quengeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ ˈkvɛŋl̩n ]

Silbentrennung

quengeln

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Belegt seit dem 18. Jahrhundert, wahrscheinlich eine Ableitung zu mittelhochdeutsch twengen, mittelniederdeutsch dwengen „zwängen, drücken, bedrängen, nötigen“

Konjugation

  • Präsens: quengle/​quengele, du quengelst, er/sie/es quengelt
  • Präteritum: ich quen­gel­te
  • Konjunktiv II: ich quen­gel­te
  • Imperativ: quengle/​quengele! (Einzahl), quengelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­quen­gelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für quen­geln (Synonyme)

(jemandem etwas) dringend anempfehlen (geh.)
Dampf (dahinter) machen (ugs.)
die Daumenschrauben anziehen (ugs.)
drängen (zu / auf):
Handlungsdruck erzeugen
jemanden zu einer Handlung bewegen, die er nicht ausführen möchte
dringen (auf):
dringen auf etwas: etwas fordern, auf etwas bestehen
sich einen Weg bahnen, insbesondere Licht, Rauch und Ähnliches
dringend bitten
Druck ausüben
Druck machen (ugs.)
es dringend machen
urgieren (österr.):
besonders österreichisch: nachfragen, bedrängen, hart zusetzen, keine Ruhe lassen, durch Fragen oder Worte jemanden in die Enge treiben, mit Bitten bestürmen, hartnäckig und beharrlich beim Thema bleiben, darauf bestehen und immerfort betonen, dichterisch: etwas eifrig betreiben, von etwas nicht ablassen.
drängen, treiben, drücken, (fort)stoßen, dichterisch: verdrängen (dies, diem od. nox diem urget), andringen, sich drängen (fluctus ad litora urgent)
(seinem) Ärger (über / auf etwas) Luft machen
(seinen) Frust loswerden (wollen) (ugs.)
(seinen) Frust rauslassen (ugs.)
abkotzen (derb, fig.)
beckmessern:
abwertend: kleinlich tadeln, kleinlich kritisieren
(etwas) bekritteln:
etwas oder jemanden grundlos, kleinlich, kleinkrämerisch kritisieren
(etwas) bemäkeln:
einen (nicht sehr schwerwiegenden) Fehler (Makel) herausstellen
(sich) beschweren:
etwas schwerer machen
sich bei jemandem über jemanden oder etwas beklagen
Frust ablassen (ugs.)
granteln (ugs., bayr., österr.):
intransitiv, süddeutsch und österreichisch umgangssprachlich: fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) sein und sich entsprechend negativ äußern
herumkritisieren (an)
immer (et)was auszusetzen haben
immer (et)was zu meckern haben
mäkeln:
abwertend: etwas an jemandem oder einer Sache/einem Sachverhalt auszusetzen haben
maulen (ugs.):
seinen Unmut über etwas äußern
meckern (ugs.):
den typischen Laut einer Ziege (das Meckern) von sich geben
sich (oft) gehässig, aber nicht aggressiv beschweren; etwas bekritteln
mosern (ugs.):
sich beschweren, meckern
motzen (ugs.):
meckern; Unzufriedenheit ausdrücken
murren:
protestierende Laute (auch Wörter) ausstoßen
sich bedrohlich hören lassen
nölen (ugs.):
norddeutsch, salopp: etwas sehr langsam tun
nörgeln, sich beschweren (von Selbstmitleid geprägt)
nörgeln (ugs., Hauptform):
penetrant/störend, aber nicht aggressiv seinen Unmut äußern
pöbeln (ugs.):
sich frech und provozierend äußern; lauthals beschimpfen, beleidigen
räsonieren:
etwas mit vielen Worten aussprechen
über etwas räsonieren: über etwas schimpfen, sich (lautstark) über etwas beschweren
raunzen (ugs., österr.):
schimpfen
umgangssprachlich, süddeutsch, österreichisch: weinerlich klagen, nörgeln
reklamieren (schweiz.):
bildungssprachlich: etwas oder jemanden beanspruchen
sich über eine mangelhafte Kaufsache oder Dienstleistung beschweren (und Ersatz oder den Kaufpreis verlangen)
sich auskotzen (über) (derb)
sich beklagen (über)
sich unzufrieden äußern (fachspr., mediensprachlich, verhüllend)
sich unzufrieden zeigen (mediensprachlich)
(rum)knöttern (ugs., ruhrdt.)
herumjanken
herumquengeln (ugs.)
janken
keine Ruhe geben
(rum)quaken (ugs.):
Geräusche wie ein Frosch machen
Geräusche wie eine Ente machen

