verächtlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈʔɛçtlɪç]

Silbentrennung

verächtlich

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden missachtend, verachtend; keinen Respekt einem anderen gegenüber zeigend; Verachtung hegend.

Steigerung (Komparation)

  1. verächtlich (Positiv)
  2. verächtlicher (Komparativ)
  3. am verächtlichsten (Superlativ)

Anderes Wort für ver­ächt­lich (Synonyme)

beißend:
sinnlich: stechend, scharf
übertragen: Äußerungen derart, dass sie verletzend - sprich beißend - wirken
beleidigend:
jemandes Gefühle durch abwertende Worte, Gesten oder Handlungen verletzend
ehrenrührig:
beleidigend, die Ehre beschädigend
höhnisch:
verletzend spöttisch, voller Hohn
kaustisch:
mit scharfen Worten verspottend
scharf, ätzend
kränkend
sardonisch:
boshaft, mit einem verzerrten Gesichtsausdruck
krampfhaft; scheinbar höhnisches, hämisches, grimmiges Mundöffnen bzw. Zähneblecken (zum Beispiel bei einer Strychninvergiftung und im Frühstadium der Tetanuskrankheit)
sarkastisch:
beißend, bzw. verbittert höhnisch (auch: stärkere Form von ironisch)
spöttisch:
Spott in Sprache, Gestik und Mimik treibend
vernichtend
wegwerfend
abfällig:
eine ablehnende Haltung zeigend, nur wenig wertschätzend, mit Verachtung
verbleibend, übrig geblieben
abschätzig (Hauptform):
nur wenig wertschätzend; abwertend
abwertend:
das Ansehen oder die Bedeutung (durch Äußerungen) vermindernd
diskriminierend:
gegen die Gleichberechtigung und/oder die Würde eines Menschen verstoßend; eine Diskriminierung vornehmend
geringschätzig:
jemanden oder etwas wenig Bedeutung und/oder Respekt beimessend; abwertend
gleichgültig:
nicht adverbial: nicht wichtig; unbedeutend
ohne Interesse, Teilnahme an etwas
gönnerhaft (geh., ironisch):
in der Art eines Gönners, in herablassender Weise
herablassend:
betont gnädig, seinen vermeintlich oder tatsächlich höheren Rang herausstellend
sich respektvoll auf jemanden von geringerem Stand einlassend
missbilligend
missfällig (geh.):
Ablehnung oder Unzufriedenheit über etwas ausdrückend
naserümpfend
pejorativ (fachspr., linguistisch):
abwertend hinsichtlich der (eigenen) Sprache, eines Wortes oder einer Redewendung
verachtungsvoll:
jemanden missachtend, verachtend; keinen Respekt einem anderen gegenüber zeigend; Verachtung hegend
voller Verachtung

Weitere mögliche Alternativen für ver­ächt­lich

absprechend
despektierlich:
ohne Respekt, mit einem gewissen Grad an Missachtung
niederträchtig:
auf bewusste Weise böse, hinterlistig, boshaft
respektlos:
ohne Respekt

Gegenteil von ver­ächt­lich (Antonyme)

ach­tungs­voll:
großen Respekt, Ehrfurcht und/oder Wertschätzung vor jemandem oder etwas zeigend
hoch­ach­tungs­voll:
höfliche, sehr förmliche Schlussfloskel, vor allem in amtlichen Schreiben
voller Bewunderung, voller Hochachtung

Beispielsätze

  • Er machte dazu nur eine verächtliche Bemerkung.

  • Diese Bezeichnung hat oft einen verächtlichen Beiklang.

  • Es gibt niemanden, der sich einer Frau gegenüber arroganter, aggressiver oder verächtlicher verhält als ein Mann, der um seine Männlichkeit fürchtet.

  • Sie schaute mich verächtlich an.

  • Er schaute mich verächtlich an.

  • Tom schaute Maria verächtlich an.

  • Lobenswerte Ziele, die man mit verachtenswerten Mitteln erreicht, die werden selbst verächtlich.

