widerlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈviːdɐlɪç ]

Silbentrennung

widerlich

Definition bzw. Bedeutung

  • das ästhetische Empfinden verletzend

  • kaum auszuhalten

  • moralisch verabscheuenswürdig, nicht zu tolerieren

  • sehr unangenehm auf die Sinnesorgane wirkend

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Verbs widern mit dem Suffix -lich.

Steigerung (Komparation)

  1. widerlich (Positiv)
  2. widerlicher (Komparativ)
  3. am widerlichsten (Superlativ)

Anderes Wort für wi­der­lich (Synonyme)

abscheulich:
(moralisch) verwerflich
Ekel, Abscheu, Widerwillen, Ablehnung erregend
abstoßend:
Abscheu, Widerwillen oder Ekel erregend
für Flüssigkeiten undurchlässig, eine Kraft in entgegengesetzte Richtungen ausübend
bäh (ugs., Babysprache):
Ausdruck der Abscheu, der Verachtung, der Schadenfreude
das Blöken des Schafes
Brechreiz auslösend
degoutant (geh.):
herausfordernd zur Abneigung, eklig
Ekel erregend:
ein abneigendes Gefühl hervorrufend, verursacht durch Ekel
ekelerregend:
ein abstoßendes Gefühl hervorrufend, Ekel erregend
ekelhaft:
Ekel hervorrufend
ekelig:
Ekel erregend; widerlich
eklig:
Ekel erregend; widerlich
niederträchtig:
auf bewusste Weise böse, hinterlistig, boshaft
unangenehm:
nicht angenehm, peinlich, ungemütlich, unerträglich
unappetitlich (auch figurativ):
den Appetit nicht anregend, etwas abstoßend
übertragen: abstoßend, unansehnlich
unerträglich:
auf andere abstoßend wirkend
dergestalt, dass es nicht ausgehalten werden kann
ungustiös (österr.)
unsympathisch:
nicht sympathisch; unangenehm; der Kontakt mit der Person erzeugt ein unangenehmes Gefühl
verwerflich:
moralisch inakzeptabel und tadelnswert
widerwärtig:
dem guten Geschmack, persönlicher Empfindung oder moralischen Grundsätzen entgegenstrebend

Gegenteil von wi­der­lich (Antonyme)

äs­the­tisch:
auf die Sinne des Betrachters harmonisch wirkend
die Ästhetik betreffend; der Ästhetik entsprechend; den Gesetzen der Ästhetik folgend
be­hag­lich:
Wohlbehagen, Gemütlichkeit empfindend
Wohlbehagen, Gemütlichkeit erweckend
eh­ren­haft:
Anerkennung und Wertschätzung verdienend
er­freu­lich:
Freude hervorrufend; freudig stimmend
red­lich:
sehr groß
sehr, tüchtig, ordentlich
schmack­haft:
angenehm schmeckend; zum Essen oder Trinken reizend, einladend
un­be­schol­ten:
aufgrund eines untadligen Verhaltens mit gutem Ruf, frei von öffentlichem Tadel
wohl­rie­chend:
von angenehmem Geruch, angenehm riechend

Beispielsätze

  • Die Banane hat widerlich geschmeckt, die war bestimmt nicht mehr gut.

  • Dieser zerzauste Hund vom Nachbarn sieht widerlich aus.

  • Heute ist eine widerliche Hitze.

  • Es ist widerlich.

  • Ich verstehe nicht, warum diese Menschen so widerlich zueinander sind.

  • Das Essen hatte eine widerlich schleimige Konsistenz.

  • Das ist echt widerlich.

  • Mein Mitbewohner ist so widerlich!

  • Was für ein widerliches Individuum!

  • Ich soll seine widerliche Pampe essen.

  • Das war widerlich.

  • Mary fand Toms Pipi-Fetisch widerlich.

  • Mary fand Toms Pinkel-Fetisch widerlich.

  • Der Name eines Lebensmittels kann beeinflussen, ob man es als essenswert oder widerlich einstuft.

  • Ich finde das widerlich.

  • Das ist widerlich!

