unnütz

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnˌnʏt͡s]

Silbentrennung

unnütz

Definition bzw. Bedeutung

  • keinen (zusätzlichen) Vorteil/Nutzen bietend und deshalb überflüssig

  • wertlos und zu nichts zu nutzen

Anderes Wort für un­nütz (Synonyme)

nicht zielführend (geh.)
sinnfrei:
ohne erkennbaren Sinn
vom Sinn unabhängig, ohne Sinn, nicht hinterfragend
sinnlos (Hauptform):
ohne Sinn seiend, eine inhaltsleere oder unüberlegte Aussage seiend, ohne Zusammenhang seiend, sich auf fehlenden Sinn beziehend, ohne Zweck, ohne Vernunft seiend
unsinnig:
nicht sinnvoll, mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar
sehr, übermäßig, auch: übertrieben
witzlos (ugs., abwertend):
nicht sinnvoll
nicht witzig
(den/die/das) kannst du in der Pfeife rauchen (ugs., fig.)
(sich etwas) schenken können (ugs.)
(sich etwas) sparen können (ugs.)
akademisch (geh.):
auf eine Art und Weise, die wenig mit der Praxis zu tun hat, sondern auf theoretischen (manchmal sogar weltfremden) Überlegungen basiert, oder auch: nur um der Theorie willen, ohne dass es eine Bedeutung für die Praxis hat
eine Hochschule oder Universität betreffend, manchmal, aber seltener, auch: eine Akademie betreffend
der Mühe nicht wert (geh.)
die Mühe nicht wert
entbehrenswert (geh.)
entbehrlich (geh.):
nicht unbedingt erforderlich
(sich) erübrigen:
etwas erübrigen: etwas durch Sparsamkeit übrig behalten, etwas einsparen, etwas nicht aufbrauchen
sich erübrigen: unwichtig (unnötig, überflüssig) werden durch jüngst erworbene Erkenntnisse, durch neue Umstände
fruchtlos:
keine Früchte tragend, keinen Erfolg bringend
ohne Steigerung: keine Früchte hervorbringend
müßig (geh.):
keine oder keine sinnvolle Beschäftigung ausübend
von Gedanken, Ideen und Fragen: ohne praktische Bedeutung
Muster ohne Wert
nicht der Mühe wert (geh.)
nichts bringen (ugs.)
nichts wert
nutzlos:
ohne Nutzen, keinen oder nur sehr wenig Nutzen bringend, zu nichts zu gebrauchen; ohne die angestrebte Wirkung
ohne Sinn und Zweck
sinn- und zwecklos (Hauptform)
Spielerei (ugs.):
anhaltendes Spielen
etwas, das leicht zu bewerkstelligen ist
überflüssig:
nicht nötig, über das notwendige Maß hinaus
überflüssig wie ein Kropf (ugs.)
umsonst:
ohne Erfolg, vergebens
ohne Gegenleistung, ohne Geld bezahlen zu müssen
unnötig:
nicht nötig
unnotwendig
verzichtbar (geh.):
nicht unbedingt erforderlich
wertlos:
ohne Wert, keinen Wert habend
zu nichts nütze
zu nichts nutze
zwecklos:
ohne ein brauchbares Ergebnis zu erzeugen
brotlose Kunst
nicht nutzbar
nicht zu nutzen
ohne Nutzen
ohne Nutzwert
ohne sittlichen Nährwert (ugs., scherzhaft)
Schmuck am Nachthemd (fig., scherzhaft)
unbrauchbar:
so, dass man es nicht gebrauchen kann
untauglich:
für den vorgesehenen Zweck ungeeignet
unwirksam:
allgemein: ohne Wirkung; eine Handlung, die folgenlos bleibt; etwas, das nichts verändert und welches das Vorher und das Nachher ununterscheidbar hinterlässt
Recht/Rechtsgeschäft: ohne Wirkung; bestimmte Dinge bleiben rechtlich folgenlos

