triftig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtʁɪftɪç ]

Silbentrennung

triftig

Definition bzw. Bedeutung

  • für treibende, herrenlose Gegenstände im oder auf dem Wasser, insbesondere auch Eisschollen, Treibholz

  • meist für Verallgemeinerungen: treffend, zutreffend; zwingend, schlüssig; (sehr) überzeugend, schwerwiegend, stichhaltig, wichtig

Begriffsursprung

Spätmittelhochdeutsch zum Verb treffen im Sinne von das Ziel treffend; seit dem 18. Jahrhundert sehr gebräuchlich in der Rechtssprache hochdeutsche Entsprechung zur niederdeutschen Wortform driftig; es stellt sich also in dieser Bedeutung zum Verb treiben.

Steigerung (Komparation)

  1. triftig (Positiv)
  2. triftiger (Komparativ)
  3. am triftigsten (Superlativ)

Anderes Wort für trif­tig (Synonyme)

augenfällig:
ins Auge fallend, auffällig
begreiflich
eingängig:
leicht im Gedächtnis zu behalten
leicht zu verstehen
einleuchtend
einsichtig:
leicht nachvollziehbar, logisch schlüssig
verständnisvoll, dem Umfeld entsprechend reagierend
einsichtsvoll
erklärlich:
verständlich, einleuchtend
ersichtlich:
so, dass man es wahrnehmen und nachvollziehen kann
evident (geh.):
gehoben: überzeugend, offensichtlich oder klar ersichtlich
fassbar:
geistig, mit dem Verstand wahrzunehmen; begreiflich, verständlich
körperlich greifbar, mit den Sinnen wahrzunehmen
fasslich:
für den Verstand nachvollziehbar
glaubhaft:
so dargestellt, dass es für wahr gehalten werden kann
gut (ugs.):
eine Schulnote
für besonders feierliche Anlässe gedacht
intelligibel (fachspr., Philosophie):
Philosophie: nur durch den Intellekt erkennbar, nicht sinnlich wahrnehmbar
klar:
frei von Unreinheiten oder generell Störendem
leicht nachzuvollziehen
nachvollziehbar:
so, dass man die Gründe oder den Werdegang verstehen kann
nachzuvollziehen
noetisch (fachspr., Philosophie, griechisch):
die Noesis, die geistigen Tätigkeiten und das Denken, betreffend
die Noetik, die Lehre vom Denken und Erkennen geistiger Gegenstände, betreffend
plausibel:
als nachvollziehbar, glaubwürdig aufgefasst
schlüssig:
logisch und überzeugend, folgerichtig (eine Argumentation, ein Beweis)
sinnfällig:
deutlich erkennbar, anschaulich, sinnlich wahrnehmbar
überzeugend:
so, dass jemand glaubt, dass etwas wahr ist: einleuchtend, glaubhaft
verständlich:
(auch) emotional gut nachzuvollziehen, wenn man sich in die Situation hineinversetzt
mit dem Verstand gut nachzuvollziehen
verstehbar
auf solider Grundlage
ausgereift
begründet:
berechtigt; mit einem Grund, einer Ursache belegt
belastbar:
stabil und widerstandsfähig genug, um ein (angemessenes) Gewicht zu tragen, eine Belastung auszuhalten
von neutraler Seite bestätigt, geprüft, gesichert, nachgeprüft, nachprüfbar
fundiert:
etwas, was gut untermauert, bewiesen oder sogar als gesicherte Erkenntnis gelten kann (z.B. eine Ansicht, eine Meinung, eine wissenschaftliche These)
stichhaltig:
keine Gegenargumente zulassend, nicht widerlegbar

Weitere mögliche Alternativen für trif­tig

führungslos:
ohne Führung, keine Führung habend
herrenlos:
keinen Besitzer/Gebieter habend, niemandes Eigentum seiend
treffend:
der Sache völlig angemessen, entsprechend; vollkommen passend, genau richtig; kurz und bündig
zutreffend:
mit der Realität übereinstimmend, den Tatsachen entsprechend, der Wirklichkeit entsprechend

Beispielsätze

  • Sage mir ein paar triftige Gründe, warum du nicht gekommen bist!

  • Niemand nahm Notiz vom triftigen Boot.

  • Sie mögen triftige Gründe für den Mord gehabt haben, aber deswegen kann ich Sie noch lange nicht freisprechen.

