Kauz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kaʊ̯t͡s ]

Silbentrennung

Einzahl:Kauz
Mehrzahl:Käuze

Definition bzw. Bedeutung

  • eigenartiger (aber nicht unsympathischer) Mensch

  • Vertreter einiger Eulengattungen

Begriffsursprung

Lautmalende Wortbildung, seit dem 15. Jahrhundert belegt, spätmittelhochdeutsch kūz(e) seit dem 16. Jahrhundert übertragen von für eine Person, die wie der Vogel bei Tag zurückgezogen ist und sich seltsam benimmt

Verkleinerungsform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kauzdie Käuze
Genitivdes Kauzesder Käuze
Dativdem Kauz/​Kauzeden Käuzen
Akkusativden Kauzdie Käuze

Anderes Wort für Kauz (Synonyme)

Außenseiter:
eine Person oder Mannschaft, von der angenommen wird, dass sie keine Gewinnchancen hat; ein Tier, ohne angenommene Gewinnchance
Person, die nicht in einer Gruppe integriert ist
Eigenbrötler:
eine von anderen in ihrem Verhalten eigenartig und seltsam erscheinende Person, die den Kontakt zu anderen meidet und lieber für sich bleibt sowie ihre Angelegenheiten auf eigene Weise und für sich allein erledigt
Exzentriker:
Person mit einem vom Üblichen stark abweichenden Verhalten
Käuzchen:
kleiner Kauz
Sonderling:
ein Mensch, der einen eigenartigen Charakter hat und in seiner eigenen Welt lebt
Spinner:
löffel- oder weidenblattförmiger, auf einer Stahldrahtachse rotierender künstlicher Angelköder
Nachtfalter aus unterschiedlichen Familien, deren Raupen sich in dicht gesponnenen Kokons verpuppen

Gegenteil von Kauz (Antonyme)

Konformist
Nor­ma­lo:
umgangssprachlich: Person, die keine besonders abweichenden/auffälligen Merkmale oder Verhaltensweisen zeigt

Beispielsätze

  • Im Wald hört man nachts die Käuze rufen.

  • Der ist ein komischer Kauz.

  • Er ist schon irgendwie ein seltsamer Kauz.

  • Es muss auch solche Käuze geben.

  • Er ist ein komischer Kauz.

  • Tom war schon immer ein komischer Kauz, den man bei allgemeinen Aussagen über die Gesamtheit der normkonformen Menschheit besser ausnimmt.

  • Ein weiterer Kauz war der Geschichtslehrer, der redete wie ein Maschinengewehr.

  • Tom ist ein komischer Kauz.

  • Eine Person mit einer neuen Idee ist ein komischer Kauz, bis die Idee Erfolg hat.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dieser Peter ist natürlich aber auch ein Kauz, denn sonst gäbe es nichts zu erzählen.

  • Am kommenden Montag, 7. November, um 20 Uhr ist die Komödie am Altstadtmarkt mit dem Stück „Kauz und Chaotin“ zu Gast im Gocher Kastell.

  • Sie hoffen auf Käuze, Fledermäuse und Eulen.

  • Auf gut Deutsch heißt das: Lustige Schnurren, komische Käuze und puntzige Dinger aus Wandersleben.

  • Das ist das Team von Kauz.

  • Ein Kauz hat am Sonntag für einen Feuerwehreinsatz in Bad Honnef gesorgt.

  • Halter sollten geduldig sein und das Tier langsam an seine neue Toilette gewöhnen, rät IVH-Expertin Christiane Kauz.

  • Als Schauspieler, Regisseur, Wohltäter und komischer Kauz hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

  • Der geborene Münchner und überzeugte Niederbayer ist Kabarettist, Künstler und Kauz in einem – und lässt auch seine Gitarre sprechen.

  • Ihr Chef Peter Michael Schnabel auch 9 Punkte, der alte Kauz ("Immer dieses Internet!"

  • Das stempelt mich zwar zum komischen Kauz, aber es macht mich auch höchst produktiv.

  • Bruterfolg hatten aber auch andere Eulen und Käuze.

  • Ältere Herren mit scharfen Mienen, hagere Käuze, langhaarige Frauen.

  • Der Februar ist ein eigner Kauz, wenn's nicht gefriert, dann taut's, besagt eine Bauernregel.

  • Zwei Käuze rufen einander leidenschaftlich zu.

  • Felix Plock schleicht sich als Kauz mit komischem Talent und energisch-funkelndem Bariton in die Herzen der Zuschauer.

  • Er ist 60, und er gilt als ziemlich seltsamer Kauz.

  • Aber das war ein komischer Kauz.

  • Einige Tage später sammelten die Forscher die Gewölle der Käuze vor den Behausungen ein und untersuchten diese auf Nahrungsrückstände.

  • Mochte der Kauz sich noch so aufplüstern und fauchen, gegen den Bussard kam die Eule nicht an.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kauz?

Wortaufbau

Das Isogramm Kauz be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × K, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × Z

Das Alphagramm von Kauz lautet: AKUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Kauz (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Käu­ze (Plural).

Kauz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kauz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kau­zig:
in der Art und Weise eines Kauzes, dem Kauz zugehörig, dem Kauz verbunden, sonderbar, eigenartig, eigentümlich, wunderlich, wunderbar
Wald­kauz:
eine in Europa häufig vorkommende Eule aus der Gattung der Käuze
Wur­zel­sepp:
eine etwas seltsame, absonderliche Person, ein komischer Kauz

Buchtitel

  • Kasi Kauz und die komische Krähe Oliver Wnuk | ISBN: 978-3-84584-168-7
  • Ritter Kauz vom Rabensee Peter Hacks | ISBN: 978-3-35903-050-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kauz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kauz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8582110, 8223387, 6298497, 5235210, 1966637, 1600444 & 669654. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. bazonline.ch, 13.11.2023
  4. rp-online.de, 02.11.2022
  5. abendblatt.de, 07.11.2022
  6. thueringer-allgemeine.de, 11.01.2020
  7. basicthinking.de, 01.09.2020
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  9. sueddeutsche.de, 20.12.2019
  10. stern.de, 20.08.2017
  11. abendzeitung-muenchen.de, 02.12.2017
  12. zeit.de, 06.03.2016
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  14. tagesanzeiger.ch, 17.06.2009
  15. tagesspiegel.de, 21.09.2009
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  17. tlz.de, 21.09.2007
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  21. spiegel.de, 04.09.2004
  22. abendblatt.de, 23.06.2004
  23. f-r.de, 13.08.2003
  24. f-r.de, 06.06.2002
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1995
  29. Süddeutsche Zeitung 1995