Sinnverwandte Wörter

benzen
er­bit­ten:
jemanden um etwas dringend bitten, dringend um etwas nachsuchen
fi­xie­ren:
befestigen; unbeweglich machen
etwas (chemisch) behandeln, so dass es lichtbeständig wird
grei­nen:
weinen; weinerlich schimpfen, wimmern
jam­mern:
sich weinerlich (und traurig) beschweren, wehklagen
transitiv: etwas oder jemand betrübt, bekümmert, dauert jemanden
su­dern:
sich beklagen, jammern, nörgeln
zwängeln
zwin­gen:
etwas meistern, über etwas Herr werden
mit Druck/Gewalt zu etwas bringen

Beispielsätze

  • Die Kinder quengelten während der gesamten Autofahrt.

  • Hör auf zu quengeln!

  • Er quengelt immer, dass er schlecht behandelt wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wenn er etwas haben möchte oder etwas nicht so läuft, wie er will, fängt er an, unerträglich zu quengeln oder protestiert lautstark.

  • UND, er hat es geahnt, daß die Umweltschützer solange quengeln werden, bis TESLA woanders produzieren wird.

  • Dann kommen die Kids in der Früh auch leichter aus dem Bett und quengeln nicht rum!

  • Die Kinder quengeln nicht, wenn sie an der frischen Luft sind, erzählt Boris Krenzer, Vater der sechsmonatigen Alina, und lächelt.

  • Auch wenn sie mal quengeln, nicht nachgeben.

  • Und wenn die Kinder quengeln?

  • "Ich will dahin", quengeln die Kinder und einige Mütter werden ebenfalls nervös.

  • Ich habe so lange gequengelt, bis ich mit zum Training durfte.

  • Die Mädchen quengeln, sie wollen nach Hause, fernsehen, Simsalabim Sabrina.

  • Ich sollte also wohl naiv quengeln, ohne Ironie.

  • "Ich habe so lange gequengelt, bis sie mich mitgenommen hat", erzählt sie.

  • Was da eine Zeit vertan wird, was für eine Aufregung dabei ist, ein Geschimpfe, Gemecker, die Kinder quengeln.

  • "Wir wollen Flugzeuge angucken", quengeln Söhnchen und Töchterlein.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf quen­geln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb quen­geln be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × G, 1 × L, 1 × Q & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × L, 1 × Q

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von quen­geln lautet: EEGLNNQU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Quick­born
  2. Unna
  3. Essen
  4. Nürn­berg
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Quelle
  2. Ulrich
  3. Emil
  4. Nord­pol
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Que­bec
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Novem­ber
  5. Golf
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

quengeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort quen­geln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kniet­schen:
nörgeln, jammern, quengeln
que­sen:
nörgeln und quengeln
quä­ken:
quengeln, missmutig oder unzufrieden jammern

Häufige Rechtschreibfehler

  • quängeln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: quengeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: quengeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8825591 & 1239590. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. derstandard.at, 21.07.2022
  3. focus.de, 24.11.2019
  4. madonna.oe24.at, 24.10.2015
  5. rp-online.de, 19.04.2008
  6. rtl.de, 17.03.2006
  7. welt.de, 08.01.2005
  8. fr-aktuell.de, 21.09.2004
  9. abendblatt.de, 23.12.2003
  10. Die Zeit (41/2003)
  11. Berliner Zeitung 2000
  12. Tagesspiegel 1999
  13. TAZ 1996
  14. Berliner Zeitung 1995