verputzen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈpʊt͡sn̩ ]

Silbentrennung

verputzen

Definition bzw. Bedeutung

  • eine große Portion einer Speise auf einmal essen

  • einen Putz auf eine Mauer auftragen

  • etwas verprassen, verschwenden

  • meist in Negation: etwas verwinden, ausstehen können, etwas als annehmbar empfinden

Konjugation

  • Präsens: verputze, du ver­putzt, er/sie/es ver­putzt
  • Präteritum: ich ver­putz­te
  • Konjunktiv II: ich ver­putz­te
  • Imperativ: verputz/​verputze! (Einzahl), ver­putzt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­putzt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­put­zen (Synonyme)

(etwas) zwischen die Kiemen bekommen (ugs.)
(sich) gütlich tun (an)
(sich) zu Gemüte führen
einnehmen (Mahlzeit) (geh.):
beziehen
eine Befestigung erobern
(sich) einverleiben:
übernehmen, mit in etwas einbeziehen oder in etwas aufnehmen
zu seinem Wissen hinzufügen
Essen fassen (ugs.)
fressen (derb):
übertragen
futtern (ugs.):
reichlich Nahrung zu sich nehmen
in sich hineinschaufeln (ugs.)
mampfen (ugs.):
mit vollen Backen kauen, schmausen
Nahrung aufnehmen
spachteln (ugs.):
eher hastig und größere Mengen essen
eine zähflüssige Masse mit einem geeigneten Werkzeug (Spachtel) auf einen Untergrund aufbringen
speisen:
essen, Nahrung zu sich nehmen
mit etwas versorgen, etwas zuführen
verdrücken (ugs.):
familiär, reflexiv: heimlich weggehen
familiär: aufessen
verkosten:
eine Probe von etwas essen oder trinken (um den Geschmack zu prüfen und sich ein Urteil zu bilden)
vernaschen (ugs.):
genüsslich und komplett aufessen; verputzen
jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
verschmausen:
voller Genuss ein Gericht aufessen
verspachteln (ugs.):
mit einer Füllmasse (Spachtelmasse) füllen und dadurch eine unebene Oberfläche glätten
mit Genuss aufessen
verspeisen:
etwas genüsslich und mit Vergnügen aufessen
weghauen (ugs.):
aufessen
mit einem Schlag (Hieb) entfernen
wegputzen (ugs.):
aufessen
deutlich und mühelos besiegen
wegspachteln (ugs.)
zu Munde führen
vergipsen:
mit dem Material Gips verschließen/überziehen/befestigen
zugipsen:
(ein Loch) mit dem Material Gips füllen
aufessen:
etwas vollständig essen, so dass kein (essbarer) Rest übrig bleibt
auffressen:
komplett verzehren (ohne Reste übrig zu lassen)
hinunterschlingen:
schnell, gierig in sich aufnehmen, essen, fressen
(sich) reinschieben (ugs.)
(sich) reinziehen (ugs., salopp):
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: auf irgendeine Weise sinnlich erfahren bzw. ausprobieren (z.B. schmecken, fühlen)
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: essen (oder auch trinken)
runterschlingen (ugs., norddeutsch)
verschlingen:
(auch übertragen) gierig oder hastig in sich aufnehmen, essen, fressen
übertragen: gierig, hingabevoll, ausdauernd mit den Sinnen wahrnehmen, erfassen, lesen
vertilgen:
etwas aufessen
etwas ausrotten, vernichten

Weitere mögliche Alternativen für ver­put­zen

abputzen:
den Schmutz durch Bürsten, Klopfen oder Wischen entfernen
die Accessoires, die der Verschönerung dienen sollen, wieder entfernen
ausstehen:
erwartet werden, aber noch fehlen
etwas ertragen, durchhalten
durchbringen:
(Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
durch medizinische Versorgung/Pflege einem Kranken das Leben erhalten
leiden:
nur in wenigen Wendungen: mögen, gern haben
Schaden nehmen, negative Folgen spüren
mögen:
häufig verneint: drückt den Wunsch nach dem aus, was der Satz ohne das Modalverb aussagt
im Konjunktiv I: Einleitung eines Vorschlags oder einer Aufforderung oder einer Erwartung, oft als Paraphrase für den im Deutschen fehlenden Imperativ in der dritten Person
verbeißen:
als Tier/Wild: durch Nagen und Knabbern beschädigen
sich etwas untersagen, es nicht tun, obwohl es nahe gelegen hätte
verbraten:
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht verbrauchen
vergeuden:
etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden
verjubeln:
sein Geld, Vermögen, Erbe oder Ähnliches leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
verjuckeln
verjuxen:
(Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen verbrauchen
sich einen Spaß mit jemandem oder etwas erlauben, sich über jemanden oder etwas lustig machen
verkraften:
imstande sein, mit etwas fertig zu werden, etwas zu schaffen
verlottern:
durch Verwahrlosung in einen schlechten Zustand kommen
etwas verprassen
verplempern:
eine Flüssigkeit verschütten
etwas sinnlos, planlos vergeuden, verschwenden
verprassen:
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht, aber zum eigenen Vergnügen, verbrauchen
verpulvern:
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
verschleudern:
deutlich unter dem Wert, zu einem niedrigen Preis verkaufen
unbedacht, sinnlos verwenden/ausgeben, ohne an das Verhältnis von Kosten zu Nutzen zu denken
verschnabulieren:
(voller Genuss) aufessen
verschwenden:
unnötig viele Mittel, Ressourcen (Geld, Zeit, Rohstoffe) einsetzen; etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden; vergeuden
vertun:
reflexiv; umgangssprachlich: etwas irrtümlicherweise für wahr oder richtig erachten, einen Fehler (bei etwas) begehen
Schweiz; reflexiv: uneingeschränkt seinem Bewegungsdrang nachgeben, ungezügelt herumtollen; sich beschäftigen
verwinden:
psychisch über etwas hinwegkommen
wegfuttern:
etwas essen (futtern), was für jemand anderen vorgesehen ist
völlig aufessen, bis nichts mehr übrig ist

