ohnmächtig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈoːnˌmɛçtɪç]

Silbentrennung

ohnmächtig

Definition bzw. Bedeutung

  • keine Möglichkeit habend, Einfluss zu nehmen

  • ohne Bewusstsein seiend

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch āmehtec, althochdeutsch āmahtīg. Das Wort ist um 1000 belegt. Strukturell: Ableitung zu Ohnmacht mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ig (und zusätzlichem Umlaut).

Steigerung (Komparation)

  1. ohnmächtig (Positiv)
  2. ohnmächtiger (Komparativ)
  3. am ohnmächtigsten (Superlativ)

Anderes Wort für ohn­mäch­tig (Synonyme)

besinnungslos:
ohne Bewusstsein
ohne dass der normale Verstand eingreift, den Emotionen ausgeliefert, außer sich seiend
betäubt:
ohne Steigerung: (mittels eines Betäubungsmittels oder Ähnliches) gegen Schmerzen unempfindlich gemacht oder in einen künstlichen Schlaf versetzt
physisch und psychisch vorübergehend (leicht) eingeschränkt/gedämpft
bewusstlos:
sich in einem Zustand ohne Bewusstsein befindend
handlungsunfähig:
nicht in der Lage etwas zu machen, zu handeln
im Koma
komatös (fachspr.):
Medizin: sich im Zustand tiefer Bewusstlosigkeit befindend
machtlos:
ohne Fähigkeit/Möglichkeit, in bestimmte Entwicklungen steuernd einzugreifen
narkotisiert
nicht bei Bewusstsein (Hauptform)
nicht bei sich
ohne Besinnung
ohne Bewusstsein
weg (ugs.):
Bewegungsrichtung: von hier aus an einen anderen Ort
geistig nicht ganz präsent

Sinnverwandte Wörter

hilf­los:
intellektuell überfordert
nicht in der Lage, allein zurechtzukommen/sich selbst zu helfen; auf Hilfe angewiesen
wehr­los:
sich nicht wehren könnend; unfähig, sich zu verteidigen

Gegenteil von ohn­mäch­tig (Antonyme)

ein­fluss­reich:
über Einfluss verfügend
mäch­tig:
beeindruckende, große Ausmaße oder Funktion habend
etwas beherrschend
wach:
nicht schlafend, bereits aus dem Schlaf erwacht oder noch nicht eingeschlafen
übertragen: einen guten Verstand, einen regen Geist habend; interessiert daran, begierig darauf, Eindrücke, Informationen zu erhalten und zu verarbeiten
wehr­haft:
fähig, sich zu verteidigen/sich zu wehren
so gebaut, dass man sich verteidigen kann

Beispielsätze

  • Den neuen Entwicklungen mussten wir ohnmächtig zusehen.

  • Ich bin noch nie ohnmächtig geworden.

  • Christina wurde ohnmächtig, als Hans ihr zuzwinkerte.

  • Er wäre beinahe ohnmächtig geworden.

  • Ich war ohnmächtig.

  • Sie sind ohnmächtig geworden.

  • Maria war kurz davor, ohnmächtig zu werden.

  • Tom war ohnmächtig, atmete aber noch.

  • Tom war ohnmächtig, aber er atmete noch.

  • Sie wurde ohnmächtig.

  • Weil er vor der Wanderung nichts gegessen hatte, wäre er beinahe ohnmächtig geworden.

  • Ich glaube, Tom wird gleich ohnmächtig.

  • Tom ist immer noch ohnmächtig.

  • Die Hitze war so groß, dass ich ohnmächtig wurde.

  • Maria wäre von den Schmerzen fast ohnmächtig geworden.

  • Layla wurde ohnmächtig.

  • Mary wurde ohnmächtig.

  • Maria teilte Tom mit, dass sie glaube, Tom sei ohnmächtig.

  • Tom sagte, ich sei bereits ohnmächtig gewesen, als die Sanitäter eintrafen.

  • Ist Tom ohnmächtig geworden?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Danny Santulli ohnmächtig wurde, ließen Gandhi und Alec Wetzler ihn auf der Couch liegen.

  • Der ohnmächtige Rektor darf sie oft nicht sanktionieren – oder ihre vorbildlichen Kollegen belohnen.

