verprassen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈpʁasn̩ ]

Silbentrennung

verprassen

Definition bzw. Bedeutung

Eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht, aber zum eigenen Vergnügen, verbrauchen.

Konjugation

  • Präsens: verprasse, du ver­prasst, er/sie/es ver­prasst
  • Präteritum: ich ver­prass­te
  • Konjunktiv II: ich ver­prass­te
  • Imperativ: verprass/​verprasse! (Einzahl), ver­prasst! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­prasst
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­pras­sen (Synonyme)

(Das) Geld (mit beiden Händen) auf die Straße werfen (fig.)
(sein Geld) mit vollen Händen ausgeben
(sein Geld) unter die Leute bringen (ugs.)
aasen (mit) (ugs.):
als Tier Nahrung zu sich nehmen und häufig diese dabei vergeuden
Fell vom Fleisch reinigen
auf den Kopf hauen (ugs.)
auf neureich machen (ugs.)
durchbringen (Vermögen) (ugs.):
(Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
durch medizinische Versorgung/Pflege einem Kranken das Leben erhalten
Geld aus dem Fenster werfen (fig.)
mit Geld (nur so) um sich werfen (ugs.)
prassen:
viel Geld für das leibliche Wohl aufwenden, im Überfluss leben, verschwenderisch genießen
(nur so) raushauen (ugs.)
rumaasen mit (ugs., rheinisch)
verballern (ugs.):
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht, aber zum eigenen Vergnügen, verbrauchen
neben oder nicht auf das Ziel schießen
verbraten (ugs.):
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht verbrauchen
verbuttern (ugs.):
(Geld) für das eigene Vergnügen ausgeben, ohne einen weiteren Vorteil davon zu haben, auch: mehr (Geld, Material) einsetzen als nötig ist, ohne dass dadurch irgendetwas besser wird
aus dem Rohstoff Milch/Rahm ein Produkt aus Fett (genauer: Butter) herstellen
verfrühstücken (ugs.):
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
vergeuden:
etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden
verjankern (ugs., österr.)
verjubeln (ugs.):
sein Geld, Vermögen, Erbe oder Ähnliches leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
verjuxen (ugs.):
(Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen verbrauchen
sich einen Spaß mit jemandem oder etwas erlauben, sich über jemanden oder etwas lustig machen
verläppern (ugs.):
in kleinen Teilen verschwinden
verludern:
etwas vernachlässigen, verkommen lassen
etwas verschwenden, ohne viel Sinn ausgeben, oftmals für einen unmoralischen Lebenswandel
verplempern (ugs.):
eine Flüssigkeit verschütten
etwas sinnlos, planlos vergeuden, verschwenden
verprotzen (ugs.)
verpulvern (ugs.):
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
verschleudern (ugs.):
deutlich unter dem Wert, zu einem niedrigen Preis verkaufen
unbedacht, sinnlos verwenden/ausgeben, ohne an das Verhältnis von Kosten zu Nutzen zu denken
(etwas) verschwenden (geh., Hauptform):
unnötig viele Mittel, Ressourcen (Geld, Zeit, Rohstoffe) einsetzen; etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden; vergeuden
verschwenderisch umgehen (mit)
vertun (ugs.):
reflexiv; umgangssprachlich: etwas irrtümlicherweise für wahr oder richtig erachten, einen Fehler (bei etwas) begehen
Schweiz; reflexiv: uneingeschränkt seinem Bewegungsdrang nachgeben, ungezügelt herumtollen; sich beschäftigen
verzocken (ugs.):
in zockender Weise verlieren
wegschmeißen (ugs.):
etwas im Müll oder in der freien Landschaft entsorgen
etwas mit den Armen (meist kräftig) beschleunigen und durch die Luft fliegen lassen, sodass es sich vom Werfer wegbewegt
wegwerfen (ugs.):
etwas im Müll oder in der freien Landschaft entsorgen
etwas mit den Armen beschleunigen und so durch die Luft fliegen lassen, dass es sich vom Werfer wegbewegt
zum Fenster hinauswerfen (ugs.)
zum Fenster rauswerfen (ugs.)

Beispielsätze

  • Klaus hat das ganze Geld im Kasino verprasst.

  • „Bevor mein nichtsnutziger Sohn mein ganzes Geld erbt, verprasse ich es lieber, solange ich noch etwas davon habe“, verkündete Toms Vater.