  • Ich fürchte mich vor Küchenschaben, denn sie sind widerlich und hässlich.

  • Tom ist ein widerlicher Mensch.

  • Diese Pizza ist widerlich.

  • Diese Pizza ist widerlich!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ihre Schicksale stehen für eine besonders widerliche, wenn auch für die Betroffenen letztlich erfreuliche Facette der SED-Herrschaft.

  • Dieser Mann ist nichts anderes als ein widerlicher Lügner und Betrüger.

  • Das Buch sei «widerlich, bewegend, moralisch suggestiv und technisch brillant», urteilte der Radiosender NPR.

  • Aldi-Kundin macht widerliche Entdeckung beim Einkauf im Discounter– „Kann doch nicht sein!

  • "Ben" hat den deutschen Nationalspieler, der in den sozialen Medien rund eine Million Follower hat, mit widerlichen Nachrichten bombardiert.

  • Absolut widerlich diese Kampagne.

  • Der Kommentar von "Schwabbelmonster" ist einfach nur widerlich.

  • Dass BILD, wie heute überhaupt der Boulevard, mit widerlichem Titel aufmacht, wer hätte anderes vermutet.

  • Für den Leiter des "Trinity"-Tests, den Physiker Kenneth Bainbridge, ist es "eine widerliche und Ehrfurcht gebietende Vorführung".

  • Andere werden Bundespräsident und widerliche Kriegshetzer".

  • Diese Scheinheiligkeit und Heuchlerei ist das eigentlich widerliche.

  • Was sie getan habe, sei widerlich und egal was und wie sie es jetzt mache, es sei falsch.

  • Die Pendler sind mehrheitlich auf die Bahn angewiesen, haben keine Alternativen und Opfer des widerlichen Populismus der GDL.

  • Denn der Abgesandte Gottes ist ein ziemlich widerlicher, hässlicher, unfreundlicher Hund, der eines Nachts auf Marcus' Bettdecke sitzt.

  • Das ist gut so, denn auch in unserer Region treiben Neo-Nazis mit widerlichen Parolen ihr Unwesen.

Häufige Wortkombinationen

  • ein widerlicher Angeber, ein widerlicher Kerl, ein widerlicher Vergleich ein widerliches Verhalten
  • ein widerlicher Beigeschmack, ein widerlicher Geschmack, ein widerlicher Geruch, ein widerlicher Nachgeschmack
  • eine widerliche Farbe
  • eine widerliche Situation, unter widerlichsten Umständen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf wi­der­lich?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv wi­der­lich be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × R & 1 × W

  • Vokale: 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × R, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I und R mög­lich.

Das Alphagramm von wi­der­lich lautet: CDEHIILRW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Leip­zig
  7. Ingel­heim
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Dora
  4. Emil
  5. Richard
  6. Lud­wig
  7. Ida
  8. Cäsar
  9. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Delta
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Lima
  7. India
  8. Char­lie
  9. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

widerlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort wi­der­lich kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aa­sig:
übertragen: widerlich, ekelerregend
Dreck­sack:
derb, abwertend: Mensch, der von anderen als widerlich oder gemein wahrgenommen wird
ekeln:
etwas widerlich (eklig) finden
Fies­ling:
Mensch, der wegen seiner Eigenschaften als widerlich angesehen wird
schmie­rig:
übertragen: glatt, widerlich, unangenehm freundlich
Wi­der­lich­keit:
eine Sache, welche widerlich, Ekel erregend ist

Buchtitel

  • Mein widerliches Zuhause in voller Blüte Norbert Entfellner | ISBN: 978-3-94471-613-8

Häufige Rechtschreibfehler

  • wiederlich
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: widerlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: widerlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11838421, 11565223, 11235803, 10714561, 10636912, 10311142, 9722011, 9611794, 8117300, 6218296, 6218295, 5344170, 5176313, 5165027, 5054887, 4854360, 4303008 & 4301096. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 20.10.2023
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  3. derbund.ch, 31.03.2021
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  23. Die Welt 2001
  24. FREITAG 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. BILD 1997
  27. TAZ 1996
  28. Die Zeit 1995