  • Tom tut das aus einem triftigen Grund.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Andererseits besteht für den Arbeitnehmer nur dann ein Anspruch auf ein Zwischenzeugnis, wenn ein triftiger Grund vorliegt.

  • Doch es gibt noch ein paar andere triftige Gründe, ihn mit ins Boot zu holen.

  • Beim analogen Spiel kann dagegen ein ohne triftigen Grund piependes Handy bereits den Verlust der Partie bedeuten.

  • Aus ihnen hinaus und in sie hinein darf man nur mit triftigen Gründen.

  • Doch Vorsicht: Wie alle wildlebenden Tiere dürfen auch Wespen nicht ohne triftigen Grund getötet werden.

  • Ablehnen darf man nur mit triftigem Grund.

  • Eine Idee, sie mag so triftig und belegt sein, wie sie will, wird erst praktisch und politisch, wenn sie geteilt wird.

  • Aber das alleine sei kein triftiger Grund für eine niedrigere Inflation über die kommenden beiden Jahre, schrieben Pandl und Pashtan.

  • Ebay-Käufer bekommt Schadenersatz für gelöschte Gebote Ebay-Auktionen dürfen nur aus einem triftigen Grund abgebrochen werden.

  • Ein triftiger Grund in der kommenden Session das Dreigestirn zu stellen.

  • Was für ein "triftiges" Argument;D Und das hast du woher?

  • Auch dass die Fußballspiele seit einiger Zeit ausfielen, habe einen triftigen Grund: "Das Stadion wird als Kaserne genutzt.

  • Die „FIFA“-Ausgaben der vergangenen Jahre boten dafür einen triftigen Grund.

  • Dazu müssten sie triftige Gründe vorweisen und ihren Semesterbeitrag bereits überwiesen haben, unterstreicht der Uni-Sprecher.

  • Demnach ließen 185.300 ALG-I-Empfänger Termine ohne triftige Gründe verstreichen.

  • Er wirft der Linken vor, keine triftigen Argumente, wenn es sie denn geben sollte, gegen einen Militärschlag vorgebracht zu haben.

  • Nach dem Tierschutzgesetz ist das Töten von "Wirbeltieren ohne triftigen Grund" verboten.

  • Die Ländlertakte des Scherzos führten über bäuerliches Kopfsteinpflaster, der Trauermarsch "denaturierte" triftig zur Begräbnis-Karikatur.

  • So gibt es auch einen triftigen Grund dafür, warum Tallinn trotz aufwändiger Restaurierung wohl nie vollendet sein wird.

  • Für das Aufwarten der UCK gibt es überhaupt keinen triftigen Grund.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Argument, Beweis, Einwand, Vorhalt oder Ähnliches (er-)scheint triftig, erweist sich als triftig
  • ein triftiges Argument; triftiger Grund Einwände

Übersetzungen

Was reimt sich auf trif­tig?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv trif­tig be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × T, 1 × F, 1 × G & 1 × R

  • Vokale: 2 × I
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × F, 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem F mög­lich.

Das Alphagramm von trif­tig lautet: FGIIRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Frank­furt
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Ida
  4. Fried­rich
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. India
  4. Fox­trot
  5. Tango
  6. India
  7. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

triftig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort trif­tig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Häufige Rechtschreibfehler

  • trifftig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: triftig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: triftig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10714427 & 7868121. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. computerwoche.de, 16.04.2023
  2. moviepilot.de, 20.01.2022
  3. mt.de, 11.03.2021
  4. brf.be, 09.03.2020
  5. nordbayern.de, 26.07.2019
  6. neues-deutschland.de, 20.02.2018
  7. taz.de, 03.06.2017
  8. tagesschau.de, 28.03.2016
  9. feedsportal.com, 24.09.2015
  10. sonntags-post.de, 06.02.2014
  11. golem.de, 31.12.2013
  12. ftd.de, 30.01.2012
  13. computerbase.de, 06.10.2011
  14. hr-online.de, 13.03.2009
  15. on-live.de, 05.03.2008
  16. faz.net, 08.11.2007
  17. berlinonline.de, 26.02.2006
  18. welt.de, 07.09.2004
  19. tsp, 26.01.2002
  20. Die Zeit (27/2001)
  21. Die Zeit (41/2001)
  22. FREITAG 2000
  23. DIE WELT 2000
  24. Welt 1999
  25. Welt 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Welt 1995