  • „Das sind nur Tiere, nur Tiere“, sagte der römische Patrizier Marius, während er die Leute verächtlich betrachtete.

  • Warum wirfst du mir einen verächtlichen Blick zu?

  • Allzeit gewinnen macht verdächtig, allzeit verlieren macht verächtlich.

  • Tom bemerkte Marys verächtlichen Blick nicht.

  • In seiner Stimme lag ein verächtlicher Unterton.

  • Er spricht immer verächtlich über die Regierung.

  • Je verächtlicher und komischer einer ist, um so lockerer ist seine Zunge.

  • Das Leben eines Entwurzelten scheint mir viel weniger verächtlich, als das Leben eines Menschen, der sich mit der Tyrannei des Durchschnitts abfindet.

  • Mehrere Male schaute sie verächtlich zu mir.

  • Verächtlich ist, wer als Verleumder spricht, doch noch verächtlicher der Überbringer.

  • Sie wischte die Idee fort mit einer verächtlichen Handbewegung.

  • Die Kinder in Japan stationierter amerikanischer Soldaten mit japanischen Frauen wurden verächtlich „Bastarde“ genannt.

  • Der kahlköpfige Mann warf einen hasserfüllten und verächtlichen Blick auf den Gangster.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Etwas verächtlich bezeichnet man kleine Kinder als „Buzlwar“.

  • Schon zu Beginn der Veranstaltung soll es aus einer Gruppe von etwa 15 Personen verächtliche und rassistische Zwischenrufe gegeben haben.

  • Auch den Dialog mit den Religionsgemeinschaften nach dem Anschlag von Halle habe Brandner »verächtlich gemacht«.

  • Besitzer eines Mini dürften nun verächtlich die Augenbrauen hochziehen.

  • Es gehört dazu auch, dass Arme bei uns durch Hartz-IV-Gesetze und boshafte Sanktionierungen regierungsamtlich verächtlich gemacht werden.

  • Der amtierende Premier war beleidigend und überheblich; verächtlich gegenüber einem Parlament, das ihn mit Recht unisono ablehnt.

  • Daesh ist das verächtlich gebrauchte, arabische Akronym für «Islamischer Staat».

  • Der moderne Ökotugendfachist, der ja häufig Arzt ist, schaut natürlich auf Raucher verächtlich herab.

  • "Mag ja sein, dass alles zerfällt", zucken die Werke verächtlich mit der Schulter - "Und?"

  • Man müsse der Sache natürlich nachgehen, man dürfe aber nicht aus „sich verächtlich machen einen Faustschlag machen“.

  • Frau Wirth, es tut mir leid, wenn es für Sie verächtlich klingt.

  • Es geht nicht darum, den Warnstreik als Instrument der Tarifauseinandersetzung verächtlich zu machen.

  • Darüber lachen die Herrschaften verächtlich.

  • Da höre ich die Männer schon wieder verächtlich schnaufen.

  • Litwinenko sei in Russland ein "Nichts" gewesen, "völlig unwichtig", erklärte Verteidigungsminister Sergej Iwanow verächtlich.

  • München - Man sagt ja öfter (bewundernd oder verächtlich), Oliver Kahn sei nicht von dieser Welt.

  • "Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen", kalauerte er 1990 so hochmütig wie verächtlich und fühlte sich "innerlich abgewickelt".

  • Unter den verächtlich als "Kleinrussen" eingestuften Ukrainern aber wuchs ein ukrainisches Nationalbewusstsein.

  • Sie hat freilich nicht verächtlich gesprochen.

  • Alles heile Welt, sagt Vogel verächtlich über Soaps und Serien im Fernsehen.

  • Für seinen Schach-Vergleich erntet er ein verächtliches "Marcel Reif-Ranicki".

  • "Halbiert doch die Preise", schlug Harry kindlich naiv vor und erntete ein verächtliches Schnauben Sarumans.

  • Das ist ja wohl die Höhe!", schnauzt er verächtlich den Fotografen an.

  • Es sei nur noch Müll für die Abraumhalde, eben zutiefst verächtlich.

