stranden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtʁandn̩ ]

Silbentrennung

stranden

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von gmh. stranden „auf den Strand oder eine Untiefe geraten“ (im 15.Jahrhundert nachgewiesen); die Bedeutung „scheitern, Mißerfolg haben“ kam im 17. Jahrhundert auf; das Verb stranden ist eine Derivation vom Substantiv Strand

Konjugation

  • Präsens: strande, du strandest, er/sie/es strandet
  • Präteritum: ich stran­de­te
  • Konjunktiv II: ich stran­de­te
  • Imperativ: strande! (Einzahl), strandet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­stran­det
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für stran­den (Synonyme)

hingekommen sein (ugs.)
landen (ugs., fig.):
aus der Luft wieder auf die Erde gelangen (meist mit einem Flugzeug)
Menschen oder Material an Land bringen
sich (irgendwohin) verlaufen (ugs., fig., ironisch)
unterkommen (ugs.):
bemerkt werden
einen Platz zum Übernachten oder Wohnen finden
(jemanden an einen Ort) verschlagen (Hauptform):
auf geschickte und verdeckte Art und Weise eigennützig
geringfügig angewärmt, bei Wasser zum Beispiel weniger als handwarm, sogar weniger als lauwarm
(erfolglos) hängenbleiben:
an einem Ort bleiben, verweilen
an etwas haken/festhaken
auf Grund laufen
auffahren (auf):
(einen Weg, den Boden) durch Befahren aufreißen
(militärisches Gerät, etwa Kanonen) irgendwo anfahren und für einen Angriff positionieren
auflaufen:
anwachsen, sich ansammeln, anhäufen
aufgehen, anwachsen
(auf etwas) fahren:
ein Fahrzeug zu Lande lenken bzw. führen (ausgenommen Schienenfahrzeuge)
ein schwebendes Luftfahrzeug lenken oder führen
aufsitzen:
getäuscht werden
sich auf ein Pferd setzen, sodass man bereit ist loszureiten
scheitern:
etwas nicht erreichen, das man erreichen will

Sinnverwandte Wörter

fest­fah­ren:
festhängen; nicht mehr weiterkommen
mit einem Fahrzeug in weichem Boden stecken bleiben, so dass man durch Anfahren nicht mehr vorwärtskommt

Gegenteil von stran­den (Antonyme)

durch­set­zen:
deutlich durch einen anderen Gang oder durch einen gewissen Teil des Gebirges hindurchgehen
durch etwas hindurchgehen oder hindurchreiten
Er­folg:
das Erreichen selbst gesetzter Ziele
das Gelingen einer Sache

Beispielsätze

  • Als die Ankerkette gebrochen war, vertrieb die Bark und strandete auf Terschelling.

  • Mit seinen Plänen strandete er bereits in seiner eigenen Fraktion.

  • Das Schiff ist auf einer Sandbank gestrandet.

  • Wir waren gestrandet.

  • Tom könnte irgendwo gestrandet sein.

  • Tom ist irgendwo gestrandet.

  • Würdest du gern mit ihr auf einer einsamen Insel stranden?

  • Würdest du gern mit ihm auf einer einsamen Insel stranden?

  • Von der einsamen Insel, auf der er gestrandet war, sandte Tom Rauchsignale aus.

  • Werte sind mit Bojen vergleichbar, die wir auf unserer Lebensreise beachten, die uns Fahrrinnen zeigen, damit wir nicht stranden.

  • Als seine Crew strandete, konnte Christoph Columbus sie vor dem Hungertod retten, indem er 100 Kaninchen aus seinem Hut zauberte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am Nachmittag (Ortszeit) hätten die meisten Wale der Gruppe damit begonnen, am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany zu stranden.

  • Beide sind in Bukarest gestrandet.

  • Aber Corona ließ mich auf Sylt stranden, jetzt bin ich die meiste Zeit hier.

  • Angelika Hinteregger und Reinhard Maxbauer sind mit ihren Rädern am Flughafen in Kuala Lumpur gestrandet.

  • Dass ich Gefahr laufe, an diesem Samstag in München zu stranden, interessiert sie herzlich wenig.

  • Aber kaum sind die Robinsons auf dem Planeten gestrandet, versinkt auch schon ihr Raumschiff im Eismeer.

  • Adiga lässt seine zwei Buben Radha und Manju sowie ihren Vater innerhalb dieses korrupten Systems stranden wie Robbenbabys.

  • Die Familie des Vaters war während der Oktoberrevolution in England gestrandet, die Mutter war die Tochter eines englischen Metzgers.

  • Das Bergvolk kann also nicht zufällig hier gestrandet sein, denke ich und mache mich auf, das Rätsel der Invasion zu lösen.

  • Am Vortag ist sie hier gestrandet, in der Bahnhofsmission Duisburg.

  • Vom Reiseunternehmen Kuoni sind entgegen ersten Angaben am Montag in Anatalya rund 20 Kundinnen und Kunden gestrandet.

  • Aus der Ferne sieht es so aus, als sei ein riesiger, silbrigglänzender Walfisch an Deutschlands größtem Airport gestrandet.

  • Doch im Marimbaphonkonzert des Österreichers Bruno Hartl stranden sie stilistisch irgendwo im Niemandsland.

  • An meinen Lippen gestrandet.

  • Das Ergebnis ist bekannt: Die Freibeuter der Liga, wie sich der Kiezclub gerne nennt, sind in der Tristesse der Drittklassigkeit gestrandet.

  • Bislang wird der Dialog zwischen Tschechen und Vertriebenen, die in der DDR gestrandet waren, erst in Ansätzen geführt.

  • Tausende von Schiffen sind in der tückischen Baltischen See in Stürmen gesunken, sind gestrandet oder auch versenkt worden.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf stran­den?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb stran­den be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von stran­den lautet: ADENNRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Düssel­dorf
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Richard
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Dora
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Delta
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

stranden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort stran­den kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Mannen på stranden Henning Mankell | ISBN: 978-3-93311-945-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stranden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stranden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9694518, 7908321, 7448805, 7448664, 7233487, 7233486, 5441478, 2842470 & 571388. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
  2. come-on.de, 25.07.2023
  3. waz.de, 28.12.2022
  4. bild.de, 14.06.2021
  5. sn.at, 19.03.2020
  6. stern.de, 28.07.2019
  7. stuttgarter-nachrichten.de, 13.04.2018
  8. hamburger-wochenblatt.de, 11.10.2016
  9. tagesspiegel.feedsportal.com, 26.07.2015
  10. zeit.de, 22.05.2014
  11. www1.wdr.de, 20.04.2013
  12. blick.ch, 22.10.2012
  13. morgenweb.de, 10.02.2011
  14. morgenweb.de, 26.04.2010
  15. jetzt.sueddeutsche.de, 25.08.2008
  16. welt.de, 12.02.2005
  17. welt.de, 06.04.2002
  18. Berliner Zeitung 1998