vorbringen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfoːɐ̯ˌbʁɪŋən ]

Silbentrennung

vorbringen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb bringen mit dem Präfix vor-.

Konjugation

  • Präsens: bringe vor, du bringst vor, er/sie/es bringt vor
  • Präteritum: ich brach­te vor
  • Konjunktiv II: ich brächte vor
  • Imperativ: bring vor! / bringe vor! (Einzahl), bringt vor! (Mehrzahl)
  • Partizip II: vor­ge­bracht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für vor­brin­gen (Synonyme)

einreichen:
bei einer Behörde vorlegen, einem Amt zur Bearbeitung vorbringen
ursprünglich: jemanden für ein Amt vorschlagen, für eine Beförderung vorschlagen
unterbreiten:
etwas unter jemandem oder etwas entfalten und als Schutz platzieren
vorlegen:
etwas bekanntmachen
etwas jemand anderem zur Prüfung geben
vorschlagen:
einen Vorschlag machen; eine Empfehlung machen, die abgelehnt werden kann
(sich) berufen auf
anführen:
Argumente/Erklärung vorbringen
eine Gruppe von Personen oder etwas leiten
geltend machen
ins Feld führen (Argument) (fig., Hauptform, militärisch)
nennen:
als etwas bezeichnen
eine Person oder ein Ding mit Namen erwähnen
verweisen auf
zitieren:
jemanden vor ein Gericht, Amt, einen Ausschuss oder eine sonstige Autorität laden
(einzeln) angeben:
Mitteilung machen: hinweisen, mitteilen, behaupten
sich wichtiger erscheinen lassen als man ist; prahlen
aufführen (= nennen):
reflexiv: sich (schlecht) verhalten
transitiv: ein Bauwerk errichten
auflisten:
bestimmte Dinge untereinander notieren
aufsagen:
etwas auswendig rezitieren
veraltend: etwas unilateral beenden
aufzählen:
jemandem etwas im Einzelnen und nacheinander nennen
einzeln nennen
herunterbeten:
etwas auswendig und monoton aufsagen
Punkt für Punkt nennen
vortragen (z.B. vor Gericht):
ein Anliegen, eine Bitte oder Forderung jemandem vorbringen, an jemanden herantragen
ein Gedicht rezitieren

Sinnverwandte Wörter

an­brin­gen:
(ein Gerät, eine Maschine) starten, zum Laufen bringen, einschalten können
(Kleidung) anziehen können
geltend
ma­chen:
beginnen
den nachfolgend umschriebenen Laut von sich geben
prä­sen­tie­ren:
jemandem etwas vorstellen, zeigen
vor­stel­len:
etwas darstellen, jemanden (im Theater) spielen
etwas nach vorne stellen

Gegenteil von vor­brin­gen (Antonyme)

schwei­gen:
ein Geheimnis bewahren
still sein oder nicht reden
zu­rück­brin­gen:
etwas wieder in den Ursprungszustand bringen
jemanden oder etwas in eine benachteiligte Situation bringen, dass es nichts anderes übrig bleibt, als noch einmal aufs Neue anzufangen
zu­rück­hal­ten:
die eigenen Gefühle nicht offen zeigen, seine Verhaltensweise mäßigen
etwas nicht zur Schau stellen, unterdrücken, bändigen
zu­rück­neh­men:
einen Zug rückgängig machen
etwas Geschehenes/Gesagtes ungeschehen/ungesagt machen, etwas berichtigen

Beispielsätze

  • Wenn ich noch einen besonderen Wunsch vorbringen darf, so ist es der, dass wir morgen pünktlich anfangen.

  • So, einer nach dem anderen kommt ihr jetzt und bringt eure Zeichnungen vor.

  • Wenn du keine Beweise vorbringst, wird es schwierig.

  • Zu meiner Entschuldigung kann ich vorbringen, dass ich zu dem fraglichen Zeitpunkt völlig übermüdet war.

  • Ein gutes Argument, das schlecht vorgebracht wird, hat keine Wirkung.

  • Der gute Redner wird Vergleiche anwenden und Beispiele vorbringen.

  • Können Sie eine bessere Idee vorbringen?

  • Könnt ihr eine bessere Idee vorbringen?

  • Kannst du eine bessere Idee vorbringen?

  • Ich möchte eine Beschwerde vorbringen.

  • Darf ich eine andere Idee vorbringen?

  • Ich nahm an, sie würde Gegenargumente vorbringen, doch sie schwieg.

