reizlos

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʁaɪ̯t͡sloːs]

Silbentrennung

reizlos

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung des Adjektivs vom Substantiv Reiz mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -los.

Steigerung (Komparation)

  1. reizlos (Positiv)
  2. reizloser (Komparativ)
  3. am reizlosesten (Superlativ)

Anderes Wort für reiz­los (Synonyme)

blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
dröge:
langweilig, uninteressant
trocken
eintönig:
ohne oder arm an Abwechslung
fad (ugs., österr.):
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
farblos:
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
geisttötend
grau:
ohne Steigerung: in einer Farbe, die eine Mischung aus schwarz und weiß ist, gehalten
übertragen: eigenschaftslos
grau in grau
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
langatmig:
ausführlich, viel zu sehr ins Detail gehend
langweilig:
eintönig, uninteressant
sich über eine lange Zeitspanne erstreckend
monoton:
eintönig, einförmig, langweilig
Mathematik, von Funktionen oder Zahlenfolgen: ständig steigend oder ständig fallend
öde:
frei von Anregungen oder interessanten Inhalten
gärtnerisch, landwirtschaftlich ungenutzt, nicht nutzbar
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
schnöde:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
spannungsarm:
nur wenig Spannung (Erregung, Neugier, Interesse) hervorrufend
über eine geringe elektrische Spannung verfügend
stupide:
von Personen: beschränkt, dumm
von Tätigkeiten: eintönig, langweilig, stumpfsinnig
trist:
so, dass es wenige Reize ausübt; langweilig, öde, karg
von schlechter, niedergedrückter Stimmung; traurig
trocken (ugs.):
(nach Alkoholproblem) keinen Alkohol mehr trinkend
dürr, verdorrt, verdörrt
trostlos:
deprimierend schlecht
durch nichts und niemanden Trost findend; verzweifelt
wenig aufregend
(eine) Beleidigung fürs Auge
hässlich (Hauptform):
auf das Wetter bezogen: kalt oder regnerisch
auf Worte und Verhalten bezogen: mit Absicht verletzend und gemein
hässliches Entlein (fig.)
kein schöner Anblick
nicht sehr einnehmend (geh., euphemistisch)
schiach (ugs., bayr., österr.):
hässlich, unschön
schwer, schwierig
schiech (ugs., bayr., österr.):
hässlich, unschön
schwer, schwierig
unästhetisch
unansehnlich
unattraktiv:
keine Anziehung ausübend, überhaupt nicht der Idealvorstellung entsprechend
ungestalt (altertümlich)
unschön:
nicht schön, nicht gefällig
bieder:
anständig, ehrlich, ehrbar, moralisch integer
eine Lebenseinstellung wie in der Bedeutung ausdrückend
brav und bieder
hausbacken:
übertragen, meist abwertend: langweilig und brav, ohne das gewisse Etwas, ohne Reiz
veraltend: für den eigenen Verbrauch zu Hause gebacken
schlicht:
einfach gehalten, nicht sehr aufwändig gestaltet
einfältig (geh., selten):
keinen Argwohn zeigend; sich viel gefallen lassend
nicht sehr schlau, nicht besonders klug, geistig ein wenig beschränkt
einschläfernd
ennuyant (geh., franz., veraltet)
gleichförmig:
immer gleich und ohne Abwechslung verlaufend
ohne Abwechslung
spannungslos
stumpfsinnig:
ohne intellektuellen Anspruch
Teilnahmslosigkeit, Gleichgültigkeit zeigend
tumb (geh.):
töricht, einfältig, schlichten Geistes seiend
uninteressant:
nicht interessant
nicht lohnend; unattraktiv

Gegenteil von reiz­los (Antonyme)

pri­ckelnd:
abenteuerlich
ein (in der Regel angenehmes) Gefühl von kleinen Stichen (meist auf der Haut) verursachend
reiz­voll:
voller Reize, voll von Reizen

Beispielsätze

  • Sollten seine Kugelbahnen einwandfrei laufen, müsste er andere Materialien vorziehen, die klobig und reizlos wirken würden.

  • Aber auch wenn Situationen für uns, im wahrsten Sinne des Wortes, reizlos sind, wechseln wir in den Unterforderungsmodus.

  • Cornelia Patzlsperger (29)Cornelia: "Bei One- Night-Stands schlafe ich ein, das finde ich reizlos und langweilig.

  • Denn eine Reise ohne gastfreundliches Zusammensein, gemeinsames Mahl ist reizlos, trotz allem.

  • Nicht reizlos ist der Kontrast, aber nicht unbedingt überzeugend in der Gesamtwirkung.

  • Die architektonisch reizlosen Altbauten sollten verschwinden.

  • Hellersdorf sei reizlos und der betonierte Alice-Salomon-Platz eine Beleidigung für die Namensgeberin.

  • Eine Frau, die keine Liebhaber hatte, galt nicht als tugendhaft, sondern als reizlos, ein Mann ohne Mätressen als impotent.

  • Die entpuppt sich als reizlose Eckkneipe mit Fernseher, über den Ausschnitte aus den "Harry"-Filme flackern.

  • Körperlich reizlos und elternlos aufgewachsen, ist Bildung ihr einziges Kapital.

  • Zwar dürfte es eher einen Buchhalter alter Schule begeistern als einen Colani-Verehrer - schlicht, übersichtlich, aufgeräumt, aber reizlos.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm reiz­los be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × R, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem Z mög­lich.

Das Alphagramm von reiz­los lautet: EILORSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Zwickau
  5. Leip­zig
  6. Offen­bach
  7. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Ida
  4. Zacharias
  5. Lud­wig
  6. Otto
  7. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. India
  4. Zulu
  5. Lima
  6. Oscar
  7. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

reizlos

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort reiz­los kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bland:
Medizin: mild, reizlos; zum Beispiel auch als Beschreibung einer Schonkost bei einer Diät: schonend
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: reizlos. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: reizlos. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagblatt.ch, 16.12.2022
  2. business-wissen.de, 22.10.2012
  3. bild.de, 22.02.2009
  4. faz.net, 20.09.2008
  5. wz-newsline.de, 18.11.2007
  6. archiv.tagesspiegel.de, 14.07.2004
  7. Berliner Zeitung 1999
  8. Tagesspiegel 1999
  9. TAZ 1997
  10. Berliner Zeitung 1997
  11. Berliner Zeitung 1996