheiterhaufen aus Tapetenresten und Bauschutt.

  • Auf dem Scheiterhaufen sei sie statusgemäß auf einem Bärenfell gebettet worden, wie Reste von Krallen noch zeigten.

  • "Solidarität statt Kapitalismus" - wer hat das gesagt und ist immer noch nicht auf dem Scheiterhaufen?

Häufige Wortkombinationen

  • jemanden/etwas auf einem Scheiterhaufen verbrennen, jemanden zum Scheiterhaufen verurteilen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Schei­ter­hau­fen be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × H, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 3 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × F, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem I, R und U mög­lich.

Das Alphagramm von Schei­ter­hau­fen lautet: ACEEEFHHINRSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Ham­burg
  10. Aachen
  11. Unna
  12. Frank­furt
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Emil
  5. Ida
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Richard
  9. Hein­reich
  10. Anton
  11. Ulrich
  12. Fried­rich
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Echo
  5. India
  6. Tango
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Hotel
  10. Alfa
  11. Uni­form
  12. Fox­trot
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

Scheiterhaufen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schei­ter­hau­fen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ver­bren­nung:
eine in der Zeit der Inquisitionen häufig angewandte Methode zur Ermordung angeblicher Hexen und Zauberer auf dem Scheiterhaufen

Buchtitel

  • Der Scheiterhaufen György Dragomán | ISBN: 978-3-51842-498-8
  • Folter, Pranger, Scheiterhaufen. Rechtsprechung im Mittelalter Wolfgang Schild | ISBN: 978-3-80944-501-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Scheiterhaufen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8843423, 8298484, 2726830, 2581023, 2337920, 1643973, 1552243 & 1552242. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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  27. Junge Freiheit 1997
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  29. Stuttgarter Zeitung 1995