Präteritum

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [pʁɛˈteːʁitʊm]

Silbentrennung

Präteritum (Mehrzahl:Präterita)

Definition bzw. Bedeutung

  • Verbform im Präteritum

  • Zeitform eines Verbs, die ausdrückt, dass ein Geschehen vom Standpunkt des Sprechers aus gesehen vergangen, abgeschlossen und von der Gegenwart losgelöst ist und in diesem Sinn der Vergangenheit angehört.

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von lateinisch (tempus) praeteritum entlehnt, wobei praeteritum das Partizip Perfekt Passiv zu praeterire „vorübergehen“ ist; (bestehend aus Präfix praeter- und ire, „gehen“), also: „vorübergegangen“

Abkürzung

  • Prät.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Präteritumdie Präterita
Genitivdes Präteritumsder Präterita
Dativdem Präteritumden Präterita
Akkusativdas Präteritumdie Präterita

Anderes Wort für Prä­te­r­i­tum (Synonyme)

Imperfekt (fachspr., veraltend):
Linguistik: grammatische Kategorie der Konjugation (Zeitform), mit der ein verbales Geschehen oder Sein aus Sicht des Sprechers als unabgeschlossene, unvollendete Vergangenheit charakterisiert (benannt) wird
Verbform des Imperfekts
Mitvergangenheit (österr.):
erste Vergangenheit
Vergangenheit:
Linguistik: Tempus, das anzeigt, dass die Handlung in der Vergangenheit stattgefunden hat
nur Singular: das im Leben einer Person Erlebte und insbesondere Getane und Gesagte (also das von anderen Wahrgenommene)

Gegenteil von Prä­te­r­i­tum (Antonyme)

Fu­tur:
Grammatik: Zeitform des Verbs, die Zukünftiges kennzeichnet
Prä­sens:
Verbform im Präsens
Zeitform, die, aus Sicht des Sprechers, ein Geschehen als gegenwärtig bezeichnet

Beispielsätze

  • "Ich spielte" steht im Präteritum.

  • In der Wendung "ich spielte" ist "spielte" ein Präteritum.

  • In der Umgangssprache hat das Perfekt das Präteritum fast vollständig verdrängt.

  • Hier war statt dem Präteritum das Plusquamperfekt gefragt gewesen.

  • Wann wurde das Imperfekt ins Präteritum umbenannt?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Setzen Sie den folgenden Satz in die 2. Person Plural Präteritum: Wir sind eingetroffen.

  • Über die Einheit von Präteritum, Präsens und Futur erfährt das junge Publikum wenig.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Prä­te­r­i­tum?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Prä­te­r­i­tum be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 2 × T, 1 × Ä, 1 × E, 1 × I, 1 × M, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 2 × T, 1 × M, 1 × P
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem Ä, E, zwei­ten R und I mög­lich. Im Plu­ral Prä­te­r­i­ta an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Prä­te­r­i­tum lautet: ÄEIMPRRTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Aachen
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Ingel­heim
  8. Tü­bin­gen
  9. Unna
  10. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Ärger
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Richard
  7. Ida
  8. Theo­dor
  9. Ulrich
  10. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Echo
  5. Tango
  6. Echo
  7. Romeo
  8. India
  9. Tango
  10. Uni­form
  11. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Prä­te­r­i­tum (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Prä­te­r­i­ta (Plural).

Präteritum

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Prä­te­r­i­tum kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

his­to­ri­sches Prä­sens:
Verwendung des Präsens anstelle des Präteritums
mö­gen:
im Konjunktiv Präteritum (meist in der Bedeutung des Indikativ Präsens): einen Wunsch hegen (siehe auch „möchten“)
Prä­te­r­i­tum­stamm:
Stamm eines Präteritums
prä­te­r­i­tal:
die Zeitform Präteritum betreffend, unter Verwendung des Präteritums
Prä­te­r­i­to­prä­sens:
Linguistik: Verb, das im Präsens die Form eines Präteritums, aber die Bedeutung eines Präsens hat
sol­len:
im Konjunktiv II Präteritum: um ein unwahrscheinliches Eintreffen einer Bedingung zu verstärken
im Konjunktiv II Präteritum: um eine persönliche Empfehlung auszudrücken
im Präteritum: um eine spätere Zeitebene in der Vergangenheit auszudrücken
un­re­gel­mä­ßi­ges Verb:
Andererseits wird unregelmäßiges Verb für solche Verben verwendet, die zusätzlich noch weitere „Unregelmäßigkeiten“ aufweisen wie Konsonantenwechsel, eine Kombination aus Vokalwechsel und zusätzlich „-t-“Endung im Präteritum oder gar Bildung verschiedener Flexionsformen durch unterschiedliche Verbstämme (Suppletion).
Er bedeutet einerseits dasselbe wie starkes Verb, also ein Verb, dessen Konjugation (Flexion) dadurch gekennzeichnet ist, dass es im Präteritum und Partizip Perfekt den Stamm- oder Wurzelvokal wechselt (ablautet).

Buchtitel

  • DaZ eigenständig üben: Perfekt & Präteritum – GS Ellen Schulte-Bunert, Michael Junga | ISBN: 978-3-40310-514-5

Häufige Rechtschreibfehler

  • Preteritum
  • Präterium
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Präteritum. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Präteritum. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10732266, 10673206 & 6303806. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. nzz.ch, 12.03.2018
  3. Welt 1999