lateral

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [lateˈʁaːl]

Silbentrennung

lateral

Definition bzw. Bedeutung

  • Eigenschaft eines Lautes, der so gebildet wird: die Zungenspitze schließt an den Alveolen (Zahndamm) und die Luft strömt seitlich aus dem Mundraum

  • seitlich, das heißt von der (sagittalen) Körpermittelebene weg gelegen

  • seitlich; von der Seite

  • weit von der Körpermittellinie weg gelegen

Begriffsursprung

Im 20. Jahrhundert von lateinisch laterālis „die Seite betreffend, Seiten-“, von latus „Seite, Flanke“ entlehnt

Abkürzung

  • lat.

Anderes Wort für la­te­ral (Synonyme)

seitlich:
an der Seite, auf die Seite hin, von der Seite her
zur Seite hin gelegen
außen:
von innen gesehen jenseits einer Begrenzung
schläfenwärts
temporal (fachspr.):
Anatomie der Säugetiere: den Temporallappen betreffend, zum Temporallappen gehörig
Anatomie, Lagebezeichnung: schläfenwärts gelegen

Sinnverwandte Wörter

flankierend
flankiert
quer:
querformatig, liegend, waagerecht, horizontal
schräg, von der einen zur anderen Seite
seit­wärts:
auf der rechten/linken Seite
zu einer Seite hin

Gegenteil von la­te­ral (Antonyme)

api­kal:
die Spitze eines Organs betreffend; am Ende eines Organs gelegen
mit der Zungenspitze artikuliert
axi­al:
in Richtung der Achse (eines Organs etc.) liegend, längs der Achse, achsengerecht, achsig, axial
zum zweiten Halswirbel gehörig
dis­tal:
sich in der Ferne befindend
vom Körperzentrum entfernt (nicht von der Mittellinie entfernt: siehe lateral)
dor­sal:
Anatomie: die Rückseite eines Organs oder Körperteils betreffend
Linguistik: Artikulation von Lauten mit dem Zungenrücken
fri­ka­tiv:
Bezeichnung für die Artikulation von Lauten, die durch Verengung des Artikulationskanals ein Reibegeräusch erhalten
fron­tal:
von vorn, von der Vorderseite
kau­dal:
nach dem unteren (fußwärts) bzw. hinteren (schwanzwärts) Körperende gelegen oder orientiert
kra­ni­al:
kopfwärts gelegen oder kopfwärts orientiert
zum Kopf gehörig
lon­gi­tu­di­nal:
die (geografische) Länge betreffend
in die Längsrichtung verlaufend, längs (gerichtet)
me­di­al:
allgemein: in der Mitte gelegen
die Medien betreffend (im Sinne von Zeitung, Fernsehen, Rundfunk)
na­sal:
Artikulationsweise von Nasalkonsonanten und Nasalvokalen, bei der der Luftstrom ganz oder teilweise über den Nasenraum entweicht
die Nase (Nasus) betreffend; via Nase
plo­siv:
Phonetik: Bezeichnung für die Artikulationsweise von Konsonanten, bei denen ein Verschluss gebildet und dann plötzlich geöffnet wird
pro­xi­mal:
näher zum Sprecher
näher zur Körpermitte; rumpfwärts gelegen
rostral
ven­t­ral:
Anatomie: die zum Bauch hin gelegene Seite eines Organs oder Körperteils betreffend
vi­b­rie­rend:
allgemein: in leicht schwingender Bewegung befindlich
Linguistik: Bezeichnung für die Artikulation von Konsonanten, bei denen ein Artikulationsorgan vibriert, das heißt einen mehrfachen, schnellen Wechsel zwischen Verengung/Verschluss und Öffnung (intermittierende Verschlussbildung) vollzieht

Beispielsätze

  • Das Pankreas liegt weiter medial als die Leber – diese liegt weiter lateral.

  • Gewöhnlich liegen die Brustflossen weiter lateral als die Bauchflossen.

  • Eine laterale Verschiebung ist senkrecht zu einer axialen Verschiebung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Typisch für laterales Management ist es laut Nieswandt/Geschwill etwa, "in Zielen zu denken", statt wie bisher Ziele zu setzen.

  • Dynamisch evozierte Elektromyographie mit diskretem Schwellenwert bei der extrem lateralen interkorporellen Fusion.

  • Das hat dazu geführt, dass laterales, flexibles und globales Denken immer stärker gefordert wird.

  • Auch der Anteil derjenigen, der von Unternehmen oder Konkurrenten abgeworben wird, steigt (sogenannte lateral hires).

  • Sie übersehen dabei, dass Fußball nicht ausschließlich lateral gespielt wird.

  • Stimmt das, wäre dieser "Genklau", im Fachjargon "lateraler Gentransfer" genannt, ein interessanter Motor der Evolution.

  • Warum nicht, heißt es - aber warum nicht auch lateral denken?

  • Daß der laterale Hypothalamus eine zentrale Rolle bei der Steuerung des Appetits spielt, ist bereits seit längerem bekannt.

Häufige Wortkombinationen

  • laterales Denken

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf la­te­ral?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv la­te­ral be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × L, 1 × E, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A und E mög­lich.

Das Alphagramm von la­te­ral lautet: AAELLRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Aachen
  7. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Anton
  7. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

lateral

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort la­te­ral kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Me­di­as­ti­num:
Bereich in Wirbeltieren, welcher vom Zwerchfell bis zum Hals reicht und lateral von den Rippen begrenzt wird

Buchtitel

  • Commitment gewinnen als laterale Führungskraft Gunther Fürstberger, Tanja Ineichen | ISBN: 978-3-64808-192-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: lateral. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: lateral. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. cio.de, 08.02.2022
  3. finanznachrichten.de, 31.07.2021
  4. presseportal.ch, 04.06.2014
  5. manager-magazin.de, 27.03.2012
  6. derstandard.at, 10.10.2011
  7. DIE WELT 2001
  8. Die Zeit (44/2001)
  9. Spektrum der Wissenschaft 1998