  • Andere kippen ohnmächtig um oder brechen zusammen.

  • Altmaier war nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa zunächst ohnmächtig, kam aber noch vor Ort wieder zu Bewusstsein.

  • Bei Drogendealern, die von der Polizei zum 20. Mal erwischt werden, scheinen die Behörden aber oft ohnmächtig.

  • Besucher brechen blutüberströmt zusammen, andere werden ohnmächtig beim Geräusch der näherkommenden Schüsse.

  • Als die Feuerwehr eintraf, klagten bereits mehrere Besucher über Übelkeit, Schwindel und Erbrechen, einige wurden kurzzeitig ohnmächtig.

  • Diese erdrückende Unendlichkeit an Möglichkeiten ließ mich zu Beginn ohnmächtig zurück.

  • Das Stimmvieh kann immer nur ohnmächtig zuschauen.

  • Im schlimmsten Fall wäre Felix vielleicht ohnmächtig geworden, aber trotzdem heil heruntergekommen.

  • Wird die Angst allzu groß, kann sie geradewegs in ohnmächtige Erstarrung führen, besser bekannt als Depression oder Burn-out.

  • Denn bisher werden die Konzerne als stark bevorzugt gesehen, während KMU ohnmächtiger und verärgerter werden.

  • Eine Person ist ohnmächtig.

  • Deshalb wirken die Parteien in diesem Wahlkampf auch so ohnmächtig.

  • Das Parlament konnte nur ohnmächtig abnicken.

  • Die Bilder waren erschreckend und zeigten anfangs eine geradezu ohnmächtige Staatsmacht.

  • Offensichtlich wurden seine physischen Probleme, als er 2001 während einer Rede ohnmächtig wurde.

  • Dabei stellten sie nach Berichten des staatlichen Fernsehens fest, dass beide Piloten ohnmächtig waren.

  • Sie sei am Dienstag in ihrer Wohnung ohnmächtig aufgefunden worden, sagte Michelles Manager Jürgen Evers.

  • "Wäre er ohnmächtig geworden und ins Trudeln geraten, hätte er eigentlich anders aufschlagen müssen", sagte der Oberstaatsanwalt.

  • Man ist fast ohnmächtig.

  • Wie soll der Unterlegene das Gefühl ohnmächtigen Hasses überwinden?

  • Dahinter verbirgt sich der ohnmächtige Glaube, am Bestehenden ließe sich eh nichts ändern.

  • Die dröhnend ohnmächtigen Drohungen hat Rußland zur Zeit nicht nötig.

  • Bevor er ohnmächtig wird, schneidet er sich mit dem letzten Schnitt die Kehle durch.

  • Dennoch fehlt die Düsternis einer von Technik und Sachzwängen beherrschten Welt, der wir ohnmächtig ausgeliefert wären.

  • Man wird nur indirekt in Mitleidenschaft gezogen, ist dennoch unmittelbar betroffen und vollkommen ohnmächtig!

  • Die Macht des Geldes wird immer größer, das Risiko immer unkalkulierbarer, und die Hauptdarsteller werden immer ohnmächtiger.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ohn­mäch­tig be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × H, 1 × Ä, 1 × C, 1 × G, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × O & 1 × T

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem N und zwei­ten H mög­lich.

Das Alphagramm von ohn­mäch­tig lautet: ÄCGHHIMNOT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Ham­burg
  3. Nürn­berg
  4. Mün­chen
  5. Umlaut-Aachen
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Tü­bin­gen
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Hein­reich
  3. Nord­pol
  4. Martha
  5. Ärger
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Theo­dor
  9. Ida
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Hotel
  3. Novem­ber
  4. Mike
  5. Alfa
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Tango
  10. India
  11. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

ohnmächtig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ohn­mäch­tig kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

um­klap­pen:
umfallen, weil man ohnmächtig wird, einen Schwächeanfall hat
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ohnmächtig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ohnmächtig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11253301, 11082144, 11081094, 10706457, 10695205, 10571082, 10267466, 10267458, 8842912, 8758962, 8706021, 8501101, 8172971, 7722085, 7696805, 7158477, 6964881, 6814700 & 5912390. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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  29. Süddeutsche Zeitung 1995