  • Ein deutscher", sagte er verächtlich, "ausländische gelten nicht.

  • Von der anderen Oksana, die in den USA mittlerweile ziemlich abgestürzt ist, spricht sie verächtlich als "diese fette Ehemalige".

  • Ein Mann lacht verächtlich: "Denen kann man doch niemals glauben.

  • Und auf Verabredung trifft auch in diesem Fall der leicht verächtliche Blick der Öffentlichkeit die Frau, nicht den Mann.

Häufige Wortkombinationen

  • verächtlich tun; jemanden oder etwas verächtlich machen

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Bosnisch:
    • презрив (prezriv)
    • презиран (preziran)
  • Englisch: contemptuous
  • Kroatisch:
    • prezriv
    • preziran
  • Mazedonisch:
    • презрив (prezriv)
    • презирен (preziren)
  • Niederländisch:
    • schamper
    • verachtelijk
  • Russisch:
    • презрительный
    • пренебрежительный
  • Schwedisch: föraktfull
  • Serbisch:
    • презрив (prezriv)
    • презиран (preziran)
  • Serbokroatisch:
    • презрив (prezriv)
    • презиран (preziran)
  • Slowenisch: prezirljiv
  • Ukrainisch:
    • презирливий
    • зневажливий
  • Ungarisch: megvető

Was reimt sich auf ver­ächt­lich?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ver­ächt­lich be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × H, 1 × Ä, 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × R, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 1 × L, 1 × R, 1 × T, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem R und T mög­lich.

Das Alphagramm von ver­ächt­lich lautet: ÄCCEHHILRTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Umlaut-Aachen
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Tü­bin­gen
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Chem­nitz
  11. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Ärger
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Theo­dor
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Cäsar
  11. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Tango
  9. Lima
  10. India
  11. Char­lie
  12. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 30 Punkte für das Wort.

verächtlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ver­ächt­lich kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­spei­ben:
bairisch, umgangssprachlich: verächtlich ablehnen
Ge­sichts­ba­ra­cke:
jugendsprachlich, verächtlich: sehr hässliche Person
Ka­pi­ta­lis­ten­schwein:
verächtlich: Verfechter, Profiteur des Kapitalismus bzw. der freien Marktwirtschaft
Kom­pos­ti:
jugendsprachlich scherzhaft-spöttisch bis jugendsprachlich verächtlich: alte oder als alt angesehene Person
Mau­schel:
früher, veraltet spöttisch sowie verächtlich: (armer) Jude
Mem­me:
übertragen, verächtlich: ein furchtsamer oder verweichlichter Mensch, ein Feigling
Schmäh­schrift:
leidenschaftlich, verächtlich machend gegen eine Sache oder Person verfasstes Schriftstück, bei dem Sachlichkeit in den Hintergrund tritt
Schmä­hung:
Handlung, jemanden oder etwas zu beleidigen und verächtlich zu machen, beleidigende Worte
un­wirsch:
negative Gefühle hervorrufend, Ablehnung auslösend; böse, verächtlich
Ver­leum­dung:
deutsches Strafrecht: Straftatbestand des § 187 StGB, der verwirklicht ist, wenn jemand wider besseres Wissen über einen anderen eine unwahre Tatsache, also Vorgänge oder Zustände der Vergangenheit oder der Gegenwart, die dem Beweis zugänglich sind, behauptet, das heißt, als nach seiner eigenen Überzeugung wahr hinstellt, oder verbreitet, sie also als Gegenstand fremden Wissens weitergibt, die dazu geeignet ist, diesen verächtlich zu machen, ihn in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder seinen Kredit zu gefährden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verächtlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verächtlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11327173, 10831814, 8443081, 8443079, 6903699, 6703722, 5778303, 5259948, 4128553, 4085385, 4033053, 3306613, 2864173, 2290765, 1627799, 1449964, 1368673, 830897 & 784698. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  22. Die Welt 2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Junge Freiheit 2000
  25. Welt 1999
  26. Welt 1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. Die Zeit 1996