verquicken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈkvɪkn̩ ]

Silbentrennung

verquicken

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Verbindung schaffen; eine Verbindung eingehen

  • mit Quecksilber verbinden, legieren

Begriffsursprung

Ursprünglich war das Verb ein Fachausdruck der Alchimisten und Ärzte für „Metall mit Quecksilber verbinden und dadurch auflösen,“ eigentlich „lebendig, flüssig machen“. Dies wird durch etwa durch Paracelsus und Thurneisser im 16. Jahrhundert belegt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird der Begriff auch im übertragenen Sinne von „fest vereinigen, vermengen, vermischen“ gebraucht.

Konjugation

  • Präsens: verquicke, du verquickst, er/sie/es ver­quickt
  • Präteritum: ich ver­quick­te
  • Konjunktiv II: ich ver­quick­te
  • Imperativ: verquicke! (Einzahl), ver­quickt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­quickt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­qui­cken (Synonyme)

anrühren:
dem Körper zuführen, zum Beispiel durch Essen/Trinken/Rauchen
eine Masse durch Mischung verschiedener Substanzen herstellen
durcheinanderwürfeln
durchmengen:
(zwei oder mehr feste Stoffe) miteinander vermischen
durchmischen:
gut, ausgiebig mischen/vermischen
durchrühren:
durch ein Sieb streichen
längere Zeit eine Masse mit einem Gerät (Rührlöffel, Rührerwerk) kreisförmig bewegen
einrühren:
durch Zusammenmischen und Verrühren herstellen, einsatzbereit machen
einen Stoff in einen anderen Stoff geben und durch Bewegung (Rühren) vermischen
konfundieren:
vermischen, vermengen
verwechseln
mischen:
etwas bestimmtes (beispielsweise Beton, einen Cocktail, Gift) durch herstellen
Musik/Hörspiele/etc. (im Tonstudio) mischen: Töne/Tonspuren/Geräusche so mixen, dass ein Stück entsteht
mixen:
etwas mit Hilfe eines Mixers zerkleinern und mischen
etwas, insbesondere alkoholische Getränke mischen
panschen (ugs.):
etwas mischen, verrühren; etwas (meist Flüssigkeit) fälschen, strecken; verschneiden
Flüssigkeit verschütten; verkleckern, verspritzen; planschen; in Flüssigkeiten mit Händen oder Füßen herumwühlen
pantschen (ugs.):
etwas mischen, verrühren; etwas (meist Flüssigkeit) fälschen, strecken
Flüssigkeit verschütten; verkleckern, verspritzen; planschen
unterbuttern (auch figurativ):
eine andere Person darin hindern, seine Meinung zu äußern
etwas zusätzlich verbrauchen
untermischen:
so hinzufügen, dass es zwischen/unter das gelangt, was es vorher schon gab
verhackstücken (ugs.):
ein Thema besprechen
etwas durch viel Kritik kleinreden auch allgemeiner: in keiner Form wertschätzen
vermanschen (ugs.):
etwas unbrauchbar oder zunichte machen, speziell auch jemandem dadurch ein positives Gefühl nehmen
zwei oder mehr Substanzen so verrühren, dass ein Brei oder eine neue Masse entsteht
vermengen:
Verschiedenes miteinander mischen
vermischen:
etwas durcheinander bringen
zwei oder mehr Substanzen so verrühren, dass ein Brei oder eine neue Masse entsteht
vermixen:
verschiedene Materialien zu einer homogenen Masse vermischen
verquirlen:
Zutaten oder Stoffe mit einem Quirl zu einer einheitlichen Menge vermischen
verrühren:
(mit Hilfe eines Geräts, zum Beispiel eines Löffels) miteinander vermengen, so dass aus einzelnen Stoffen eine gleichförmige Masse entsteht
verschneiden:
ein Tier kastrieren
kombinieren von Informationsebenen
verwursten (ugs.):
nicht gerade wissenschaftlich fundiert, sondern nur eben so unterbringen oder benutzen oder unter der gleichen Überschrift abhandeln
zu Wurst verarbeiten

Sinnverwandte Wörter

ver­bin­den:
einen Anrufer am Telefon zu einem Gesprächspartner weiterleiten
mit einer Binde abdecken, mit einem Verband versorgen
ver­ei­ni­gen:
zu einer Gesamtheit führen

Beispielsätze

Hier wird Beratung mit geschäftlichen Interessen verquickt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wir müssen ausgebildete Trainer und Trainerinnen in die Einrichtungen schicken, den Vereins- und Schulsport verquicken.