  • Tom hat das gesamte ihm von seinem Vater hinterlassene Vermögen verprasst und ist letztlich auf der Straße gelandet.

  • Tom hat riesige Summen für unnütze Vergnügungen verprasst.

  • Tom hat das ganze Geld, die ganzen zwanzig Millionen, die er von seinem Vater geerbt hatte, verprasst.

  • Er hat sein ganzes Vermögen im Kartenspiel verprasst.

  • Es war dumm von ihm, das Geld für solche Nebensächlichkeiten zu verprassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Laut Staatsanwaltschaft wollte das Trio die Beute untereinander aufteilen, allerdings soll der Mann das ganze Geld alleine verprasst haben.

  • Bei uns verfallen unzählige echte Denkmäler, da fehlt dann das Geld was in Berlin verprasst wird.

  • Einen Teil des Geldes verprasst er.

  • Es reichte aber für dieses idiotische Dogma: "Die Sozis können nicht mit Geld umgehen und verprassen das so hart Erarbeitete".

  • "500 Millionen Dollar" habe er verprasst, gestand Tyson.

  • Da waren die alten Dieselmotoren deswegen besser dran, weil sie schlecht beschleunigt haben und dadurch wenig Treibstoff verprasst haben.

  • Bei der BCC durften Clarkson und Co nur rund 1,5 Millionen Euro verprassen.

  • ThreeL So sehr ich Warhammer auch liebe, bin ich mir sicher, dass mal wieder die Lizenz verprasst wurde.

  • Ende 2005 will er sein gesamtes Vermögen von knapp 100 Millionen Dollar verprasst haben.

  • Noch ein Mann, der seine Millionen in kürzester Zeit und auf bemitleidenswerteste Weise verprasst?

  • Die Schuldenkrise beutelt Italien, doch Regionalpolitiker verprassen hemmungslos öffentliche Gelder.

  • Das Kartenmaterial liegt nicht im Gerätespeicher, sondern im Web; wer mit der Google-Navi fährt, verprasst also Datenvolumen.

  • Woher soll auch das Geld kommen, welches unfähige Poltik verprasst?

  • Am Anfang war das Geschrei groß: Das ganze Geld wird verprasst!

  • Hier wird Geld einfach verprasst, sagt der Vertreter der Wassersportvereine.

  • "Wir brauchen ja schließlich Geld, um es wieder zu verprassen", sagt der Veri mit ernster Miene.

  • Den Rest habe ich einfach verprasst.

  • Ihre großen finanziellen Ressourcen verprassen sie nicht für persönlichen Luxus, sie führen vielmehr ein sehr spartanisches Leben.

  • Sein Motiv für die Überfälle sei das Geld gewesen, berichtete ein anderer: "Das haben wir geteilt und verprasst."

  • Wenn ich wüsste, wie lange ich noch zu leben habe, würde ich für jedes Jahr ein Häufchen machen und dann alles verprassen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­pras­sen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­pras­sen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 2 × S, 1 × A, 1 × N, 1 × P & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × R, 2 × S, 1 × N, 1 × P, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und ers­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von ver­pras­sen lautet: AEENPRRSSV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Pots­dam
  5. Ros­tock
  6. Aachen
  7. Salz­wedel
  8. Salz­wedel
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Paula
  5. Richard
  6. Anton
  7. Samuel
  8. Samuel
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Papa
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Sierra
  8. Sierra
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

verprassen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­pras­sen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

um­brin­gen:
(Besitz, seltener auch Zeit) durchbringen, verprassen, vergeuden
ver­lot­tern:
etwas verprassen
ver­put­zen:
etwas verprassen, verschwenden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verprassen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verprassen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8229497, 3938859, 2204456, 2204455, 1286799 & 942997. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. mopo.de, 03.07.2023
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  3. blick.ch, 05.10.2020
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  9. welt.de, 30.10.2013
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  15. emderzeitung.de, 01.07.2010
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  17. tagesanzeiger.ch, 28.12.2009
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  19. welt.de, 27.08.2003
  20. archiv.tagesspiegel.de, 18.07.2003
  21. Rhein-Neckar Zeitung, 13.03.2002
  22. sz, 24.12.2001
  23. DIE WELT 2001
  24. Berliner Zeitung 1999
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  27. Süddeutsche Zeitung 1996