zuschreiben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡suːˌʃʁaɪ̯bn̩ ]

Silbentrennung

zuschreiben

Definition bzw. Bedeutung

  • transitiv; etwas/jemandem etwas zuschreiben: annehmen, dass etwas/jemand eine bestimmte Eigenschaft hat

  • transitiv; etwas/jemandem etwas zuschreiben: etwas/jemanden als Ursache oder Verursacher von etwas ansehen

  • transitiv; umgangssprachlich: dazuschreiben; ergänzend notieren

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schreiben mit dem Derivatem zu-.

Konjugation

  • Präsens: schreibe zu, du schreibst zu, er/sie/es schreibt zu
  • Präteritum: ich schrieb zu
  • Konjunktiv II: ich schriebe zu
  • Imperativ: schreibe zu! / schreib zu! (Einzahl), schreibt zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­schrie­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­schrei­ben (Synonyme)

(jemandem etwas) attestieren:
etwas bescheinigen, jemandem etwas zugestehen
veraltend: jemandem eine Attestation ausstellen
attribuieren (fachspr.):
ein Attribut hinzufügen, mit einem Attribut ausstatten/versehen
einem Werk/Resultat als Urheber/Schöpfer zuschreiben
beimessen:
einem Sachverhalt einen Sinn oder Wert zusprechen
prädizieren (fachspr.)
zuerkennen:
davon ausgehen, dass etwas zutrifft
etwas offiziell (durch ein Gericht/Amt) aussprechen/gewähren
(jemandem etwas) zusprechen:
ein Genussmittel schätzen
offiziell entscheiden, dass jemand etwas bekommen soll
zurechnen:
addieren, zu einer Zahl dazuzählen
davon ausgehen, dass jemand für eine Tat verantwortlich ist
(sich etwas) zugute halten (positiv)

Weitere mögliche Alternativen für zu­schrei­ben

andichten:
jemandem ein Gedicht widmen, auf jemanden ein Gedicht verfassen
jemandem etwas Unrichtiges zuschreiben; Lügen, Gerüchte, unwahre Behauptungen über jemanden verbreiten
aufbürden nachsagen
charakterisieren:
‚etwas charakterisiert jemanden:‘ für jemanden typisch, kennzeichnend sein
unterstellen:
jemandem die Verfügungsgewalt geben über etwas (Aufgaben, Personen, Institutionen, Militärverbände)
jemandem etwas in negativer Absicht fälschlicherweise zuschreiben (vor allem eine Absicht, eine Meinung, eine Handlung)

Beispielsätze

  • Ich weiß nicht, ob wir dieser Pflanze eine besondere Wirkung zuschreiben können.

  • Willst du noch ein Postskriptum zuschreiben?

  • Vielleicht hat Tom gar nicht begangen, was wir ihm zuschreiben.

  • Das Tor wurde Ali zugeschrieben.

  • Viele von Toms Heldentaten wurden in späterer Zeit Herakles zugeschrieben.

  • Tom und Maria können sich nicht an die Tat erinnern, die ihnen von allen zugeschrieben wird.

  • Dieser Ausspruch wird vielfach Schiller zugeschrieben, in dessen Werk findet er sich aber nirgends.

  • Das musst du seiner Jugend zuschreiben.

  • Dieses Gedicht wird ihm zugeschrieben.

  • Erfolge nehmen alle für sich in Anspruch, Misserfolge werden einem einzigen zugeschrieben.

  • Tom wurde zu Unrecht die Schuld zugeschrieben.

  • Die Erfindung des elektrischen Lichts wird Edison zugeschrieben.

  • Die Erfindung wird Edison zugeschrieben.

  • Erfolge nehmen alle in Anspruch, Misserfolge werden einem einzigen zugeschrieben.

  • Dieses Gemälde wird Monet zugeschrieben.

  • Dieses Gedicht wurde ihm zugeschrieben.

  • Man hat den Unfall dem schlechten Wetter zugeschrieben.

  • Sie hat ihr Scheitern ihrer Krankheit zugeschrieben.

  • Ihm wurden diese Worte zugeschrieben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die dort gespeicherten Daten seien Individuen zugeschrieben.

  • Denn Klagenfurt erhielt nach Intervention des VAR einen Elfmeter zugeschrieben, den Irving zum 3:3 verwandelte.