  • Ich möchte den Vorschlag vorbringen, dass ein Wettbewerb ausgeschrieben wird mit dem Ziel, zwei Maskottchen mit Namen Tom und Maria für Tatoeba zu entwerfen!

  • Tom hat einige gute Vorschläge vorgebracht.

  • Es gibt Leute, die selbst dann, wenn sie recht haben, ihre Sache so verzwickt und so peinlich vorbringen, als hätten sie unrecht.

  • Es ist nicht nötig, dass Sie Ihre Entschuldigungen vorbringen.

  • Früher hat man vieles viel eleganter vorbringen können.

  • Was kann man zu seiner Verteidigung vorbringen?

  • Nein, niemals werde ich das vorbringen.

  • Er hat eine Entschuldigung vorgebracht, warum er nicht zur Party gegangen ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Beispiel wird vorgebracht, dass im Tesla Semi eine Doppelquerlenker-Radaufhängung verbaut ist, wie man sie eigentlich nur in Pkws sieht.

  • Aber auch „ordentliche“ Argumente werden gegen die Pläne vorgebracht.

  • Die Fälle wurden im Zuge einstweiliger Maßnahmen, die man in dringenden Fällen beantragen kann, beim EGMR vorgebracht.

  • Berset wollte nicht innerhalb von drei Tagen schon wieder neue Verschärfungen vorbringen.

  • Der Angeklagte habe Curare in der Absicht mitgebracht, seine Patientin zu töten und nicht wie von ihm vorgebracht zur Pflege.

  • Bei einer ersten Anhörung habe die Gemeinde Schömberg keine Einwendungen vorgebracht.

  • Das ist ein Vorwurf, den parteiinterne Kritiker der Vorsitzenden und Bundeskanzlerin immer wieder vorbringen.

  • Bis Freitag, 27. Mai können Anregungen oder Einwendungen vorgebracht werden.

  • Da Sie eben auch keine Argumente vorbringen ist die Diskussion wohl hinfällig.

  • Anzeige Die von Swift formulierten Vorwürfe werden immer wieder gegen Spotify und ähnliche Dienste vorgebracht.

  • Die US-Regierung habe den Vorfall auf hoher Ebene mit Chinas Regierung vorgebracht.

  • München (ots) - Heute wird der Gesetzentwurf zur Novelle des Transplantationsgesetzes im Bundestag vorgebracht.

  • Als Entschuldigung soll die Lehrerin schriftlich vorgebracht haben, manchmal sei Leidenschaft schwer zu kontrollieren.

  • Fünf Argumente werden gemeinhin zur Unterstützung des Burkaverbots vorgebracht.

  • Beide wurden zu acht Jahren Haft verurteilt, und inzwischen werden neue Vorwürfe gegen sie vorgebracht.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Argument, einen Wunsch vorbringen, zur Verteidigung/Entlastung/Entschuldigung vorbringen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb vor­brin­gen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × R, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × O & 1 × V

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × R, 1 × B, 1 × G, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von vor­brin­gen lautet: BEGINNORRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Ber­lin
  5. Ros­tock
  6. Ingel­heim
  7. Nürn­berg
  8. Gos­lar
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Otto
  3. Richard
  4. Berta
  5. Richard
  6. Ida
  7. Nord­pol
  8. Gus­tav
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Bravo
  5. Romeo
  6. India
  7. Novem­ber
  8. Golf
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

vorbringen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort vor­brin­gen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ar­gu­men­tie­ren:
Argumente und Begründungen vorbringen, um eine These oder eine Meinung zu untermauern
aus­sa­gen:
etwas bei einer amtlichen, vorgesetzten Stelle vorbringen
Dau­er­feu­er:
meist kritische Äußerungen, die anhaltend vorgebracht werden
ein­wen­den:
einen Einwand, Widerspruch gegen etwas vorbringen
ge­gen­an­ar­gu­men­tie­ren:
(mehrfach) Begründungen (Argumente) vorbringen, die das von jemand anderem Gesagte widerlegen sollen
In­ter­ven­ti­on:
Eingreifen und dabei eine bestimmte Meinung vorbringen, sich für etwas einsetzen Intervention
Sto­ry:
(nicht wirklich zutreffende) Erklärung, die als Entschuldigung für etwas vorgebracht wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: vorbringen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: vorbringen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6972013, 6110560, 5713531, 5713530, 5713528, 4082824, 3681178, 2911696, 2782619, 2745945, 2404892, 2342128, 1734944, 1734940, 601617 & 351811. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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