Beugung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈbɔɪ̯ɡʊŋ]

Silbentrennung

Beugung (Mehrzahl:Beugungen)

Definition bzw. Bedeutung

  • Ablenkung von Wellen an Hindernissen

  • das Beugen, Abwinkeln

  • deutscher Ausdruck für Flexion

  • willkürliche Auslegung von Gesetzen

Begriffsursprung

Ableitung (Derivation) des Substantivs zum Stamm des Verbs beugen mit dem Suffix -ung als Derivatem (Ableitungsmorphem).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Beugungdie Beugungen
Genitivdie Beugungder Beugungen
Dativder Beugungden Beugungen
Akkusativdie Beugungdie Beugungen

Anderes Wort für Beu­gung (Synonyme)

Brechung:
Linguistik, Sprachwissenschaft: Bezeichnung für verschiedene Arten von Vokaländerungen aufgrund von Assimilation
Physik: Richtungsänderung einer Welle auf Grund einer lokalen Änderung der Brechzahl
Diffraktion
Biegung (ugs., österr.):
die Richtungsänderung einer Straße, eine Kurve
Linguistik, Sprachwissenschaft: deutscher Terminus für Flexion
Flexion (fachspr., wissenschaftlich):
Linguistik/Sprachwissenschaft
Medizin: Bewegung, welche den Winkel zwischen zwei Knochen eines Gelenks verringert
Deklination:
Abweichung einer Magnetnadel von der wahren Nordrichtung
Flexion der Nomina (im traditionellen Sinne, das heißt der Substantive, Artikel, Adjektive und Pronomen)
Rechtsbeugung:
in § 339 StGB geregelte Straftat, die in der vorsätzlichen Nicht- oder Falschanwendung des geltenden Rechts durch einen Amtsträger (meistens Richter) besteht, wobei der Amtsträger einen elementaren Verstoß gegen die Rechtspflege begehen und sich in schwerwiegender Weise von Recht und Gesetz entfernen muss
Rechtsverdrehung

Gegenteil von Beu­gung (Antonyme)

Wort­bil­dung:
Linguistik, mit Plural: Bildung neuer Wörter auf der Grundlage von lexikalischen Morphemen und Wortbildungsmorphemen
Linguistik, mit Plural: morphologische Struktur der Wörter aus lexikalischen Morphemen und Wortbildungsmorphemen

Beispielsätze

  • Die Wellenlänge von einfarbigem Licht kann mit Hilfe der Beugung festgestellt werden.

  • Komparation wird manchmal als eine Form der Beugung aufgefasst.

  • Die Beugung der Knie kann Schmerzen verursachen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als eine Beugung des Rechts im Sinne von § 339 StGB kommen nur elementare Rechtsverstöße in Betracht.

  • So haben diese Tastaturen oft eine angewinkelte Form, welche die Handgelenke zur Beugung zwingt.

  • SPIEGEL ONLINE: Was bedeutet "Beugung", der Titel der aktuellen Ausstellung?

  • Solms hätte die "Beugung" des Geschäftsordnungsrechts nicht zulassen dürfen, sagte er.

  • Er liegt genau in der Beugung zwischen kleinem Finger und Ringfinger.

  • Beim Licht untersuchte er die Beugung und maß die Wellenlänge.

  • Allein, so sehr er sich auch bemühte, er fand keine Brechung, Beugung oder Polarisation wie beim Licht.

  • Wie es scheint, will er die 'starke' Beugung bei Verben etwas forcieren, und so sagte er, daß Kohl mit Chirac 'zu Abend spies'.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Beu­gung?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Beu­gung be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 2 × U, 1 × B, 1 × E & 1 × N

  • Vokale: 2 × U, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × G, 1 × B, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten U mög­lich. Im Plu­ral Beu­gun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Beu­gung lautet: BEGGNUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Unna
  4. Gos­lar
  5. Unna
  6. Nürn­berg
  7. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Ulrich
  4. Gus­tav
  5. Ulrich
  6. Nord­pol
  7. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Uni­form
  4. Golf
  5. Uni­form
  6. Novem­ber
  7. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Beu­gung (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Beu­gun­gen (Plural).

Beugung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Beu­gung kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Beu­ge­mus­kel:
Muskel, der die Beugung eines Gelenks ermöglicht
Beu­ger:
Skelettmuskel, der die Beugung eines Gelenks vollzieht
ein­kni­cken:
eine scharfkantige Delle (Knick) kriegen; aber auch: eine Beugung in einem Gelenk bekommen
Fle­xi­ons­mor­phem:
Linguistik: ein grammatisches Morphem, das der Beugung (Flexion) eines Wortes dient
In­kli­na­ti­on:
Medizin: Beugung der Wirbelsäule
Kon­ju­ga­ti­on:
Beugung (Flexion) der Verben
Kon­kor­danz:
Linguistik/Sprachwissenschaft: Beugung von Wörtern nach der Nominalklasse ihres Bezugswortes
Rumpf­beu­ger:
Muskelgruppe zur Beugung des Rumpfes, die vom Schädel bis zum Becken als Gegenspieler des dorsalen Rückenstranges unterhalb bzw. ventral der Wirbelsäule verläuft
Rü­cken­beu­ger:
(Bauch-)Muskel, der für die Beugung des Rückens zuständig ist
Über­ho­ri­zont­ra­dar:
Technik: weitreichendes Radar im Kurzwellenbereich, dessen Sendeenergie entweder durch Beugung an der Erdoberfläche oder Reflexion an der Ionosphäre die Erdkrümmung überwinden kann
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Beugung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Beugung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. taz.de, 27.03.2018
  2. feedsportal.com, 28.02.2012
  3. spiegel.de, 02.06.2007
  4. spiegel.de, 12.03.2004
  5. archiv.tagesspiegel.de, 29.12.2003
  6. Welt 1999
  7. Stuttgarter Zeitung 1995
  8. Süddeutsche Zeitung 1995