Sinnverwandte Wörter

dop­pelt­ge­mop­pelt:
zweimal, wo einmal gereicht hätte; überflüssig
hin­fäl­lig:
nicht mehr aktuell
schwach von Alter
nich­tig:
unbedeutend, bedeutungslos
ungültig
nichts­nut­zig:
zu nichts brauchbar sein, für nichts zu gebrauchen sein
ob­so­let:
außer Gebrauch geraten
überflüssig geworden
re­d­un­dant:
die Eigenschaft des genetischen Codes, dass bei der Translation dieselbe Aminosäure durch mehr als nur eine Basentriplettkombination hergestellt werden kann, besitzend
mehrfach vorhanden, wiederholt

Gegenteil von un­nütz (Antonyme)

bereichernd
nütz­lich:
die Eigenschaft, von Nutzen zu sein; häufig oder in einer wichtigen Situation benutzbar; brauchbar
sinn­voll:
einen Sinngehalt aufweisend
für eine Person einen Sinn beinhaltend
taug­lich:
Militärwesen, von Personen: wehrdiensttauglich; geeignet Wehrdienst zu leisten
von Personen oder Sachen: für etwas geeignet

Beispielsätze

  • Die Garage ist voll von unnützem Zeug.

  • Sich vor den Wagen zu werfen war ein gefährliches und unnützes Unterfangen.

  • Du bist und bleibst ein unnützer Bursche, der zu nichts taugt.

  • Ich spiele mit dummen unnützen Dingen und unnützen dummen Dingen.

  • Die Kunst ist unnütz, aber der Mensch kann auf das Unnütze eben nicht verzichten.

  • Es ist kaum zu schaffen, unnützen Kram links liegen zu lassen.

  • Warum wurde diese unnütze Funktion wohl eingebaut?

  • Befreie deinen Geist von allen unnützen Gedanken.

  • Es unnütz zu sagen, dass ein Stummer schlecht singt.

  • Begeisterung ohne Verstand ist unnütz und gefährlich.

  • Der Donnerstag ist ein unnützer Tag.

  • Ein langer Abschied kostet unnütz Tränen.

  • Kann Wissen unnütz sein?

  • Zu diesem Zweck füge ich unnütze Sätze hinzu.

  • Maria meint, Sitzungen seien unnütz und hielten sie von der Arbeit ab.

  • Maria meint, dass Sitzungen unnütz sind und sie von der Arbeit abhalten.

  • Vermeide unnütze Fragen!

  • Ein unnützes Leben ist ein früher Tod.

  • Sie sollten solche unnützen Bücher nicht lesen.

  • Enkelkinder sind der Beweis dafür, dass es nicht unnütz ist, Kinder zu haben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Mitarbeitenden dort haben Wichtigeres zu tun, als vollständig unnütze Listen abzuhaken.

  • Der Ebiker Arzt hält Masken für so unnütz, so dass er Skeptikern auf Anfrage auch ungesehen ein Attest ausstellt.

  • Auch nicht, wie unnütz ihr hochgelobtes "Nicht einmal ein Tag im Amt Friedensnobelpreis Care".

  • Alles Weitere ist unnütze Spielerei.

  • Die veröffentlichte Meinung sah die Schutzwürdigkeit einer wilden, also unnützen Landschaft zumeist nicht.

  • Das ganze Gewese darum ist einfach nur unnütz.

  • ARD-Talk über Prozess: Hoeneß, ein Schreck und das unnütze TV-Gericht 09.03.

  • Zielgruppe seien junge, unerfahrene Menschen, denen oftmals unnütze Verträge aufgeschwatzt werden.

  • Auf dem Testsystem ist dieser nur mehr rund eine Sekunde lang zu sehen - und wird somit zur unnützen Zeitverschwendung.

  • Viele Leute empfinden Schlafen als unnütz.

  • Ansonsten vesorgen wir auch die ganze Welt und jedes Regime mit Waffen welche zum unnützen Töten von Menschen gebraucht werden.

  • Moody hat gerade den Beitrag "unnützes Wissen XD" kommentiert Scalei hat sich gerade eingeloggt.

  • Der war nicht unnütz und auch nicht erfolglos, tatsächlich wurde die Politik zum Reden gedrängt.

  • Dann kann man sicher sein, dass nVidia das "unnütze Feature" in ihrer nächsten Chipgeneration auch haben wird.

