Keuschheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkɔɪ̯ʃhaɪ̯t ]

Silbentrennung

Keuschheit

Definition bzw. Bedeutung

Bewusster Verzicht auf sexuelle Aktivität aus moralischen oder religiösen Gründen.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „kiuscheheit“, strukturell: Ableitung zu keusch mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Keuschheit
Genitivdie Keuschheit
Dativder Keuschheit
Akkusativdie Keuschheit

Anderes Wort für Keusch­heit (Synonyme)

sexuelle Enthaltsamkeit

Sinnverwandte Wörter

Ent­halt­sam­keit:
Verzicht auf das Ausleben der Sexualität
Verzicht auf etwas Angenehmes
se­xu­ell:
den Sex, die Sexualität betreffend

Gegenteil von Keusch­heit (Antonyme)

Lüs­tern­heit:
Zustand, lüstern/sexuell begehrlich zu sein
Un­keusch­heit:
sexuelle Aktivität gegen moralische oder religiöse Vorschriften
Un­zucht:
sexuelles Verhalten, das gegen das sittliche Empfinden einer Gesellschaft verstößt; illegitimer Geschlechtsverkehr
Wol­lust:
Gefühl der Lust und der sexuellen Begierde, das besonders bei sexueller Erregung und der Befriedigung sexueller Wünsche entsteht
Schweiz, veraltet: wollüstiger Mensch

Beispielsätze

  • Bei der Aufnahme in einen Orden geloben Mönche und Nonnen Gehorsam, Armut und Keuschheit.

  • Anna strebt Keuschheit und Enthaltsamkeit an.

  • Artemis war die Göttin der Keuschheit, der Jungfräulichkeit, der Jagd, des Mondes und der Natur.

  • Wer bei den Frauen keine Gunst hat, kann sich leicht der Keuschheit rühmen.

  • Von allen sexuellen Perversionen ist die Keuschheit die Seltsamste.

  • Man sollte nicht unüberlegt den angeblichen arabischen Traditionen folgen und die jungfräuliche Keuschheit mit Sklaverei verwechseln.

  • Die Idealisierung der Keuschheit hat in der englischen Literatur viel Schönes hervorgebracht.

  • Keuschheit verlängert die Jugend.

  • Keuschheit ist die schlimmste aller sexuellen Verirrungen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Da beide Nonnen gegen die „strengen Regeln der Keuschheit“ verstoßen haben.

  • In der einfachen Mitgliedschaft verspricht man in Armut und Keuschheit zu leben.

  • Nicht wenige davon zeigen nackte Sadhus mit einem mächtigen Vorhängeschloss am Penis, das echte Keuschheit erzwang.

  • Denn dieser wird zu seinem Stand nicht gezwungen, sondern soll sich in Freiheit für ein Leben in Keuschheit entscheiden.

  • Das weiße Lamm übernahm Jesus als Opfersymbol und die weiße Lilie galt als Zeichen für Keuschheit, Reinheit und Unschuld.

  • Als "Keuschheit voller Sex-Appeal" bezeichnete er diese Ausstrahlung, die von nun an zu ihrem Markenzeichen werden sollte.

  • Die SPD gewann die Wahl mit dem Slogan: "Es gibt kein Recht auf Keuschheit."

  • Byzantinische Damen kokettierten mit ihrer Keuschheit durch einen Hauch Stoff vor dem Gesicht.

  • Matts WG-Genosse gründet heimlich einen Fonds im Internet, bei dem auf Matts Keuschheit lukrative Wetten abgeschlossen werden.

  • "Nach Pfui und Bah ist bei,Bild die Keuschheit ausgebrochen", schrieb die "Süddeutsche Zeitung" gestern dem "Spiegel" hinterher.

  • Einen echten Streich spielte das einstige Pop-Duo Sony und Cher seiner Tochter: Sie tauften das Mädchen Chastity, auf deutsch: Keuschheit.

  • Das war den Iranern verboten, um die Keuschheit der persischen Frauen nicht zu verletzen.

  • Rittertum, Keuschheit waren angesehene Ideale unter den Studenten.

  • Homosexuelle seien zur Keuschheit aufgerufen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Keusch­heit be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 1 × C, 1 × I, 1 × K, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × K, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten H mög­lich.

Das Alphagramm von Keusch­heit lautet: CEEHHIKSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Essen
  3. Unna
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Ingel­heim
  10. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Emil
  3. Ulrich
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Ida
  10. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Echo
  3. Uni­form
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Hotel
  8. Echo
  9. India
  10. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

Keuschheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Keusch­heit ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Pro­fess:
das Ablegen der Ordensgelübde (Bindung an einen Orden für eine gewisse Zeit oder für immer und Befolgung der Regeln Keuschheit, Armut und Gehorsam)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Keuschheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Keuschheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7059604, 6533724, 4897818, 4881783, 4375784, 2717730, 2318447 & 1498546. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. fr.de, 06.11.2019
  3. queer.de, 28.01.2018
  4. spiegel.de, 22.07.2012
  5. welt.de, 05.07.2009
  6. gartentechnik.de, 13.10.2008
  7. abendblatt.de, 21.10.2008
  8. berlinonline.de, 17.03.2004
  9. archiv.tagesspiegel.de, 24.11.2003
  10. Rhein-Neckar Zeitung, 27.05.2002
  11. Berliner Zeitung 1999
  12. Rhein-Neckar Zeitung, 23.07.1998
  13. Berliner Zeitung 1998
  14. Stuttgarter Zeitung 1996
  15. Süddeutsche Zeitung 1995