Imperfekt

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɪmpɛʁfɛkt]

Silbentrennung

Imperfekt (Mehrzahl:Imperfekte)

Definition bzw. Bedeutung

  • Linguistik: grammatische Kategorie der Konjugation (Zeitform), mit der ein verbales Geschehen oder Sein aus Sicht des Sprechers als unabgeschlossene, unvollendete Vergangenheit charakterisiert (benannt) wird.

  • Verbform des Imperfekts

Begriffsursprung

  • Im 17. Jahrhundert in der Form Imperfektum von lateinisch (tempus) imperfectum entlehnt; Form: Imperfekt ab 19. Jahrhundert (dieses zusammengesetzt aus in-, „nicht“ und perfectus, „vollendet“; also „unvollendet, unvollständig, unvollkommen“).

  • strukturell: vom Adjektiv imperfekt

Abkürzung

  • Imp.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Imperfektdie Imperfekte
Genitivdes Imperfektsder Imperfekte
Dativdem Imperfektden Imperfekten
Akkusativdas Imperfektdie Imperfekte

Anderes Wort für Im­per­fekt (Synonyme)

Imperfektum
Mitvergangenheit (österr.):
erste Vergangenheit
Präteritum (fachspr., Hauptform):
Verbform im Präteritum
Zeitform eines Verbs, die ausdrückt, dass ein Geschehen vom Standpunkt des Sprechers aus gesehen vergangen, abgeschlossen und von der Gegenwart losgelöst ist und in diesem Sinn der Vergangenheit angehört
Vergangenheit:
Linguistik: Tempus, das anzeigt, dass die Handlung in der Vergangenheit stattgefunden hat
nur Singular: das im Leben einer Person Erlebte und insbesondere Getane und Gesagte (also das von anderen Wahrgenommene)
Vergangenheitsform:
flektierte Form eines Verbs, die die Vergangenheit anzeigt

Gegenteil von Im­per­fekt (Antonyme)

Fu­tur:
Grammatik: Zeitform des Verbs, die Zukünftiges kennzeichnet
Per­fekt:
Tempusform, die ausdrückt, dass das Geschehen vom Standpunkt des Sprechers aus zwar vergangen ist, sich aber noch auf seinen Standpunkt bezieht
Plus­quam­per­fekt:
Linguistik: eines der Tempora, das ein Geschehen zeitlich vor einem anderen, vergangenen Geschehen einordnet
Prä­sens:
Verbform im Präsens
Zeitform, die, aus Sicht des Sprechers, ein Geschehen als gegenwärtig bezeichnet

Beispielsätze

  • Das Imperfekt ist wie das Plusquamperfekt eine Zeitform der Vergangenheit.

  • Wann wurde das Imperfekt ins Präteritum umbenannt?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Imperfekt, rau und charmant zugleich: Das machte den Reiz aus, weil Moreau es schaffte, Intimität dadurch herzustellen.

  • Und im Imperfekten sind Menschen Digital weit überlegen.

  • Indes benützt man den Imperfekt besser nicht als Vorzeitigkeitsform.

  • Beschwörer des Imperfekt und des Imperfekten - so wie das Leben immer unvollständig bleibt und seine Wünsche unerfüllbar.

  • Dort geht es heute ums Imperfekt und um das Leben der Wikinger.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Armenisch: անցյալ անկատար (anzjal ankatar)
  • Englisch:
    • imperfect
    • preterimperfect
  • Esperanto: imperfekto
  • Färöisch: tátíð
  • Französisch: imparfait (männlich)
  • Italienisch: imperfetto
  • Japanisch: 未完了
  • Latein:
    • tempus praeteritum imperfectum
    • tempus imperfectum
    • imperfectum
  • Mazedonisch: имперфект (imperfekt) (männlich)
  • Portugiesisch: imperfeito
  • Rumänisch: imperfect
  • Schwedisch:
    • imperfekt
    • imperfektum
    • preteritum (sächlich)
  • Serbisch:
    • имперфект (imperfekt) (männlich)
    • минатото определено несвршено време (minatoto opredeleno nesvršeno vreme) (sächlich)
    • пређашње несвршено време (pređašnje nesvršeno vreme) (sächlich)
  • Serbokroatisch:
    • имперфект (imperfekt) (männlich)
    • пређашње несвршено време (pređašnje nesvršeno vreme) (sächlich)
  • Slowenisch:
    • imperfekt (männlich)
    • nedovršni preteklik (männlich)
  • Spanisch: imperfecto

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Im­per­fekt be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × K, 1 × M, 1 × P, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × K, 1 × M, 1 × P, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem M und R mög­lich. Im Plu­ral Im­per­fek­te zu­dem nach dem K.

Das Alphagramm von Im­per­fekt lautet: EEFIKMPRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Mün­chen
  3. Pots­dam
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Frank­furt
  7. Essen
  8. Köln
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Martha
  3. Paula
  4. Emil
  5. Richard
  6. Fried­rich
  7. Emil
  8. Kauf­mann
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Mike
  3. Papa
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Fox­trot
  7. Echo
  8. Kilo
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Im­per­fekt (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Im­per­fek­te (Plural).

Imperfekt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Im­per­fekt kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

im­per­fek­tisch:
das Imperfekt betreffend

Häufige Rechtschreibfehler

  • Imperfect (veraltet)
  • Imperfecte (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Imperfekt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Imperfekt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6303806. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  2. spiegel.de, 31.07.2017
  3. zeit.de, 25.03.2015
  4. jetzt.sueddeutsche.de, 04.02.2010
  5. sueddeutsche.de, 06.05.2002
  6. Berliner Zeitung 1998