  • Das Problem liegt vielmehr in der Rolle und Verantwortung, die ihnen Staaten und Gesellschaften zuschreiben.

  • Der Sängerin soll nun eine neue Rolle in der TV-Serie zugeschrieben werden.

  • Bei Twitter-Accounts sollte man überprüfen, ob ein Tweet wirklich von dem Account kommt, dem er zugeschrieben wird.

  • Alles, was man der Unterhaltungskultur zuschreiben kann, sollte eigentlich nicht subventioniert werden.

  • Dabei auch deswegen, weil mir in der Diskussion zugeschrieben wird, was ich nicht gesagt habe.

  • Ähnliche Attacken in diesem Jahr waren der kurdischen Extremisten-Organisation PKK zugeschrieben worden.

  • Allein im August 1918 gelang ihm der Abschuss von 20 feindlichen Flugzeugen, 62 Abschüsse werden ihm allein zugeschrieben.

  • Damit wird der Erinnerung an die Reformation glaubensweckende Kraft zugeschrieben.

  • Aber seine Macht habe Hitler nicht allein erworben, sie sei ihm von den Deutschen zugeschrieben worden.

  • Die spannendste Frage ist doch eigentlich: Welchen Unternehmenswert hat Facebook sich eigentlich selber zugeschrieben?

  • Apples Erfolg wird in wesentlichem Maße seinem Mitgründer Jobs zugeschrieben.

  • Unter den fünf Kandidaten werden den Miliband-Brüdern die besten Chancen auf das Spitzenamt zugeschrieben.

  • Der Film wird stets Samir zugeschrieben.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas/jemandem eine Fähigkeit zuschreiben; etwas/jemandem Einfluss [auf etwas] zuschreiben
  • jemandem ein Verbrechen zuschreiben
  • Worte/eine Unterschrift [zum Beispiel zu einem Brief oder Ähnlichem] zuschreiben

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb zu­schrei­ben be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U und I mög­lich.

Das Alphagramm von zu­schrei­ben lautet: BCEEHINRSUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Ros­tock
  7. Essen
  8. Ingel­heim
  9. Ber­lin
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Richard
  7. Emil
  8. Ida
  9. Berta
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Romeo
  7. Echo
  8. India
  9. Bravo
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

zuschreiben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­schrei­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

askrip­tiv:
(unveränderlich) zugeschrieben oder (nachdrücklich) zuschreibend
da­men­haft:
wie eine Dame, verbunden mit den Attributen und der Erscheinung, die einer Dame zugeschrieben werden (beispielsweise Kultiviertheit, Gepflegtheit, Eleganz, Charme, Liebenswürdigkeit)
fer­tig­ma­chen:
umgangssprachlich, sich selbst negative Eigenschaften oder Schuld zuschreiben und sich damit selbst quälen
Gna­den­bild:
Abbildung eines Heiligen, von Jesus oder der Mutter Gottes, dem von Gläubigen Wunderkraft zugeschrieben wird
Gott­kö­nig:
König, der für eine Gottheit gehalten wird bzw. dem gottähnliche Fähigkeiten und Eigenschaften zugeschrieben werden.
Hel­den­mut:
Mut, wie er einem Helden zugeschrieben wird; besonders großer Mut
Kla­ge­lied:
Religion, im Plural Klagelieder: Buch des Alten Testamentes, das die Zerstörung des Tempels (587 v. Chr.), den Verlust der staatlichen Unabhängigkeit Judas und die Gefangenschaft seiner Einwohner in Babylonien thematisiert. Dieses Buch wird häufig dem Propheten Jeremias zugeschrieben, was aber nach neueren Forschungen nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Merk­mal:
Eigenschaft, die einem linguistischen Gegenstand (Phonem, Lexem, …) zugeschrieben wird
pau­scha­li­sie­ren:
vereinfachend eine Eigenschaft einer ganzen Gruppe von Personen oder Objekten zuschreiben
Se­her:
eine Person, der zugeschrieben wird, übernatürliche Dinge wahrzunehmen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zuschreiben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zuschreiben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8131976, 7843590, 7784667, 6813526, 4228454, 3811678, 2935932, 2927349, 2758012, 1905097, 1897214, 1465005, 962530, 769449, 730663, 725295 & 353269. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  24. Berliner Zeitung 2000
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