triezen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtʁiːt͡sn̩ ]

Silbentrennung

triezen

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden sehr ärgern oder quälen, so dass es ihm körperlich oder seelisch stark zusetzt.

Begriffsursprung

Aus dem Niederdeutschen vom Verb tritzen „an Seilen aufziehen und niederziehen“, einer Ableitung zum Substantiv tritze „Winde, Rolle“; früher bestand die Strafe bei Vergehen auf Segelschiffen häufig darin, dass man den Verurteilten an Seilen an der Rahe hochzog

Konjugation

  • Präsens: trieze, du triezt, er/sie/es triezt
  • Präteritum: ich triez­te
  • Konjunktiv II: ich triez­te
  • Imperativ: trieze! (Einzahl), triezt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­triezt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für trie­zen (Synonyme)

ärgern (ugs.):
(jemanden) necken, Ärger verursachen
sich ärgern: durch etwas gestört sein
auf die Schippe nehmen (ugs.)
aufs Korn nehmen (ugs.)
aufziehen (ugs.):
(durch Drehen der Krone) eine Feder aufspannen; funktionsbereit machen
an eine Stelle marschieren und sich dort aufstellen
drangsalieren:
unter Druck setzen, in Not bringen
fertigmachen (ugs.):
etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen
jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen
hänseln:
jemand mit einer Mutprobe in eine geschlossene Gesellschaft aufnehmen
jemanden verspotten, sich über jemanden lustig machen
kujonieren (geh.):
böse zusetzen, unwürdig behandeln, tyrannisieren
mobben:
eine Person in der Öffentlichkeit schikanieren, intrigieren oder terrorisieren
necken:
jemanden auf eine milde Art ein wenig reizen, bzw. jemanden freundschaftlich „ärgern“
piesacken (ugs.):
über einen längeren Zeitraum bewusst quälen
plagen:
Beschwerden verursachen, lästig werden
sich großen Anstrengungen unterziehen
quälen:
absichtlich Schmerzen zufügen, leiden machen
schikanieren (Hauptform):
eine Person (in der Öffentlichkeit) terrorisieren, gegen sie intrigieren oder sie mobben; auch: mit unnötigen Aufgaben (Schikanen) quälen
schurigeln (ugs.):
umgangssprachlich: (jemanden) grundlos, willkürlich über längere Zeit quälen
sticheln:
jemanden durch Spitzen, spitze Bemerkungen oder boshafte Anspielungen verspotten und ärgern
mit einem spitzen Instrument in etwas einstechen
traktieren:
jemandem viele erlesene Speisen und Getränke anbieten; reichlich bewirten
jemanden immer wieder mit etwas Unangenehmem stören
utzen (ugs.)
uzen (ugs.):
transitiv; umgangssprachlich: sich über jemanden lustig machen
vexieren (geh., veraltet)
zur Sau machen (derb, fig.)

Sinnverwandte Wörter

sek­kie­ren:
auf lästig werdende Art und Weise nachdrücklich, hartnäckig bemüht sein, jemanden zu einem bestimmten Handeln zu bewegen
jemandem (heftig) mit etwas zusetzen oder durch etwas seelische Schmerzen zufügen, jemanden innerlich stark beunruhigen

Beispielsätze

Er wurde so lange getriezt, bis er ging.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Scholz und seine Regierung beim Thema allgemeine Impfpflicht zu triezen – das ist politisch absolut legitim als Opposition.

  • Sammer lässt sich nicht triezen.

  • Ich habe ihn jetzt auch jahrelang getriezt, dass er endlich wieder singt.

  • Der Schauspieler, der vom Regisseur getriezt wird, der Topmanager, der lügt im Interesse des Konzerns.

  • Wir lassen nicht zu, daß ein Fünfjähriger getriezt und tyrannisiert wird.

  • Die Langeweile bringt die beiden dazu, sich immer wieder mit den absurdesten Fragen zu triezen.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf trie­zen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb trie­zen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von trie­zen lautet: EEINRTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Essen
  5. Zwickau
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Ida
  4. Emil
  5. Zacharias
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. India
  4. Echo
  5. Zulu
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

triezen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort trie­zen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: triezen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: triezen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. spiegel.de, 09.01.2022
  3. focus.de, 20.03.2015
  4. derstandard.at, 24.05.2014
  5. berlinonline.de, 03.10.2003
  6. Welt 1998
  7. Berliner Zeitung 1997