originär

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [oʁiɡiˈnɛːɐ̯]

Silbentrennung

originär

Definition bzw. Bedeutung

  • eigenständig, grundlegend neu

  • ursprünglich; nicht abgeleitet, wiederholt oder verändert

Begriffsursprung

Über gleichbedeutend französisch originaire aus lateinisch originariusunbelegt.

Steigerung (Komparation)

  1. originär (Positiv)
  2. originärer (Komparativ)
  3. am originärsten (Superlativ)

Anderes Wort für ori­gi­när (Synonyme)

authentisch:
hinsichtlich der Echtheit gesichert und daher zuverlässig
echt:
aufrichtig, wahr
ohne Steigerung: typisch
genuin:
nicht durch andere Krankheiten hervorgerufen; angeboren
ursprünglich, original, echt
gestanden:
sich in einem Bereich gut auskennend, mit langjähriger Erfahrung
original:
ursprünglich, nicht nachgemacht, nicht imitiert
unverändert:
gleichbleibend; ohne Veränderung, nicht verändert
unverfälscht:
eine Reinheit aufweisend, die ohne Beimischung auskommt
in einer nicht gekünstelten Art und Weise; in seiner ursprünglichen Art bestehend
ursprünglich:
am Ursprung, an der Quelle, der Entstehung, der Geburt, der Schaffung, der ersten Hervorbringung liegend oder sich darauf beziehend
von Hause aus
zuallererst:
verstärkend: vor allem/allen anderen, an absolut erster Stelle, als Erste/Erster/Erstes überhaupt, ganz zuerst
zunächst (einmal):
am Anfang, zu Beginn
veraltet: räumlich benachbart
im eigentlichen Sinn(e)

Sinnverwandte Wörter

angestammt
ei­gen­stän­dig:
„mit eigenem Stand“, in selbstständiger, unabhängiger Position
grund­le­gend:
bei Adjektiven und Verben: sehr, von Grund auf, vollständig neu
die Grundlage herstellend, die Basis bildend
in­no­va­tiv:
Innovationen setzend; neuartig, verbessernd
kreativ, originell
na­tiv:
Chemie/Medizin: natürlich, in natürlichem Zustand, roh, unverändert
Datenverarbeitung: für ein ganz bestimmtes Gerät oder Programm eingerichtet, eigens für ein bestimmtes Betriebssystem programmiert
neu:
noch unbekannt, unvertraut
vor kurzer Zeit gemacht oder geschehen
ur­ei­gen:
zur Person gehörend, ihr Wesen oder ihre Motive genau widerspiegelnd; jemandem zutiefst eigen

Gegenteil von ori­gi­när (Antonyme)

abgeleitet
de­ri­va­tiv:
durch Derivation entstanden
imitiert
kopiert
modifiziert
nachgemacht

Beispielsätze

Gegen Konkurrenz kann man sich nur mit originären Produkten durchsetzen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das originäre Haushaltsbuch ist auch heute noch ein handschriftliches Buch, beispielsweise eine sogenannte Kladde.

  • Dabei muss es am originären Pfingsttag recht wild zu- und hergegangen sein.

  • Allerdings ist Mi Share keine originäre MIUI-Funktion, sondern steht als auch anderen Smartphones zur Verfügung.

  • Denn diese Frage wird mittlerweile zur originären Frage, was den Frieden auf diesem Planeten betrifft.

  • Aber vor fünf Jahren haben Leute über die Idee gelacht, dass Netflix eine originäre Serie produziert.

  • Der Ansatz ist in der Tat einfach und originär digital gedacht.

  • Damit werde das Parlament seiner originären Rechte beraubt.

  • Ich habe im Augenblick allerdings ein bisschen die Sorge, dass wir den originären Charakter der Energiewende aus den Augen verloren haben.

  • Diese Prozesse stellen keine originäre Wertschöpfung dar, die einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb verschaffen würden.

  • Die originäre Aufgabe der Übergangsregierung war der Sturz Gaddafis.

  • Offenbar halten die Damen und Herren Kritiker jeden ihrer Sätze für originär.

  • Deshalb konnte er den Fragestellern auch einige Detailfragen beantworten, obwohl originär nicht für das Projekt zuständig.

  • Der Prozentsatz originärer Innovatoren hat sich hier von 11 % auf 6 % nahezu halbiert.

  • Nun scheinen sich die Hersteller stärker auf die originären Ziele der Navigationssysteme zu besinnen.

  • Die Kommunen sollen aber eine originäre Einnahmequelle mit eigenem Hebesatzrecht haben.

  • Ohnehin wären große Abstellgleisanlagen, für die der BGS originär zuständig ist, eines der Haupteinsatzgebiete.

  • Wissenschaftliche Forschung sei keine originäre Aufgabe von Ministerien.

  • Die Wiesn ist doch gar keine Veranstaltung, die originär mit der Tracht verbunden wär'.

  • Das Bild in seiner originären Schönheit ist nun in der Accademia zu sehen, wo die Restaurierung anschaulich dokumentiert wird.

  • Die Handwerkskammer habe immer noch originäre Aufgaben für ihre Mitglieder in Hülle und Fülle zu bewältigen.

  • Auch wenn wir die originären Auftraggeber wissen, gehen wir nicht an sie heran", betont Jan Akkermann.

  • Ein Beleg dafür, dass die SPÖ nicht unbedingt Garant für die originär linken, die sozialen und die antifaschistischen Prioritäten ist.

  • Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten durch Konvertiten originär buddhistische Vorstellungen nach Europa.

  • Sie sollte "den originär schlechten Geschmack" des Publikums verbessern.

  • Dabei steht die kammermusikalische Kleinstruktur auch seiner Orchesterwerke originär symphonischen Kulminationen meist entgegen.

  • Eine von der PDS tolerierte Minderheitsregierung als "originäre Idee des Ostens" sei 1998 vorstellbar.

  • Die einzige originäre Erfindung der US-Kultur, behauptet Ulrich Woelk in seinem Amerika-Roman, sei das Roadmovie.

  • Gerade da überrascht Purcell mit unkonventionellen Details, die den Komponisten als originäres Genie ausweisen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ori­gi­när?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ori­gi­när be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × R, 1 × Ä, 1 × G, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 2 × I, 1 × Ä, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × G, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von ori­gi­när lautet: ÄGIINORR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Gos­lar
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Umlaut-Aachen
  8. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Richard
  3. Ida
  4. Gus­tav
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Ärger
  8. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Romeo
  3. India
  4. Golf
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Alfa
  8. Echo
  9. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

originär

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ori­gi­när kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Lie­der­ma­cher:
ein Sänger, der Musik und/oder Texte seines Programms überwiegend selbst geschrieben oder originär bearbeitet hat
Lie­der­ma­che­rin:
Sängerin, die Musik und/oder Texte ihres Programms überwiegend selbst geschrieben oder originär bearbeitet hat
Pé­tan­que:
ein originär südfranzösisches Zielspiel mit Stahlkugeln auf Naturboden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: originär. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: originär. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. gevestor.de, 21.04.2022
  2. derbund.ch, 06.05.2020
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  22. FREITAG 2000
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  25. Berliner Zeitung 1998
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  28. Süddeutsche Zeitung 1995