  • Damit das Thema Langsdorff jetzt zu verquicken, führt nicht weiter.

  • Eng ist er mit Katar verquickt, sein Sohn erhielt sogar einen Job beim katarischen Staatsfonds.

  • Erfolg, Macht und Potenz sind untrennbar miteinander verquickt; da ist es praktisch, dass man sich Männlichkeit quasi anfuttern kann.

  • Auch im Nahverkehr sind Politik und Bahn miteinander verquickt.

  • Darin ist Bewunderung für den starken Gegner verquickt mit Kritik an der eigenen Truppe.

  • "Die Oppositionsparteien verquicken eine Steuerfrage mit Grundsatz- und Kompetenzfragen", so Kopf.

  • Jetzt wurden Gaumenfreuden verquickt mit den Texten Erich Kästners.

  • Verheugen wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe bei der Besetzung des Postens Privates mit Dienstlichem verquickt.

  • Der gebürtige Darmstädter Rainer Witt verquickt Authentisches mit Fiktion und Insiderkenntnisse mit einer gehörigen Portion Satire.

  • Sie soll Parteifreunden mit Enthüllungen aus dem Privatleben gedroht sowie Amt und Parteiarbeit verquickt haben.

  • Hier werden viele Dinge verquickt.

  • Die Beteiligung von Partnern begründete Nemetschek mit Know-how-Bedarf, "um Old und New Economy miteinander zu verquicken".

  • Bei Richard Wagner verquickt sich die Legende mit dem "Tannhäuser"-Gedicht Heinrich Heines, das eine Parodie ist.

  • Die anthropologische Dimension wird verquickt mit dem Strickmuster und dem ambivalenten Verhältnis Tier-Mensch.

  • Wenn "beide Seiten verquickt" würden, "werden wir in der Entwicklung des Rechtsstaats um Generationen zurückgeworfen".

  • Sind diese Leute mit der Mafia verquickt?

  • Beides sollte nicht miteinander verquickt werden.

  • Bei alledem wird übersehen, daß Kunst und kommerzielle Werbung sich seit der Pop Art auf eine höchst seltsame Art verquickt haben.

  • "Ideologische und Qualitätsgesichtspunkte waren dabei ganz intensiv verquickt", gibt sie zu.

  • Ist der Streit auch mit dem ursprünglichen Plan von Frau Schmidt verquickt worden, Stellvertreterin von SPD-Parteichef Scharping zu werden?

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­qui­cken?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­qui­cken be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × I, 1 × K, 1 × N, 1 × Q, 1 × R, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × Q, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich.

Das Alphagramm von ver­qui­cken lautet: CEEIKNQRUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Quick­born
  5. Unna
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Köln
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Quelle
  5. Ulrich
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Kauf­mann
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Que­bec
  5. Uni­form
  6. India
  7. Char­lie
  8. Kilo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 30 Punkte für das Wort.

verquicken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­qui­cken kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

amal­ga­mie­ren:
zusammenlegen, verquicken, verschmelzen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verquicken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verquicken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
  2. krone.at, 22.09.2020
  3. tagesspiegel.de, 19.09.2019
  4. sueddeutsche.de, 10.05.2016
  5. tagesspiegel.feedsportal.com, 14.05.2015
  6. faz.net, 05.12.2013
  7. nordbayern.de, 04.03.2013
  8. kurier.at, 09.07.2009
  9. gea.de, 15.05.2007
  10. landeszeitung.de, 19.10.2006
  11. fr-aktuell.de, 07.10.2004
  12. sueddeutsche.de, 04.08.2004
  13. lvz.de, 01.06.2002
  14. DIE WELT 2000
  15. Tagesspiegel 1999
  16. FREITAG 1999
  17. Berliner Zeitung 1998
  18. TAZ 1997
  19. Berliner Zeitung 1997
  20. Welt 1996
  21. TAZ 1996
  22. Süddeutsche Zeitung 1995