  • Die Opposition nannte die Klausur eine ?unnütze Geldverschwendung?.

  • Wer solch unnützes Wissen verinnerlicht hat, glänzt auf jeder Party.

  • Keineswegs ist dieses Wissen unnütz.

  • Statt solch unnützer Licht-Aktionen sollte sich der Herr Storjohann lieber um die Belange seiner Wahlkreisbewohner kümmern.

  • In der deutschen Bürokratie gibt es zu viele unnütze Vorschriften.

  • Als Folge des "unnützen Streiks" sei außerdem eine zunehmende Flucht der Unternehmen aus der Tarifbindung zu erwarten.

  • Nun ist so ein Wahlprogramm für manche Politiker eine unnütze oder zumindest lästige Angelegenheit.

  • Besonders das Papier aus dem Büro Fischers sei "absolut unnütz und kontraproduktiv", sagte Roth der WELT.

  • Kunst ist unnütz, es sei denn, man verkauft damit eine Ware oder schafft Bewusstsein.

  • La Stampa (Turin), die Fiat-Hauszeitung: "Nach der Reifen-Farce nun die Komödie um eine unnütze Genesung.

  • In Sälen mit diesen polierten Flügeln und ihren unnützen Pedalen.

  • Ein recht abscheuliches Spiel, um nicht zu sagen, gewöhnlich und unwürdig des Menschen, unnützer als jedes andere Spiel.

  • Das ist praktisch und flexibel, soll keinen unnützen Raum verschwenden und lange Wege ersparen.

  • Wann endlich werde ich dieses unnütze Vorbedenken besiegen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv un­nütz be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × T, 1 × U, 1 × Ü & 1 × Z

  • Vokale: 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × T, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von un­nütz lautet: NNTUÜZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Nürn­berg
  4. Umlaut-Unna
  5. Tü­bin­gen
  6. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Nord­pol
  4. Über­mut
  5. Theo­dor
  6. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Novem­ber
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Tango
  7. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

unnütz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­nütz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Po­si­ti­vis­mus:
philosophische Richtung, die nur Erfahrung/Tatsachen als philosophische Gegenstände akzeptiert und jegliche metaphysische Überlegungen als unnütz ablehnt
Tand­ler:
jemand, der seine Zeit verplempert, unnütz herumspielt
ver­spil­lern:
(Geld) unnütz ausgeben
ver­zet­teln:
etwas unnütz oder planlos vergeuden

Buchtitel

  • Hugo präsentiert 300 g unnützes Wissen für Dein Nonsens-Know-how Hugo André | ISBN: 978-3-95843-876-7
  • In unnütz toller Wut Maarten 't Hart | ISBN: 978-3-49224-669-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unnütz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unnütz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3351044, 10201464, 8938382, 7432440, 4933659, 3893333, 3873382, 3755125, 3714898, 3710969, 3381730, 3241842, 3241840, 2515349, 2461195, 2420947 & 2417024. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. presseportal.de, 20.09.2022
  2. blick.ch, 04.01.2021
  3. focus.de, 04.04.2020
  4. blick.ch, 24.09.2018
  5. nzz.ch, 06.10.2017
  6. freitag.de, 23.07.2016
  7. focus.de, 20.08.2015
  8. abendblatt.de, 16.07.2014
  9. derstandard.at, 26.04.2013
  10. bernerzeitung.ch, 18.09.2012
  11. de.nachrichten.yahoo.com, 24.10.2011
  12. spiesser.de, 15.09.2010
  13. jetzt.sueddeutsche.de, 09.11.2009
  14. computerbase.de, 18.04.2008
  15. rhein-main.net, 23.08.2007
  16. handelsblatt.com, 21.12.2006
  17. welt.de, 05.08.2005
  18. abendblatt.de, 21.12.2004
  19. spiegel.de, 11.07.2003
  20. netzeitung.de, 12.05.2002
  21. sz, 10.08.2001
  22. DIE WELT 2000
  23. BILD 1999
  24. Welt 1998
  25. TAZ 1997
  26. Berliner Zeitung 1996
  27. Berliner Zeitung 1995