Allüre

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [aˈlyːʁə]

Silbentrennung

Alre (Mehrzahl:Alren)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im 19. Jahrhundert von französisch allure (im Plural: „Benehmen, Art und Weise)“ entlehnt, einer Ableitung von aller (gehen)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Allüredie Allüren
Genitivdie Allüreder Allüren
Dativder Allüreden Allüren
Akkusativdie Allüredie Allüren

Anderes Wort für Al­lü­re (Synonyme)

Gehabe:
meist negativ: (affektiertes) Verhalten
Laune:
Gemütszustand; wie sich jemand fühlt oder worauf jemand gerade Lust hat
meist Plural: spontaner Gefühlsausbruch

Beispielsätze

  • Er gab sich gern die Allüre eines Intellektuellen.

  • Der Schritt ist nur eine der Allüren beim Pferd.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diese Allüren führten dazu, dass die Rebsorte beinahe ausgestorben ist.

  • Angela Merkel ist sich als Ziehkind von Erich Honecker kommunistische Allüren gewohnt.

  • Die Allüren und Manien Bolsonaros erinnern tatsächlich an Diktatoren noch nicht lange vergangener Zeiten.

  • Der kommt immer, wenn es irgendwie möglich ist, unkompliziert und ohne Allüren, man kann ihn um Rat fragen, das rechnet man ihm hoch an.

  • Leistung, Charakter und Verhalten stimmen und Du kannst die hart erarbeiteten Erfolge ohne Allüren geniessen.

  • Etwas, was auch Solidarität zeigt und zum anderen auch sogar noch gesteigert wird mit Robin Hood Allüren.

  • Der 65-fache Internationale ist Joachim Löws Chef im Mittelfeld, aber einer ohne Allüren.

  • Die Stars sind unkompliziert, Allüren ihnen fremd, Tuchfühlung bei den Wettkämpfen ist möglich.

  • Auch der Trainer hat augenscheinlich keine Lust mehr auf die Allüren von Timo Furuholm.

  • Tatsächlich reihte Adams ohne Schnickschnack, ohne Allüren, ohne große Geste alte an neue Songs und mixte sämtliche seiner Welthits dazu.

  • Beide leben die Einsatzbereitschaft vor, die sie von ihren Mitarbeitern verlangen – ohne Allüren, ohne Eitelkeiten, auf die Sache bezogen.

  • Christian Louboutin selbst ist trotz des Hypes um seine Kreationen ein Mann ohne Allüren geblieben.

  • Er hat keine Allüren und ist trotzdem charismatisch.

  • "Immer menschlich und ohne Allüren" sei der Kollege, sagt Schneider.

  • Bei diesem jungen Maler findet man keine künstlerischen Allüren, da wird nichts großartig Neues versucht.

  • Die Formel-1-Karriere des Stars ohne Allüren verlief aufgrund einiger vertraglicher Probleme sehr kurvenreich.

  • Der Vater war nicht bereit, die Allüren des Sohnes zu finanzieren.

  • Das Urteil über dessen Allüren und deren Folgen deckte er bislang mit der Unschuldsvermutung zu.

  • Eine Frau ohne Allüren, großes Aufsehen, pompöses Defilee.

  • Sie sind zudem keine Machtpolitiker, von denen Mitglieder und Funktionäre "leninistische" Allüren zu erwarten hätten.

  • Statt Allüren gönnt er sich Ehrlichkeit.

  • Er hatte keine Allüren, er war wirklich aufgeschlossen.

  • Am wichtigsten war immer, daß alle Stars und Sternchen mit ihren kleinen Wehwehchen, Goldkettchen und Allüren einbrausten.

  • Die Allüren einer Diva beherrscht Shequida Ryzell.

  • Und die Allüren des trinkfreudigen Regisseurs würden für mindestens drei Hollywoodsgrößen ausreichen.

  • Keine Allüren, keine Autogrammkarten.

  • Spielmacher Doron Sheffer kam aus der amerikanischen Profiliga NBA zurück und repräsentiert den unabhängigen typischen Israeli ohne Allüren.

  • Sie alle geben Auskunft über Glanz und Gloria, Gagen und Garderobe, Allüren und Launenhaftigkeit der weiblichen Goldkehlen.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Al­lü­re?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Al­lü­re be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × A, 1 × E, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L und Ü mög­lich. Im Plu­ral Al­lü­ren an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Al­lü­re lautet: AELLRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Leip­zig
  3. Leip­zig
  4. Umlaut-Unna
  5. Ros­tock
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Lud­wig
  3. Lud­wig
  4. Über­mut
  5. Richard
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Lima
  3. Lima
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Al­lü­re (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Al­lü­ren (Plural).

Allüre

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Al­lü­re kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Di­va:
Person (meist eine Frau, aber auch Mann), die durch exzentrische Allüren und Launenhaftigkeit auffällt
Film­di­va:
durch den Film bekannte Person (meist eine Frau, aber auch Mann), die durch exzentrische Allüren und Launenhaftigkeit auffällt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Allüre. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Allüre. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. blick.ch, 11.01.2022
  3. bernerzeitung.ch, 11.01.2021
  4. kurier.at, 01.06.2020
  5. aargauerzeitung.ch, 15.06.2019
  6. blick.ch, 10.03.2018
  7. freitag.de, 15.04.2017
  8. marchanzeiger.ch, 11.06.2016
  9. n-tv.de, 16.03.2015
  10. mz-web.de, 05.11.2014
  11. kurier.at, 01.12.2012
  12. faz.net, 26.07.2011
  13. gala.de, 21.02.2010
  14. bazonline.ch, 04.09.2009
  15. sueddeutsche.de, 07.12.2007
  16. morgenweb.de, 08.07.2006
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  20. welt.de, 16.06.2002
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  22. DIE WELT 2001
  23. bz, 08.05.2001
  24. Junge Welt 2000
  25. DIE WELT 2000
  26. Tagesspiegel 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996