Erhabenheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛɐ̯ˈhaːbn̩haɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Erhabenheit
Mehrzahl:Erhabenheiten

Definition bzw. Bedeutung

  • Eigenschaft/Zustand, würdevoll zu sein und/oder anerkannt zu werden

  • nach oben gewölbte Stelle auf einer Fläche

Begriffsursprung

Ableitung zu erhaben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Erhabenheitdie Erhabenheiten
Genitivdie Erhabenheitder Erhabenheiten
Dativder Erhabenheitden Erhabenheiten
Akkusativdie Erhabenheitdie Erhabenheiten

Anderes Wort für Er­ha­ben­heit (Synonyme)

Dignität (geh., bildungssprachlich)
Distinktion (geh.):
Auszeichnung
besondere Vornehmheit
Gefasstheit
Getragenheit (geh.)
Grandezza (geh., ital.):
das hoheitsvolle Benehmen, die steife Würde
ursprünglich: die Würde eines Granden, eben einer hochgestellten Persönlichkeit
Gravität (geh., bildungssprachlich):
bildungssprachlich, auch spöttisch: feierliche Würde; Gemessenheit im Gehaben
Haltung:
(bezüglich des Stehens, Gehens oder Sitzens) Art und Weise, den Körper, insbesondere das Rückgrat zu halten; Körperhaltung
das Halten von Tieren/Menschen
Hehrheit (geh., sehr selten, veraltet)
Majestät:
ohne Plural: eine Eigenschaft wie Herrlichkeit, Erhabenheit oder Größe, die von etwas oder jemanden ausgeht
Titel von Kaisern und Königen (in der Anrede auch mit vorangehendem Pronomen verwendet)
Pathetik (geh.)
Stolz:
Gegenstand oder Person des gehobenen Selbstwertgefühls
Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein
Vornehmheit:
Eigenschaft, höheren Standes zu sein
Eigenschaft, von hoher Kultiviertheit zu zeugen
Weihe (geh.):
Erhabenheit, Würde und heiliger Ernst
Heiligung, Aufwertung einer Person oder Sache durch eine rituelle Zeremonie
Würde:
kein Plural, veraltend, gehoben: hoher Rang, hohe Stellung eines Menschen
kein Plural: Gesamtheit sittlich-moralischer Werte, die Achtung (eines Menschen) erfordert
würdevolles Benehmen

Beispielsätze

  • Es ruft keine Erhabenheit hervor, wenn die Armseligkeit die Erbärmlichkeit tadelt.

  • Draußen posiert der Mond in unvergleichlicher Erhabenheit und ich verspüre eine starke Neigung, noch ein wenig spazieren zu gehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Mit „Pendants“ erklang in tiefer Erhabenheit das von Andrey Babayev komponierte turkmenische Nationallied.

  • Das Endspiel war ein Sinnbild für die Entwicklung der Mannheimer bis hin zur völligen Erhabenheit auf nationaler Ebene.

  • Declan Quinns Kamera weiß um die Erhabenheit des Trostlosen.

  • Man sagt, ein Ton der Erhabenheit präge das beginnende Allegro moderato.

  • Das verleiht ihnen jedenfalls immer ein Gefühl unendlicher Erhabenheit und großer Zufriedenheit.

  • Doch plötzlich stolperte sie über ihre vermeintliche Stärke: die eigene moralische Erhabenheit.

  • Dennoch vermittelt der letzte jemals gebaute Horch eine gewisse Erhabenheit.

  • Hollywoodstar Jessica Alba zeigte nun erstmals öffentlich, während des Spazierengehens in Beverly Hills, voller Erhabenheit ihren Babybauch.

  • Die Bühne von Cary Gayler ist ein schmuddeliger Hinterhofkerker, der keine Erhabenheit duldet.

  • Als Motiv gab er an, er habe sich damit ein Gefühl von Macht und Erhabenheit verschaffen wollen.

  • Erhabenheit ist ein Wort, das hier trifft.

  • Scuderia des Quirinale, Villa Medici, GAM: Die Erhabenheit Roms.

  • Begeisterung und Verärgerung, das Laute und Grelle der Stadt und die stille Erhabenheit des leuchtenden Himmels.

  • Eisige Schönheit, Gipfel, die in ihrem trivialen Gipsweiß doch nur ein ironisches Zitat von Erhabenheit darstellen.

  • Das ist nicht mehr Konzeptkunst, das ist Erhabenheit schlechthin.

  • Der Wein strahlt Erhabenheit aus, an ihm ist nichts "Gemachtes".

  • Die Werte der Berge, die Stille, Harmonie, Erhabenheit und auch Gefahr müssen unterstrichen werden.

  • Erhabenheit, das trifft die Sache genau.

  • Darin besteht die bittere Erhabenheit der Macht.

  • Joachim bewunderte ihre "Lieblichkeit, vereint mit Erhabenheit."

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Er­ha­ben­heit be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × H, 1 × A, 1 × B, 1 × I, 1 × N, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 3 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × B, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R, A und N mög­lich. Im Plu­ral Er­ha­ben­hei­ten zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Er­ha­ben­heit lautet: ABEEEHHINRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Ham­burg
  4. Aachen
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Ingel­heim
  11. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Hein­reich
  4. Anton
  5. Berta
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Ida
  11. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Hotel
  4. Alfa
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Hotel
  9. Echo
  10. India
  11. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Er­ha­ben­heit (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Er­ha­ben­hei­ten (Plural).

Erhabenheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Er­ha­ben­heit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ehr­furcht:
auf einer hohen Achtung von Würde, Erhabenheit oder Wert beruhende Scheu
ehr­fürch­tig:
aufgrund der hohen Achtung von Würde, Erhabenheit oder Wert zurückhaltend, ängstlich oder schüchtern
ehr­furchts­voll:
aufgrund der hohen Achtung von Würde, Erhabenheit oder Wert zurückhaltend, ängstlich oder schüchtern; voller Ehrfurcht
Ehr­fürch­tig­keit:
auf einer hohen Achtung von Würde, Erhabenheit oder Wert beruhende Scheu; Ehrfurcht
hehr:
beeindruckend durch Großartigkeit und Erhabenheit, Ehrfurcht einflößend
Ho­heit:
grundlegende (persönliche) Würde und Erhabenheit
Su­b­li­mi­tät:
Zustand oder Eigenschaft der Erhabenheit, Feinheit

Buchtitel

  • Ueber die seitliche Erhabenheit in dem Lateral-Ventrikel des menschlichen Gehirnes Karl Gustav Jung | ISBN: 978-3-38653-229-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Erhabenheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Erhabenheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11229500 & 1653197. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. onetz.de, 03.08.2023
  2. tagesspiegel.de, 06.05.2018
  3. welt.de, 23.02.2018
  4. onetz.de, 01.12.2016
  5. zeit.de, 16.09.2013
  6. n-tv.de, 23.05.2013
  7. autoservicepraxis.de, 09.07.2008
  8. shortnews.de, 20.12.2007
  9. berlinonline.de, 06.10.2005
  10. fr-aktuell.de, 14.04.2005
  11. welt.de, 22.10.2004
  12. sueddeutsche.de, 01.04.2003
  13. berlinonline.de, 29.10.2003
  14. sz, 02.02.2002
  15. bz, 03.02.2001
  16. DIE WELT 2000
  17. Die Zeit (44/2000)
  18. Junge Welt 2000
  19. Tagesspiegel 1999
  20. Welt 1999
  21. BILD 1998
  22. Welt 1998
  23. Spektrum der Wissenschaft 1998
  24. TAZ 1997
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Berliner Zeitung 1995