Beispielsätze

  • Diese Niederlage habe ich bis heute nicht verputzt.

  • Er hat seinen Lottogewinn in kürzester Zeit verputzt.

  • Saskia hat die ganze Torte verputzt.

  • Franz, verputzen wir noch schnell die Wand, dann können wir eine Pause machen!

  • Diesen Depp kann ich einfach nicht verputzen.

  • Der verputzt schon was!

  • Die verputzt schon was!

  • Der Kuchen war verputzt, ehe ich nach Hause kam.

  • Ich scheue mich davor, Löcher in eine frisch verputzte Wand zu machen.

  • Tom ist mitten in der Nacht aufgestanden und hat eine ganze Tüte Chips verputzt.

  • Vergessen Sie nicht, die äußere Fensterleibung zu verputzen!

  • Dieser abgefeimte Kerl wusste immer, wo er in dieser Ortschaft ein billiges Tagesgericht verputzen könnte.

  • Bist du dir im Klaren, wie man Wände verputzt?

  • An Stelle der Ruinen stehen jetzt saubere und schön verputzte Bauernhöfe, die von einem glücklichen und angenehmen Leben zeugen.

  • Ihr Mann verputzt alles, was sie ihm vorsetzt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Brandhuber sagte unserer Zeitung: „Es wird eine Holzmodulbauweise, die Fassaden werden dann verputzt.

  • Die alte Holzvertäfelung ist abmontiert, die Wände sind neu verputzt und gestrichen.

  • Aber unbedingt warm verputzen, dann ist die Nutella im Inneren noch schön flüssig.

  • Am Sockel klebt Erde, darüber erheben sich weiß verputzte Wände.

  • Bis vor drei Jahren ließ die WGL die Dämmplatten mit Kunstharzputz und einer Gewebematte verputzen.

  • Etwa 100 Teller Sushi verputzte Bobrowski dort am vergangenen Samstag.

  • Beim anschliessenden gemütlichen Beisammensein wurde nochmal grilliert bis alle Würste und Steaks verputzt waren.

  • Salz muss von den Wänden entfernt, gelöschter Kalk darüber verputzt werden.

  • Die Wände der Langhäuser wiederum bestanden aus Flechtwerk, das mit Lehm verputzt wurde.

  • Derzeit ist er noch verputzt.

  • Allein zum Frühstück verputzt sie eigenen Angaben zufolge pochierte Eier, Vollkorntoast, Schinken und frische Beeren.

  • Die Vorderfront, vor Jahresfrist neu verputzt, sieht blendend aus.

  • Beeindruckt hat ihn die Bauweise, denn die Wände bestanden aus Lehmziegel ohne Mörtelfuge und wurden dann verputzt.

  • Dann werden Risse geschlossen, Steine ausgewechselt und Wandflächen neu verputzt.

  • Und doch auch hier: keine glatt verputzte Wand, sondern gleichsam Mauerwerk, bei dem man die behauenen Steine noch sieht.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­put­zen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­put­zen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × T, 1 × U, 1 × V & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × T, 1 × V, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem R und T mög­lich.

Das Alphagramm von ver­put­zen lautet: EENPRTUVZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Pots­dam
  5. Unna
  6. Tü­bin­gen
  7. Zwickau
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Paula
  5. Ulrich
  6. Theo­dor
  7. Zacharias
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Papa
  5. Uni­form
  6. Tango
  7. Zulu
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

verputzen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­put­zen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­strei­cher:
jemand, der berufsmäßig Wände verputzt
be­wer­fen:
eine Fassade durch Bewurf mit einer Schutzschicht (zum Beispiel Zement oder Lehm) verputzen
Mau­rer:
Bauhandwerker, der mauert und verputzt
Mau­re­rin:
Bauhandwerkerin, die mauert und verputzt
Stu­cka­teur:
Handwerker, der unter anderem Wände verputzt und Stuckarbeiten herstellt
Stu­cka­teu­rin:
Handwerkerin, die unter anderem Wände verputzt und Stuckarbeiten herstellt
Tün­cher:
jemand, der berufsmäßig Wände und Mauern verputzt
Tünch­ner:
jemand, der berufsmäßig Wände verputzt oder bemalt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verputzen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verputzen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12324440, 12324439, 11542256, 6871861, 4493341, 3596743, 2452481, 2430332, 2235035 & 1539749. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  21. Die Zeit (38/2001)
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  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Welt 1999
  25. BILD 1998
  26. Die Zeit (22/1997)
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995